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Medizinisch-technischer Fortschritt


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Verdreifachung der GKV-Ausgaben bis 2050 durch medizinischen Fortschritt? (17.10.2005)

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Verdreifachung der GKV-Ausgaben bis 2050 durch medizinischen Fortschritt?

Artikel 0154 Von entscheidender Bedeutung für die Entwicklung der Ausgaben der Gesetzlichen Krankenversicherung ist nach Meinung des Fritz Beske Instituts für Gesundheits-System-Forschung Kiel der medizinische Fortschritt, d.h. neue Arnzeimittel, neue Behandlungsmethoden und moderne Medizintechnik. In einer Studie rechnen die Experten bei einer durch den medizinischen Fortschritt ausgelösten jährlichen Ausgabensteigerung von 1 Prozent mit einer Verdopplung, bei 2 Prozent mit einer Verdreifachung des heutigen Beitragssatzes von 14,2 Prozent bis 2050 und damit auf 43 Prozent.

In der Studie werden bereits für die heutige Situation vielfältige Beispiele aktueller Finanzierungs- und Versorgungsdefizite aufgeführt, so zum Beispiel:
• Früherkennungsuntersuchungen: Eine vollständige Inanspruchnahme der Früherkennungsuntersuchungen hätte bei der GKV zu Mehrausgaben von rund 1 Milliarde geführt
• Schutzimpfungen: Es müssten 2004 bei vollständiger Inanspruchnahme der empfohlenen Schutzimpfungen rund 1,2 Milliarden Euro ausgegeben worden sein. Tatsächlich sind nur rund 0,68 Milliarden Euro ausgegeben worden, ein Differenzbetrag von rund 0,54 Milliarden
• Diabetes: Rund 10% der Bevölkerung leiden an einem Diabetes mellitus. Nicht alle Patienten sind bekannt und versorgt. Für 2001 werden Behandlungskosten in Höhe von 14,6 Milliarden angegeben. Es wird bei Versorgung aller Patienten mit Diabetes eine erhebliche Steigerung der Ausgaben für den Diabetes vorausgesagt
• Organtransplantation: Wenn erreicht werden könnte, dass jeder Patient, der eine Organtransplantation benötigt, auch ein neues Organ erhält, würde dies zu erheblichen Ausgabensteigerungen führen.
Weitere im Gutachten beschriebene Defizite betreffen etwa den Investitionsstau im Krankenhaus, Vergütungsdefizite bei Krankenhausärzten und die vertragsärztliche Versorgung.

Im Gutachten des Fritz Beske Instituts für Gesundheits-System-Forschung wird für den Zeitraum 2005-2050 von unterschiedlichen Szenarien ausgegangen, die allerdings auch zwei schwierig prognostizierbare Faktoren beinhalten, den "medizinischen Fortschritt" (und dessen Implikationen für den Leistungskatalog der GKV) sowie eine weitere Erhöhung der Lebenserwartung.

Im Bundesgesundheitsministerium meinte man lapidar: "Das Bundessozialministerium weist das Horrorszenario zurück. Der Gesetzgeber hat mit dem Gesundheitsmodernisierungsgesetz bewiesen, dass er in der Lage ist, im Bereich der Gesundheitsversorgung Einsparungen zu realisieren und gleichzeitig für mehr Qualität und Wettbewerb zu sorgen. Das wird fortgesetzt. Darüber hinaus wird Prävention in Zukunft eine größere Rolle spielen, ebenso wie die gezielte Behandlung von Krankheiten. Auch dies wird zu Kosteneinsparungen führen. Im Übrigen ist nicht alles, was als Fortschritt verkauft wird, auch wirklich ein Fortschritt. Die Beske-Studie hat daher einen ausgesprochen geringen Bezug zur Realität."

Das komplette Gutachten "Finanzierungsdefizite in der Gesetzlichen Krankenversicherung - Prognose 2005 - 2050" ist beim IGSF Kiel für 10,00 Euro bestellbar.

Eine Zusammenfassung der wichtigsten Ergebnis (5 Seiten) gibt es kostenlos als PDF-Datei: Krankenkassenbeiträge werden weiter steigen

Gerd Marstedt, 17.10.2005