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Europäischer Gesundheitssystem-Vergleich 2007: Deutschland schwächelt bei Patientenrechten und Patienteninformation

Artikel 0942 Im aktuellen europäischen Gesundheitskonsumenten-Index 2007 (Euro Health Consumer Index, EHCI), einem seit 2005 jährlich erstellten Vergleich europäischer Gesundheitssysteme mit dem Schwerpunkt "Konsumentenfreundlichkeit", belegt Deutschland hinter Österreich, den Niederlanden, Frankreich und der Schweiz den fünften Platz. Im Vergleich zum Vorjahr (3.Platz) ist dies ein leichter Rückgang auf der Ranking-Liste, die auf der Basis verfügbarer Gesetzestexte, Dokumente und Statistiken erstellt wird. Bei einer Betrachtung der einzelnen Bewertungskategorien fällt auf, dass Deutschland insbesondere im Bereich Patientenrechte und Patienteninformation im Vergleich zu anderen Ländern schlechter abschneidet.

Der Gesundheitssystemvergleich errechnet aus 27 einzelnen Indikatoren aus 5 Oberkategorien die Gesamtbewertung. Für jeden Indikator wurden 3, 2 oder 1 Punkte vergeben. Die vom Forschungs- und Beratungsinstitut Health Consumer Powerhouse verwendeten Kategorien und Indikatoren sind folgendermaßen definiert:

Patientenrechte und Patienteninformation (9 Indikatoren, Gewichtungsfaktor 1.5): Verankerung von Patientenrechten in der Gesetzgebung, Beteiligung von Patientenorganisationen bei Entscheidungen, Versicherung gegen medizinische "Kunstfehler", Recht auf eine Zweitmeinung, Zugang zu Behandlungsunterlagen, Verfügbarkeit eines Ärzteverzeichnisses mit Angaben zu Schwerpunkten und Spezialisierungen, Anteil der Ärzte mit Führung einer EDV-gestützten Patientenakte, Verfügbarkeit eines Klinikführers mit Angaben zur Behandlungsqualität, telefonisch verfügbare Patientenberatung auch zu medizinischen Fragen

Wartezeiten auf eine Behandlung (5 Indikatoren, Gewichtung 2.0): Hier werden Wartezeiten für unterschiedliche diagnostische Untersuchungen (z.B. Magnetresonanz-Tomografie) oder Behandlungsverfahren bewertet (z.B. direkter Zugang zu einem Facharzt ohne Überweisung, Chemo- oder Strahlentherapie bei Krebs)

Behandlungsergebnisse (5 Indikatoren, Gewichtung 2.0): Als Outcomes werden hier berücksichtigt: 28-Tage-Sterblichkeit nach Herzinfarkt, Kindersterblichkeit, 5-Jahres-Überlebensrate bei Krebs, vermeidbare Sterbefälle bzw. Lebensjahre, MRSA-Infektionen

"Großzügigkeit" ("generosity") (4 Indikatoren, Gewichtung 1.0): Anzahl der Katarakt-Operationen pro 100.000 Einwohner, Impfrate bei 4jährigen, Anzahl der Nieren-Transplantationen pro 1 Million Einwohner, zahnärztliche Behandlung als Teil des Gesetzlichen Krankenversicherungssystems

Arzneimittel (4 Indikatoren, Gewichtung 1.0): Kostenfreiheit verschreibungspflichtiger Arzneimittel, Verfügbarkeit eines für Laien und Patienten verständlichen Arzneimittel-Registers (oder ähnliche Informationen), Geschwindigkeit der Entwicklung neuer Krebs-Medikamente, Geschwindigkeit der Zulassung neuer Medikamente.

Man kann ohne Zweifel darüber streiten, ob das Spektrum der ausgewählten Indikatoren nun "repräsentativ" ist für eine Gesamtbewertung des Gesundheitssystems eines Landes und man kann auch bei einzelnen Merkmalen Zweifel an ihrer Aussagekraft anmelden. Dass Deutschland jedoch beim Thema "Patientenrechte und Patienteninformation" insgesamt lediglich 15 Punkte bekommt (von 27 möglichen Punkten) und damit im hinteren Drittel der 29 berücksichtigten Länder rangiert, ist ein Befund, der nicht gänzlich neu ist und auch in anderen Studien schon zutage getreten ist. Dänemark und die Niederlande sind hier besonders vorbildlich. Im Kommentar zu den deutschen Ergebnissen heißt es: "Um wieder an die Spitze zurückzukehren, muss sich das deutsche Gesundheitswesen in Bezug auf die Bereiche Patientenrechte und Information öffnen! Dies ist ein unterentwickelter Bereich in einem ansonsten gut funktionierenden System", erklärt Dr. Arne Björnberg, Forschungsdirektor für den Euro Health Consumer Index.

• Der komplette Bericht (englisch, 55 Seiten, PDF) kann hier heruntergeladen werden: EHCI Report 2007
• Hier ist eine Tabelle mit den Einzelergebnissen für alle Indikatoren
• Hier ist eine kurze Pressemitteilung speziell zum deutschen Abschneiden: Deutsches Gesundheitswesen verliert in Konsumenten-Ranking an Boden

Gerd Marstedt, 3.10.2007