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IGeL Individuelle Gesundheitsleistungen


Krankheitsfrüherkennung von Eierstockkrebs - Ärzte missachten Evidenz (12.8.12)
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Weniger operieren bei lokal begrenztem Prostatakarzinom (25.7.12)
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Individuelle Gesundheitsleistungen (IGeL): Dringend regulierungsbedürftig (31.10.2006)
"Individuelle Gesundheitsleistungen" (IGeL) - eine neue Goldgrube für Ärzte? (31.10.2005)

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Individuelle Gesundheitsleistungen (IGeL): Dringend regulierungsbedürftig

Artikel 0272 Seit 1998 gibt es so genannte "Individuelle Gesundheitsleistungen" mit der einprägsamen Abkürzung IGeL. Der Begriff beschreibt ärztliche Leistungen, die nicht von den gesetzlichen Krankenkassen getragen werden und die daher von Interessierten selbst bezahlt werden müssen. Eine weitere medizinische Definition gibt es nicht. Am häufigsten werden Diagnosemethoden als IGeL verkauft, insbesondere in Form so genannter "Vorsorge". Die vorrangige Motivation für das Konzept war und ist, die finanzielle Situation der Anbieter zu verbessern.

IGeL werden oft als Teil eines zweiten Gesundheitsmarkts beschrieben und weisen auch viele marktwirtschaftliche Charakteristika auf, zum Beispiel: Stimulierung von Bedarf, Werbung, Dominanz von Verkaufs- gegenüber Informationsbemühungen. Dies ist bei medizinischen Themen allerdings nicht unproblematisch. An vielen Beispielen kann gezeigt werden, dass Informationen falsch, unvollständig, halbwahr und tendenziös, nach Kriterien der Kassenärztlichen Vereinigungen sogar unseriös sind. Eine angemessene Aufklärung von Interessierten ist nicht gewährleistet. Damit entfällt vielfach die Grundlage und wesentliche Voraussetzung für ein informiertes Einverständnis der an IGeL Interessierten. Zum Schutz der Versicherten besteht bezüglich des IGeL-Marktes insbesondere wegen seiner vielfältigen Auswüchse dringender Regulierungsbedarf.

Prof. Dr. med. Jürgen Windeler, Medizinischer Dienst der Spitzenverbände der Krankenkassen, setzt sich in diesem Artikel mit der Problematik der IgeL-Angebote auseinander.

PDF-Datei Individuelle Gesundheitsleistungen - Spagat zwischen Markt und Medizin

Gerd Marstedt, 31.10.2006