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Metaanalysen zur Wirkung von Akupunktur und Scheinakupunktur zeigen widersprüchliche Befunde

Artikel 1476 Drei jetzt veröffentlichte neue Metaanalysen, die sich mit der Wirksamkeit von Akupunktur im Vergleich zur Scheinakupunktur und zum Vorgehen in Kontrollgruppen (keine Maßnahmen oder medikamentöse Routine-Therapie) beschäftigt haben, zeigen widersprüchliche Befunde. Die beiden unter Leitung von Klaus Linde (Zentrum für naturheilkundliche Forschung der TU München) entstandenen Veröffentlichungen in der Cochrane Library kommen zur Feststellung, dass Akupunktur eine überaus effektive Wirkung hat im Vergleich zu Kontrollgruppen und dass Scheinakupunktur nicht ganz so effektiv ist, aber immer noch signifikant besser abschneidet als Kontrollgruppen. Diese Ergebnisse wurden in ähnlicher Weise festgestellt für die Therapie von Spannungskopfschmerz und die Prophylaxe von Migräne.

In einer anderen, jetzt im British Medical Journal veröffentlichten Metaanalyse, in der Akupunktur-Studien mit sehr unterschiedlicher Indikation einbezogenen wurden, kommen die Wissenschaftler vom Nordic Cochrane Centre in Kopenhagen hingegen zu dem Schluss, die Wirksamkeit von Akupunktur sei eher gering und klinisch irrelevant. Ob die schmerzreduzierende Wirkung auch unabhängig von den jeweiligen psychologischen Einflüssen und Placebo-Effekten auftritt, sei ungewiss.

Akupunktur zur Therapie von Spannungs-Kopfschmerz: In die Metaanalyse einbezogen wurden 11 Studien mit 2.317 Teilnehmern. Zwei große Studien verglichen die Wirkung von Akupunktur mit der von traditioneller, medikamentöser Therapie. Beide kommen zu signifikanten Vorteilen der Akupunktur auch über einen Zeitraum von drei Monaten, was die Reduzierung von Kopfschmerz-Tagen und -Intensität anbetrifft. Sechs Studien vergleichen Akupunktur und Scheinakupunktur und stellen nur minimale Differenzen zwischen beiden fest.
• Abstract: Klaus Linde u.a.: Acupuncture for tension-type headache (Cochrane Database of Systematic Reviews 2009, Issue 1. Art. No.: CD007587. DOI: 10.1002/14651858.CD007587)

Akupunktur zur Migräne-Prophylaxe: Einbezogen wurden 22 Studien mit 4.419 Teilnehmern. Sechs Studien, darunter zwei mit großer Teilnehmerzahl, zeigen dass über einen Zeitraum von 3-4 Monaten Akupunktur-Patienten seltener über Kopfschmerzen klagen im Vergleich zu Kontrollgruppen. In 14 Studien wurde der Effekt echter Akupunktur (mit Nadelpunkten gemäß der TCM) mit der von Scheinakupunktur (falsche Nadelpunkte oder mit einem speziellen Stift, bei dem die Nadel nicht in die Haut eintritt) verglichen - mit dem Ergebnis: Es gibt keine signifikanten Unterschiede hinsichtlich der Wirksamkeit. In vier Studien ist der Effekt besser als bei einer herkömmlichen Arzneimitteltherapie.
• Abstract: Klaus Linde u.a.: Acupuncture for migraine prophylaxis (Cochrane Database of Systematic Reviews 2009, Issue 1. Art. No.: CD001218. DOI: 10.1002/14651858.CD001218.pub2)

Akupunktur bei sehr unterschiedlichen Indikationen: Die Metaanalyse bezieht 13 Studien mit 3.025 Patienten ein, bei denen sehr unterschiedliche Beschwerden vorliegen: Gelenkentzündungen, Spannungskopschmerz, Migräne, Rückenschmerzen im Lendenbereich, Fibromyalgie, Narbenbeschwerden, postoperative Schmerzen, Schmerzen bei einer Darmspiegung. In einer Sekundäranalyse und bei einem Vergleich der Daten zeigen sich geringfügige Effekte der Akupunktur zur Schmerzbesserung, die Vorteile gegenüber der Scheinakupunktur seien jedoch sehr gering. Verwendet man als Maßstab eine 100er Skala (bei der 100 eine maximale Schmerzreduktion bedeutet), so haben die Unterschiede zwischen Akupunktur und Scheinakupunktur nur den Wert 4. Erst ab einem Wert von 10 ist jedoch von einer schmerzlindernden Wirkung auszugehen. Größer fiel die Differenz aus zwischen Scheinakupunktur und Kontrollgruppen, wobei sich jedoch eine große Streuung zeigte. In einigen Studien betrug die Differenz 24, in anderen nur 5.
• Volltext der Studie: Matias Vested Madsen u.a.: Acupuncture treatment for pain: systematic review of randomised clinical trials with acupuncture, placebo acupuncture, and no acupuncture groups (BMJ 2009;338:a3115, published 27 January 2009, doi:10.1136/bmj.a3115)

Gerd Marstedt, 2.2.09