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"Äpfel-mit-Birnen"-Vergleiche oder worauf man beim Vergleich unterschiedlicher Gesundheitssysteme achten muss? Acht Beispiele.

Artikel 1226 Vergleiche der Organisation, Finanzierung, Versorgungsqualität und Leistungsfähigkeit unterschiedlicher nationaler Gesundheitssysteme gehören seit einiger Zeit zum Pflichtrepertoire internationaler Organisationen wie der
• WHO: The world health report 2007 - A safer future: global public health security in the 21st century,
• der OECD: OECD Health Data 2007
• und in umfassendere Projekte eingebettet der UNO, z.B. im Millennium Project mit diversen Hintergrundpapieren zu einzelnen Gesundheitsthemen oder
• der Weltbank: z.B. Ergebnisse des Demographic and Health Survey (DHS)-Projekts des Poverty and Health-Schwerpunkts der World Bank u.a. zum Thema "Socio-Economic Differences in Health, Nutrition, and Population within Developing Countries".

Gleichzeitig übernehmen manche nationale Gesundheitspolitiker auch nicht nur die meist englischen Bezeichnungen für ausländische Gesundheitsversorgungsprogramme (z.B. Disease Management, Diagnosis related groups, Managed Care), sondern beginnen zumindest die "guten" Teile derartiger Programme zu importieren oder zu imitieren. Solche "Import-Export"-Politik stützt sich oft auf die Ergebnisse vergleichender Wirksamkeits- oder Outcomeanalysen.

Spätestens wenn es so praktisch wird, sollte aber hinterfragt werden, wie die möglicherweise positiven Ergebnisse solcher Versorgungsprogramme zustandegekommen sind, ob sie wirklich das abbilden was man aus dem eigenen nationalen Kontext zu sehen meint und ob die Übernahme derartiger Programme in andere Gesundheitssysteme wirklich verlässlich zu vergleichbaren guten Ergebnissen führt.
Kommen hier Zweifel auf, stellt sich die Frage worauf man bei vergleichenden Untersuchungen von Gesundheitssystemen besonders Acht geben muss und wie man dem Risiko, "Äpfel mit Birnen" zu vergleichen und "Äpfel statt Birnen" einzuführen, entgeht.

Welche Indikatoren und Instrumente sind also in derartigen Vergleichen zulässig, valide und praktisch ertragreich? Mit Antworten auf diese Fragen beschäftigte sich bereits vor einigen Jahren das über 6 Jahre laufende Forschungsprojekt EUROHIS an dem sich eine Vielzahl von ExpertInnen aus Mitgliedsstaaten der WHO im europäischen Bereich beteiligte.

Nach einem Überblick über das Anliegen des Projekts enthält der Abschlussbericht Darstellungen über die Entwicklung von Indikatoren und Instrumente, die für derartige Vergleiche tauglich sind, in acht Bereichen: chronic physical conditions, mental health, alcohol consumption, physical activity, use of curative medical services, use of medicines, use of preventive health care und quality of life.
Jeder Aufsatz liefert konkrete Hinweise worauf bei versorgungsbezogenen Systemvergleichen besonders geachtet werden muss und wo scheinbar griffige Ergebnisse relativiert werden müssen.

Trotz des insgesamt von ihnen betriebenen Aufwands weisen die ForscherInnen in ihrem Fazit selbstkritisch auf die immer noch existierenden transregionalen und -kulturellen Grenzen und Einschränkungen auch ihrer Instrumente hin:

• "The results of the EUROHIS project confirm that the use of common instruments (i.e. harmonized inputs) is a prerequisite, but not a guarantee, for obtaining cross-culturally comparable health data (i.e. harmonized outputs). The recommended common instruments eliminate the unnecessary differences that arise from the instruments that are currently used, and encourage emphasis on the most relevant and feasible aspects in terms of crosscultural comparisons.
• However, the project has also shown the limits of input harmonization. First, different cultures have different social norms of what is acceptable behaviour and what are acceptable responses to questions on health, thus creating biases within the data. Second, living conditions and the level of health service provision differ in the WHO European Region and reflect a distinct east-west gradient of wealth, as measured for example by GDP per person. Such differences affect the relevance of the instruments in any given population. Third, there appears to be different concepts of health (and thus differences in the way that people assess their own physical and/or mental health) in different parts of the European Region."

Der 193 Seiten umfassende Bericht "EUROHIS: Developing Common Instruments for health surveys. Biomedical and health research, Volume 57" von Anatoliy Nosikov und Claire Gudex herausgegeben ist kostenlos als PDF-Datei erhältlich.

Bernard Braun, 6.5.2008