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USA: Mit zunehmender Entfernung zum Hautarzt und Armutsrate sinkt die Überlebenswahrscheinlichkeit von Melanompatienten

Artikel 0876 Die regionale Präsenz, Dichte und Erreichbarkeit von Ärzten kann positiven oder negativen Einfluss auf die möglichst frühe Entdeckung bestimmter schwerer und "schneller" Erkrankungen haben und die Überlebensprognose verschlechtern:

Dies zeigt eine gerade veröffentlichte Studie von Karyn Stitzenberg et al. von der School of Public Health der Universität von North Carolina in Chapel Hill. Mit jedem weiteren Kilometer Entfernung zu einem Hautarzt nimmt auch die für die Prognose einer malignen Melanomerkrankung (der so genannte bösartige "schwarze Hautkrebs") wichtige Dicke bzw. Tiefe der Krebsgeschwulst (die so genannte "Breslow thickness") um 0,6 % zu. In den ländlichen und städtischen Gegenden North Carolinas wo die Gesundheitswissenschaftler den Zugang und den Gesundheitszustand von 615 Melanompatienten untersuchten, betrug die durchschnittliche Entfernung zum Dermatologen und seinen der Erkrankung angemessenen diagnostischen Möglichkeiten (u.a. mit gezielten Biopsien und Zelluntersuchungen) und therapeutischen Fähigkeiten 8 Meilen.
Bei Patienten, die mehr als 15 Meilen fahren mussten, war der Tumor 20 % dicker, was ihre Überlebenswahrscheinlichkeit verringerte. Dies hängt damit zusammen, dass mit wachsendem Durchmesser das Risiko der Metastasenbildung rasch anwächst, und zwar mit jedem Millimeter erheblich.
In der Untersuchung wurde auch nach Assoziationen der Tumordicke mit dem Alter, dem Geschlecht, der sozialen Situation (poverty rate) und der Anzahl der Ärzte in den Regionen der untersuchten Patienten gesucht.

Dabei erwies sich auch die Armutsposition der Patienten als ein spürbarer Einflussfaktor: Mit jedem Prozent, das ein Erkrankter auf der Armutsskala ärmer ist, steigt auch die Dicke des Melanoms um 1 % an. Die Dicke und damit die Gefährlichkeit des Melanoms war nicht mit dem Geschlecht, der Ländlichkeit des Wohnorts an sich oder der allgemeinen Versorgung mit Dermatologen assoziiert.

Zu den Details, die den Zugang erschweren und möglichen weiteren Determinanten muss sicherlich weiter geforscht werden. Der Entfernung zu Leistungserbringern, vor allem wenn es nicht darum geht, ob ein Allgemein- oder Facharzt an jeder oder nur an jeder zweiten "Ecke" erreichbar ist, muss allerdings je nach Krankheit und den möglichen ernsten Folgen in der Angebotsplanung eine höhere Aufmerksamkeit gewidmet werden.

Hier finden Sie das Abstract des Aufsatzes "Distance to Diagnosing Provider as a Measure of Access for Patients With Melanoma" von Stitzenberg et al. in den "Archives of Dermatology" (2007;143:991-998).
Eine Zusammenfassung der Ergebnisse gibt es in englischer Sprache im Wissenschafts-Informationsdienst "Science daily" und in Deutsch mit weiteren Links im "Deutschen Ärzteblatt".

Bernard Braun, 26.8.2007