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Epidemiologie
Übergewicht, Adipositas


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Ein bisschen rund ist zumindest nicht ungesund: Adipositas verkürzt die Lebenserwartung, leichtes Übergewicht nicht (30.11.09)
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Eigenes Übergewicht wird heute von Briten seltener als Gewichtsproblem wahrgenommen als früher (13.7.2008)
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Eigenes Übergewicht wird heute von Briten seltener als Gewichtsproblem wahrgenommen als früher

Artikel 1291 Obwohl Übergewicht und Adipositas fast täglich in den Medien als Gesundheitsrisiko auftauchen und obwohl die Zahl der Übergewichtigen und Fettleibigen in den letzten Jahren massiv zugenommen hat, sinkt - zumindest in Großbritannien - die Zahl derjenigen, die ihr eigenes Körpergewicht auch korrekt einschätzen und das Problem Übergewicht sich selbst gegenüber zugeben.

Basis der Studie, die jetzt in der Zeitschrift "British Medical Journal" veröffentlicht wurde, sind zwei repräsentative Bevölkerungsumfragen in Großbritannien aus den Jahren 1999 und 2007. Dort wurden in beiden Jahren jeweils mehr als 1.800 Männer und Frauen neben sozialstatistischen Daten auch nach ihrem Körpergewicht und ihrer Körpergröße befragt und sie sollten ihr Gewicht in einer von 5 Gruppen einstufen: starkes Untergewicht, eher Untergewicht, ungefähr Normalgewicht, eher Übergewicht, starkes Übergewicht.

Als zentrales Ergebnis zeigte sich, dass im Zeitverlauf der beiden Erhebungsjahre das selbst berichtete Körpergewicht deutlich zunahm und ebenso auch der aus den Angaben der Befragungsteilnehmer errechnete Body Mass Index. So stieg das selbst berichtete Körpergewicht im Durchschnitt von 71,9 kg auf 74,9 kg - bei Männern und Frauen, wobei in beiden Gruppen eine Zunahme von etwa 3 kg zu beobachten war. Ähnliche Zuwächse (etwa um 1,5 bis 2,0) zeigten sich auch für den BMI.

Trotz dieser eindeutigen Tendenz einer Gewichtszunahme in den Teilnehmer-Aussagen zeigte sich jedoch nicht, dass auch in gleichem Ausmaß eine korrekte Bewertung des eigenen Übergewichts zu finden war. Während sich 1999 noch 81 Prozent der Übergewichtigen (BMI > 25) korrekt einstufte, waren es 2007 nur noch 75%.

Die Autoren führen diese Diskrepanz unter anderem darauf zurück, dass Übergewicht und Adipositas derzeit als gravierendes Gesundheitsproblem mit nicht unbeträchtlichen ökonomischen Implikationen diskutiert wird, und immer wieder auch individuelles Fehlverhalten (Ernährung, Bewegung) als Ursache in den Vordergrund gestellt wird. Von daher ist eine abnehmende Tendenz naheliegend, auch das (stigmatisierende) Label "Ich bin übergewichtig" zu akzeptieren. Gleichwohl ist dies ein gravierendes Public Health Problem, denn ohne eine solche Einsicht in gesundheitliche Risiken wird es auch kaum zu einer Motivation der Verhaltensänderung kommen. Dies gilt umso mehr, als erst kürzlich auch Studien gezeigt haben, dass Ärzte sich scheuen, von sich aus das Problem Übergewicht und Adipositas bei Patienten anzusprechen.

Hier ist ein Abstract der Studie: F Johnson u.a.: Changing perceptions of weight in Great Britain: comparison of two population surveys (BMJ 2008;337:a494)

Gerd Marstedt, 13.7.2008