Home | Patienten | Gesundheitssystem | International | GKV | Prävention | Epidemiologie | Websites | Meilensteine | Impressum

Sitemap erstellen RSS-Feed

RSS-Feed
abonnieren


Weitere Artikel aus der Rubrik
Epidemiologie
Männer & Frauen, Gender-Aspekte


"Für Firmen packt man die Bazooka aus, für Eltern nicht mal die Wasserpistole" (SZ 4.5.2020) Eltern, Corona-Pandemie in Österreich (6.5.20)
Ehemänner-Stress zwischen Alleinverdienerlast und Zweitverdiener"schmach". Die Macht und Hartnäckigkeit von Geschlechterrollen (25.11.19)
Profitieren Ehemänner gesundheitlich von Ehekrach? Ja, bei Diabetes, aber Ehefrauen nicht! (27.5.16)
Wie wirken sich viele kürzere Episoden von Arbeitslosigkeit auf Gesundheit und Gesundheitsverhalten aus? Sehr unterschiedlich! (30.11.14)
"Frauen, die wie Männer rauchen sterben auch wie Männer" - 50-Jahre-Trends der nikotinassoziierten Sterblichkeit nach Geschlecht (5.2.13)
"Baby blues". Nachgeburtliche Depression hat nicht selten nichts mit dem Baby zu tun, sondern mit gewalttätigen Partnern (11.12.11)
Kinder sind nicht nur "süß", sondern können ihre Väter auch vor dem Herztod bewahren - je mehr Kinder desto besser! (24.10.11)
Hitzewallungen in der Menopause: Wenn eine "kurze Zeit" dauert und dauert und was dies für eine gute Versorgung bedeutet. (5.6.11)
100 Jahre Internationaler Frauentag: Für viele Mädchen und Frauen in unterentwickelten Ländern (noch) kein Grund zu feiern. (8.3.11)
Geschlechterunterschiede in der Asia-Pacific-Region: 100 Millionen "fehlende Mädchen" und "verschwundene Frauen" (9.3.10)
Alle Jahre wieder: Ein, zwei, drei und viele Gleichheits-"Lücken" zum Weltfrauentag (7.3.10)
"Schlägst Du mich, schlag ich meine Frau" - Wie in Palästina politische Gewalt mit häuslicher Gewalt gegen Frauen verbunden ist (25.1.10)
Wenn ein Partner an Krebs erkrankt: Frauen übernehmen eher die häusliche Pflege, Männer neigen zu Flucht und Trennung (17.11.09)
Eine Scheidung hinterlässt gesundheitliche Spuren - lebenslänglich! (2.8.09)
"Vor dem Schlaganfall sind alle gleich" ? Viele ältere Frauen unterschätzen ihr Schlaganfall-Risiko (10.7.09)
Jüngerer Partner = Jungbrunnen oder Sterberisiko? Es kommt aufs Geschlecht an! (28.5.09)
Leitliniengerechte Behandlung von Herzinsuffizienz: Ärzte benachteiligen Frauen, Ärztinnen aber Männer nicht! (31.1.09)
"Kein Problem mit null Bock im Bett" oder gute Argumente gegen eine geschlechterübergreifende Viagraisierung des Sexuallebens. (4.12.08)
Frauen leiden stärker unter einer Krebsdiagnose - selbst wenn nicht sie selbst, sondern der Partner an Krebs erkrankt ist (3.3.2008)
Verlaufsstudie über 17 Jahre zeigt: Streitunterdrückung in einer Paarbeziehung verkürzt die Lebenserwartung (23.1.2008)
Osteuropa nach dem Kommunismus: Die Lebenserwartung der Männer ist durch den Systemwechsel gesunken (2.7.2007)
Alleinerziehende Väter und Mütter haben einen schlechteren Gesundheitszustand als Paare (13.6.2007)
Finnische Studie zeigt: Chronisch erkrankte Männer sind öfter als Frauen verletzlich und depressiv (7.6.2007)
Geplante Kaiserschnitt-Geburten: Höhere Risiken als bislang angenommen (27.3.2007)
Jede dritte Frau hat auch ein Jahr nach der Geburt noch Beschwerden beim Sex oder Inkontinenzprobleme (19.3.2007)
Women are sicker, but men die quicker - der "Gender Datenreport" (9.2.2007)
Neue Datenbank der BzgA zur Frauengesundheit (31.1.2006)

Seite mit den Texten aller Artikel aufrufen:
Männer & Frauen, Gender-Aspekte
 

Andere Rubriken in "Epidemiologie"


Themen- und länderübergreifende Berichte

Soziale Lage, Armut, soziale Ungleichheit

Umwelt und Ökologie

Arbeit und Betrieb, Berufe, Branchen

Spezielle Krankheiten

Psychische Erkrankungen

Übergewicht, Adipositas

Ältere, Altersaspekte

Kinder und Jugendliche

Männer & Frauen, Gender-Aspekte

Gesundheitsverhalten (Rauchen, Ernährung, Sport usw.)

