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USA - Soziale Ungleichheit


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25 % aller Krebspatienten in den USA verzögern aus Kostengründen ihre Behandlung oder beginnen gar nicht mit ihr.

Artikel 0480 Nachdem bereits viele Untersuchungen die Nicht- oder Unterversicherung von Zig-Millionen US-Amerikaner gegen Krankheit und die finanziell erheblichen (z.B. private Insolvenz wegen der nicht bezahlbaren Arztrechnungen) Folgen im Allgemeinen gezeigt haben, verdeutlicht jetzt eine Befragungsstudie unter 930 erwachsenen Krebskranken (Personen, bei denen in den letzten 5 Jahren Krebs diagnostiziert oder behandelt wurde) aus dem Sommer 2006 den finanziellen Albtraum der Behandlung schwer Erkrankter unter den Bedingungen des US-Versicherungs- und Gesundheitssystems.

Die Studie wurde von der Tageszeitung "USA Today", der Kaiser Family Foundation (KFF) und der Harvard School of Public Health getragen.
Ihre teilweise auch in deutscher Sprache in dem Artikel "Erkrankung wird psychisch und finanziell zum Albtraum" in der Ärztezeitung vom 12.1. 2007 veröffentlichten Hauptergebnisse lauten:

• 25 Prozent der Befragten, die in den vergangenen fünf Jahren eine Krebserkrankung in ihrer Familie hatten, sagten, daß sie aufgrund der Krankheit alle oder fast alle ihre Ersparnisse eingebüßt hätten. Unter denen, die nicht krankenversichert waren, verbrauchten fast die Hälfte (46 Prozent) ihre Ersparnisse, aber selbst unter den Versicherten war die Quote mit 22 Prozent hoch. 13 Prozent der Befragten mussten sich Geld von Verwandten leihen (30 Prozent der Nicht-Versicherten), 13 Prozent waren aufgrund ausstehender Rechnungen von einem Pfändungsunternehmen kontaktiert worden (34 Prozent der Nicht-Versicherten).
• Unter den Nicht-Versicherten wussten 41 Prozent nicht, wie sie für Essen, Miete und Heizkosten aufkommen sollten. 35 Prozent sahen sich in ihrer Not gezwungen, öffentliche oder private Wohlfahrtshilfe in Anspruch zu nehmen. Für die Nicht-Versicherten wirkte sich ihre finanzielle Lage auch auf die Behandlung und die Heilungsaussichten aus: Über ein Viertel der Patienten sagten, sie hätten eine Therapie aus Kostengründen verzögert oder sich ganz dagegen entschieden.

Die Studie förderte aber nicht nur Ergebnisse über die finanziellen Belastungen von Krebskranken zu Tage, sondern liefert auch Belege für Mängel des Behandlungsprozesses, zeigt die Komplexität der Situation solcher Patienten aber auch einige positive Erfahrungen:

• Die Hälfte der Befragten gab an, bezüglich der Koordination der Behandlung vor mindestens ein Problem gestellt worden zu sein. Ein Viertel erhielt widersprüchliche Informationen verschiedener Ärzte oder Leistungsanbieter. 21 Prozent wurden zweimal zum gleichen diagnostischen Test geschickt, fast ebenso viele hatten unbeantwortete Fragen, was ihre Medikamente oder ihre Behandlung anging.
• Dass eine Krebserkrankung eine enorme psychische Belastung nicht nur für die Betroffenen, sondern auch für ihre Familien ist, machte die Studie ebenfalls deutlich. 32 Prozent der Befragten sagten, die Krankheit habe bei mindestens einem Familienmitglied zu emotionalen oder psychischen Problemen geführt. Ein Viertel gab an, dass es zu schweren Beziehungsproblemen gekommen sei.
• Außer vielen negativen Ergebnissen förderte die Studie allerdings auch einige positive Aspekte zu Tage. Drei Viertel der Befragten sagten zum Beispiel, ihre Arbeitgeber hätten sie nach ihrer Diagnose sehr gut behandelt - und das, obwohl sich fast 40 Prozent in ihrer Arbeitsfähigkeit eingeschränkt sahen. Nur sieben Prozent fühlten sich von ihrem Arbeitgeber schlecht behandelt

Entsprechend der 3-fach-Trägerschaft werden die Ergebnisse in verschiedenen Formaten und auf verschiedenen Foren veröffentlicht:
• Die KFF veröffentlicht ein sehr materialreiches und umfangreiches (50 Seiten) ihrer traditionell guten "Chartpacks".
• "USA Today" hat eine kleine Serie gestartet, in der sich die Zeitung mit den wichtigsten Facetten der Befragungsergebnisse bzw. der Lage krebskranker US-Amerikaner beschäftigt. Den Zugang zu den vier Artikeln "Cancer Care often uncoordinated", "Cancer hurts Caregivers, too", "Cancer patients keep on working" und "The Upside of Cancer: A New Outlook on Life" erhält man über eine KFF-Seite.

Bernard Braun, 13.1.2007