Home | Patienten | Gesundheitssystem | International | GKV | Prävention | Epidemiologie | Websites | Meilensteine | Impressum

Sitemap erstellen RSS-Feed

RSS-Feed
abonnieren


Weitere Artikel aus der Rubrik
International
Internationale Vergleiche, mehrere Länder


Virchow-Preis für Global Health: Ein Möchtegern-Nobelpreis mit arger Schlagseite (28.9.23)
"Closing borders is ridiculous" (A. Tegnell), und zahlreiche Studien bestätigen dies seit vielen Jahren. (18.5.20)
Hohe Preise für 65 Krebsmedikamente sind nicht durch ihren Nutzen gerechtfertigt. Daten aus UK, USA, D, F und CH (11.5.20)
Wo gute Ratschläge für gesunde Ernährung zu teuer sind - für rund 1,6 Milliarden Personen weltweit! (11.11.19)
Alterung der Bevölkerung ein Treibsatz für starkes Wachstum der Gesundheitsausgaben? Nein sagt ein WHO-Report und zwar bis 2060! (29.10.19)
Global Health: Öffentliche Gesundheit in Theorie und Praxis (20.8.19)
Empfehlungen für die neue Globale-Gesundheitsstrategie der Bundesregierung (19.8.19)
Gesundheit global. Anforderungen an eine nachhaltige Gesundheitspolitik (12.8.19)
Was haben 10 Jahre Gesundheitsreform in China bewirkt? Ein überfälliger Überblick. (16.7.19)
"In welchem Alter haben Sie die Krankheitslast eines durchschnittlich 65-jährigen Menschen?" Wer hat das beste Gesundheitssystem? (11.3.19)
11-Länder-Gesundheitssystemvergleich: Deutschland "teuer und Mittelmaß" - USA "it's the prices, stupid" (16.3.18)
USA und Deutschland: Länger leben - "krank" oder "gesund"? Neues zur Empirie der "compression of morbidity". (18.4.16)
Universelle Absicherung im Krankheitsfall - eine weltweite Herausforderung (24.3.16)
Arbeitslosigkeit und Sterblichkeit an Prostatakrebs - ein OECD-weit vielfach signifikanter Zusammenhang (17.5.15)
Wie intensiv wird das Gesundheitssystem in Anspruch genommen und geschieht dies zu oft? Daten aus Österreich, Schweden und den USA (15.12.14)
"People-centred health systems" - Gesundheitssysteme à la Afrika, Südamerika oder Indien (6.10.14)
Weltbericht zu Sozialer Absicherung (4.9.14)
Spieglein, Spieglein an der Wand…Gesundheitssystemvergleich und was bei 11 Ländern von USA bis Deutschland aktuell herauskommt (19.6.14)
Zugang zu, Erschwinglichkeit von und Bürokratielasten in den Gesundheitssystemen von 11 entwickelten Ländern (14.11.13)
Weltgesundheitsbericht 2013: Research for universal health coverage (10.11.13)
Weltweit enorme Krankheitslasten und Verluste an Lebensjahren allein durch 7 unerwünschte Behandlungsereignisse in Krankenhäusern (21.9.13)
Niedriglöhne in Deutschland europaweit am höchsten und weit verbreitet - Ein nicht geringer Beitrag zur Einnahmeschwäche der GKV! (1.8.13)
Deutschland-OECD-Vergleich im Doppelpack: Weit verbreitete Überversorgung mit stationären Strukturen und Leistungen in Deutschland (7.4.13)
"Health reform illiteracy" oder wie langsam Gesundheitsreformgesetze ihre Klientel erreichen. Das Beispiel "ACA" der USA (25.3.13)
Globale Soziale Sicherung: So utopisch wie unverzichtbar (17.2.13)
Selbstbeteiligungen in Entwicklungsländern machen ärmer und kränker (14.2.13)
Kürzeres Leben und dies in schlechterer Gesundheit - Die Gesundheit der US-BürgerInnen im Vergleich mit 16 Industriestaaten (9.1.13)
Aktuelle Merkmale der Gesundheitssysteme von 15 Ländern als Länderprofile und im Vergleich (26.12.12)
Gesundheitsversorgung für ältere Bürger muss nicht unvermeidbar "zu teuer" sein. Pro-Kopfausgaben in den USA und Kanada 1980-2009 (1.11.12)
Erhebliche Unterschiede der postoperativen Sterberate in Europa. Deutschland wie gewohnt im Mittelfeld (12.10.12)
ECHI, EUHI, HEIDI - Public Health-Daten für Europa-31 besser erhältlich als geunkt oder "gefühlt". (3.2.12)
Systematische Umverteilung von unten nach oben (6.12.11)
Was macht das Profil von 14 europäischen, nordamerikanischen und ozeanischen Gesundheitssystemen aus? (14.11.11)
2006 bis 2011: Gesundheitssysteme in 9 europäischen Ländern (inkl. Deutschland) und den USA aus Sicht der BürgerInnen (13.11.11)
Koordinationslücken in Gesundheitsversorgung: Trotz Hausarzt- und IV-Verträgen Deutschland international "Spitze" (9.11.11)
