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Aufwändigere Intervention für mehr körperliche Aktivitäten bei 75+Jährigen auch 1 ½ Jahre nach Interventionsende wirksam!

Artikel 2042 Die Entwicklung wirksamer Interventionsformen zur Verbesserung der körperlichen Aktivität von älteren Erwachsenen und die u.a. dadurch angestrebte Prävention von Behinderung sind wichtige Public Health-Ziele. Zu den wichtigsten bekannten Hindernissen auf dem Weg zu diesen Zielen gehören die zeitliche Begrenztheit der erwünschten Effekte und die Gefahr, bestimmte Zielgruppen mit den gewählten Interventionsmethoden zu verfehlen. Vielfach scheuen daher Krankenkassen oder Anbieter derartiger Leistungen, diese für ältere Personen anzubieten.

Eine Gruppe finnischer GesundheitswissenschaftlerInnen hat sich dagegen in den Jahren 2003 bis 2005 mit einer 632 Personen umfassenden Gruppe im Alter von 75 bis 81 Jahren in einer randomisierten kontrollierten Studie die Wirkung einer mehrstufigen bewegungsbezogenen Intervention über zwei Jahre angeschaut. Die TeilnehmerInnen waren vor Studienbeginn noch relativ mobil, hatten keine schweren physischen oder psychischen Erkrankungen aber verhielten sich auch so immobil oder bewegungsarm, dass sie ein Risiko für damit assoziierte Beeinträchtigungen oder Behinderungen aufwiesen.

Die Intervention in der Interventionsgruppe bestand aus einem "face-to-face"- Treffen mit Physiotherapeuten und Bewegungsexperten und aus Telefonkontakten und -beratungen, die für 2 Jahre alle vier Monate stattfanden. Ziel der Beratungen war, die Beteiligung der TeilnehmerInnen an sportlichen Aktivitäten zu erhöhen und körperliche Bewegung zur Gewohnheit werden zu lassen.

Nach Ablauf der 2 Interventionsjahre war der Behandlungseffekt im Bereich von Wasser-Aerobic und Fitnesslauf in der Interventionsgruppe signifikant um das 1,5-Fache (odds ratio=2,49) oder um 58% (odds ratio=1,58) höher als in der Kontrollgruppe. Auch bei den Fitnessübungen und dem Gewichtetraining gab es absolute Vorteile für die TeilnehmerInnen aus der Interventionsgruppe, die aber statistisch nicht signifikant waren.

Eine weitere Untersuchung der Interventionswirkungen, die anderthalb Jahre nach Beendigung der zweijährigen Intervention stattfand, fand immer noch einen evidenten Interventionseffekt. Der Anteil aller TeilnehmerInnen, der weiter in einem der in der Studie ausgewählten Bereiche körperlich aktiv blieb, sank zwar, fiel aber nicht unter das Ausgangsniveau. Differenziert betrachtet, verschwand der Interventionseffekt aber lediglich bei den Personen, die Wasser Aerobic und Fitnesslaufen betrieben. Die Anzahl der StudienteilnehmerInnen, die Gewichtetraining betrieben oder sich gewohnheitsmäßig aktiver bewegten, war gegenüber den Kontrollgruppenangehörigen auch 18 Monate nach Beendigung der Telefonberatung etc. noch signifikant um das 1,3-Fache (OR 2,33) oder um 58% höher.

Subgruppenanalysen zeigten, dass Personen, die zu Beginn der Intervention körperlich mobil waren, eine höhere und länger anhaltende Wirkung der Intervention erfuhren. Ältere Personen mit manifesten Einschränkungen ihrer Mobilität brauchen wahrscheinlich mehr face-to-face-Beratungsgespräche als ihre mobileren AltersgenossInnen.

Von der Studie Effect of physical activity counseling on physical activity of older people in Finland von Minna Rasinaho et al., erschienen in der Fachzeitschrift "Health Promotion International" (online publiziert am 11. September 2011) ist ein Abstract kostenlos erhältlich.

Bernard Braun, 24.11.11