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Patienten
Hausärztliche und ambulante Versorgung


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Kein Ärztemangel in Deutschland, aber Über- und Unterversorgung durch schlechte regionale Verteilung

Artikel 0750 Es gibt in Deutschland nicht zu wenig Ärzte, sondern eher zu viele, aber sie sind schlecht verteilt. Es gibt für eine Niederlassung attraktive und weniger attraktive Gegenden und es gibt erhebliche Differenzen im Grad der fachärztlichen und der hausärztlichen Versorgung. Dies ist das Ergebnis Studie des Wissenschaftlichen Instituts der AOK (WIdO), deren Ergebnisse jetzt als "Ärzte-Atlas" veröffentlicht wurden.

Die Autoren Joachim Klose, Isabel Rehbein und Thomas Uhlemann haben das regionale Versorgungsangebot an Vertragsärzten erstmals umfassend transparent gemacht. Für die 14 größten Arztgruppen werden aktuelle regionale Versorgungsgrade in den insgesamt 395 Planungsbereichen Deutschlands kartografisch ausgewiesen und so auch das Ausmaß an Über- und Unterversorgung differenziert dargestellt. Städte und Kreise mit sehr hohen und sehr niedrigen Versorgungsgraden werden explizit benannt. Grundlage für die Versorgungsgrade bilden die Richtlinien der Bedarfsplanung, die Ärzte und Krankenkassen gemeinsam festlegen. Des weiteren werden in der Publikation jeweils arztgruppenspezifisch u. a. die langfristige Entwicklung der Arztzahlen, die Altersstruktur der Ärzte und die Zu- und Abgänge (Zulassungsbeginn/Zulassungsende) in den letzten Jahren dargestellt.

Bei den Facharztgruppen findet sich in zahlreichen Regionen eine deutliche Überversorgung. Die weit überwiegende Zahl der Kreise und Städte ist deshalb für fachärztliche Neuzulassungen gesperrt. Dies gilt auch für die neuen Bundesländer. Vor allem Kreise in strukturell sehr attraktiven Gegenden sind mit den weitaus meisten Fachgruppen überversorgt. Die bestehenden Versorgungsgrade sind zum Teil ausgesprochen hoch. Unterversorgung findet sich im fachärztlichen Bereich bei einigen Arztgruppen gar nicht, bei anderen nur vereinzelt.

Aber auch im hausärztlichen Bereich liegt in 306 der insgesamt 395 Planungskreise ein Versorgungsgrad von über 100 % vor. In 150 Kreisen und Städten gibt es sogar Überversorgung. Die bundesweit höchste Versorgungsdichte findet sich in Starnberg (150 %), Freiburg/Breisgau (146 %) und in München (140 %). 64 Planungskreise weisen einen Versorgungsgrad zwischen 90 und 100 % auf. Unterversorgung findet sich lediglich im Saalkreis in Sachsen-Anhalt (68 %). In 24 Kreisen und Städten liegt der Versorgungsgrad zwischen 75 und 90 %. Neun dieser Planungsbereiche liegen in Niedersachsen und sieben in Sachsen-Anhalt.

Die Situation in den einzelnen Ländern stellt sich unterschiedlich dar. Während in Berlin, Hamburg, Hessen und dem Saarland die Hausarztzahlen durchgängig über dem Soll liegen und vielfach sogar Überversorgung besteht, gibt es in einigen der neuen Bundesländer, und zwar in Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern und Sachsen-Anhalt mehrheitlich Planungskreise mit Versorgungsgraden von 75 bis unter 100 %. Angesichts der ungünstigen Alterstruktur der Hausärzte in den neuen Bundesländern muss die Versorgungssituation in diesen Regionen genau beobachtet werden; insbesondere in wenig attraktiven Gegenden müssen Anreize geschaffen werden, um frei werdende Arztpraxen wieder zu besetzen. Daneben gibt es aber auch Städte und Kreise, die mit Hausärzten überversorgt sind. In einigen großen Städten liegt dabei die absolute Zahl der Hausärzte sehr deutlich über dem Soll.

Die WIdO-Publikation "Ärzteatlas. Daten zur Versorgungsdichte von Vertragsärzten", von Joachim Klose, Isabel Rehbein und Thomas Uhlemann, kann direkt beim Wissenschaftlichen Institut der AOK (WIdO) bezogen werden.

Hier ist eine WidO-Pressemitteilung zur Studie: Der neue Ärzteatlas zeigt: Nicht ein Mangel an Ärzten sondern die ungleiche regionale Verteilung ist das Problem

Weitere Veröffentlichungen der Autoren zum Thema Ärztedichte und ambulante Versorgung:
Joachim Klose und Thomas Uhlemann: Ambulante Versorgung: Ärzte besser verteilen - das geht! (Gesundheit und Gesellschaft 2/2006)
Joachim Klose und Thomas Uhlemann: Fehlallokationen in der vertragsärztlichen Versorgung - Abbau und Vermeidung von Über- und Unterversorgung (Gesundheit und Gesellschaft 3/2006)

Gerd Marstedt, 22.6.2007