Gesundheit und Krankheit in den Medien

Andere Themen



Verlaufsstudie über 17 Jahre zeigt: Streitunterdrückung in einer Paarbeziehung verkürzt die Lebenserwartung

Artikel 1113 Paare, in denen beide ihre Wut oder ihren Ärger über den Partner unterdrücken, wenn sie sich angegriffen oder gekränkt fühlen, haben eine kürzere Lebenserwartung als andere Paare, die sich in solchen Situationen streiten und ihre Konflikte offen austragen. Dies ist das Ergebnis einer Studie der Universität von Michigan, in der die die Wissenschaftler 192 Paare über einen Zeitraum von 17 Jahren wissenschaftlich begleiteten. Die Paare wurden dabei einer von vier Gruppen zugeordnet: Beide Partner drücken ihre Gefühle, auch negative und aggressive Emotionen gegenüber dem anderen, offen aus. In der zweiten Gruppe und dritten Gruppe waren Paare, bei denen ein Partner dies auslebt, während der andere Ärger und Enttäuschung in sich hineinfrisst. In der vierten Gruppe schließlich war das Unterdrücken und Verdrängen negativer Emotionen beiderseits gängige Verhaltensnorm.

Von den 192 untersuchten Paaren waren 26 Paare in der letzten Gruppe, in der beide Partner Gefühls-Verdränger waren. In dieser Gruppe gab es im 17jährigen Untersuchungszeitraum insgesamt 13 Todesfälle. Dabei stellte man innerhalb dieser Gruppe fest, dass bei etwa jedem vierten Paar (23%) beide Partner innerhalb der 17 Jahre verstarben. Bei den übrigen 166 Paaren stellte man insgesamt 41 Todesfälle fest. In diesen drei Gruppen fand man jedoch Todesfälle für beide Partner nur bei 6%.

In der Studie wurde eine große Zahl von anderen Einflussbedingungen im Rahmen multivariater Analysen statistisch kontrolliert, darunter das Alter, Rauchen, Körpergewicht, Blutdruck, bronchiale Probleme, Atmungsbeschwerden, Herz-Kreislauf-Risiken. Unter dem Strich stellte sich dann heraus, dass das Sterberisiko doppelt so hoch ausfiel, wenn ein Partner oder beide ihre Gefühle nicht offen auslebten, sondern verdrängten oder in sich hineinfraßen.

Die Studie berücksichtigte dabei in den Datenerhebungen und Analysen nur solche Fälle, in denen verbale Angriffe oder Kränkungen vom Partner als unfair oder unnötig erlebt wurden. Alle anderen Fälle, in denen ein Partner das Verhalten des anderen als heftige, aber berechtigte Gefühlsäußerung wahrnahm, wurden für die generelle Einstufung der "Streitlust" nicht berücksichtigt. Die Wissenschaftler räumen in der Diskussion ihrer Befunde ein, dass die Stichprobengröße ihrer Studie noch sehr klein ist, so dass die Ergebnisse nur als vorläufig betrachtet werden dürfen. Sie planen jetzt allerdings eine Fortsetzung der Studie über einen Zeitraum von 30 Jahren, so dass die Todesfälle sich voraussichtlich verdoppeln werden und damit die statistische Basis für ihre Ergebnisse zuverlässiger sein wird.

Die Studie wird in der Januar-2008-Ausgabe des "Journal of Family Communication" veröffentlicht werden: "Ernest Harburg u.a.: Marital Pair Anger Coping Types May Act as an Entity to Affect Mortality: Preliminary Findings from a Prospective Study (Tecumseh, Michigan, 1971-88)"
Eine Pressemitteilung der University of Michigan informiert über die wichtigsten Befunde: A good fight with your spouse may be good for your health, research suggests

Gerd Marstedt, 23.1.2008