Wenn Deutschland die Ärzte ausgehen, dann bestimmt nicht durch Abwanderung! Daten zum In- und Outflow im Gesundheitswesen (21.10.11)
Weltweit sozial ungleiche Unterversorgung mit Medikamenten zur Sekundärprävention nach Herzinfarkt und Schlaganfall (31.8.11)
Ärztemangel ja! Pflegenotstand ja! Aber: Hebammennotstand? Und wenn doch, wo denn? (22.6.11)
Geschlechterunterschiede in der Asia-Pacific-Region: 100 Millionen "fehlende Mädchen" und "verschwundene Frauen" (9.3.10)
Ansätze der Regionalisierung von sozialer Sicherung (17.12.09)
OECD Systemvergleich 2009: Deutsches Gesundheitssystem zeigt gute Leistungen, aber zu sehr hohen Kosten (8.12.09)
Befragung von über 10.000 Allgemeinärzten aus 11 Ländern zeigt Defizite auf: Leitlinien sind in deutschen Praxen wenig gefragt (25.11.09)
EU-Studie: Patientenzufriedenheit ist nicht nur abhängig von Erfahrungen im Versorgungssystem (8.4.09)
Das Einkommen von Ärzten in OECD-Ländern: Die Schere zwischen Fach- und Allgemeinärzten wird größer (31.1.09)
Die Organspende-Quoten in Europa sind durch unterschiedliche gesetzliche Regelungen nur sehr begrenzt erklärbar (21.1.09)
Kapitalistische Revolution ist lebensbedrohlich - vor allem für Männer (18.1.09)
Art, Umfang und Befreiung von Selbstbeteiligungen in den USA, Frankreich, Deutschland und der Schweiz im Jahr 2006 (13.1.09)
Umverteilung verbessert die Gesundheit - Vergleich der Sozialpolitik von 18 OECD-Ländern (29.11.08)
Großzügiges Untersuchungs- und Versorgungssystem aber mittelmäßige Ergebnisse: Achter Platz im Euro-Diabetes-Index für Deutschland (23.11.08)
Internationaler Vergleich der Versorgung von chronisch Kranken in acht Ländern: Deutschland - wie gewohnt - im Mittelfeld! (21.11.08)
"Revalidierung" und "Rezertifizierung": Wie regulieren andere Staaten die lebenslange Weiterbildung von Ärzten? (24.6.2008)
USA: Bis zu 101.000 vermeidbare Tote pro Jahr durch gezielte präventive Interventionen bei den bis zu 75-Jährigen (8.1.2008)
"Reaching the poor with health services" - Beispiele für den Erfolg von Public Health-Modellen in Ländern der 3. Welt. (28.11.2007)
Soziale Sicherung wieder im Kommen (26.10.2007)
Sinkende Prävalenz der Behinderungen älterer Menschen in USA und Spanien - 4:1 für die "compression of morbidity" (16.8.2007)
Stand und Entwicklung der Wartezeiten in "National Health System (NHS)"-Gesundheitssystemen (17.7.2007)
OECD-Rentenvergleich 2007: Rentenniveaus und Bezugsgröße für GKV-Beiträge der Rentner in Deutschland niedrig und sinkend (17.6.2007)
Health Policy Monitor: Was passiert gesundheitspolitisch in 20 Ländern? (11.2.2007)
OECD-Reportreihe über Langzeit-Arbeitsunfähigkeit und Arbeitsmarktblockaden für Behinderte gestartet: Norwegen, Polen und Schweiz (26.11.2006)
Deutsches Gesundheitssystem: Positive Patienten-Noten, aber auch mit Reformbedarf (10.11.2005)
Eurohealth: Analysen und Informationen über die europäische Gesundheitspolitik und Gesundheitsreformen in Europa (11.10.2005)
Europäischer Gesundheitsbericht 2005 der WHO: Kindergesundheit (6.10.2005)
UN-Human Developement Report 2005: Internationale Ungleichheit ein wachsendes Problem (21.9.2005)
medico international stellt den alternativen Weltgesundheitsbericht vor (22.7.2005)

Seite mit den Texten aller Artikel aufrufen:
Internationale Vergleiche, mehrere Länder
 

Andere Rubriken in "International"


USA - Versorgungsqualität

USA - Finanzierung, Kosten

USA - Soziale Ungleichheit

USA - Reformen

USA - Andere Themen

Großbritannien, United Kingdom

Schweiz

Andere Länder

Internationale Vergleiche, mehrere Länder



Internationaler Vergleich der Versorgung von chronisch Kranken in acht Ländern: Deutschland - wie gewohnt - im Mittelfeld!

Artikel 1409 Der Zugang zu Versorgungsleistungen, die Koordination einer meist komplexen und multisektoralen Versorgung und medizinische Irrtümer bei Medikamenten und bei Laboruntersuchungen gehören für Personen mit komplexen gesundheitlichen Problemen bzw. chronisch Kranken zu den wichtigsten Leistungen, die sie von ihrem Gesundheitssystem erwarten.

Wie es damit im internationalen Vergleich in Australien, Kanada, Frankreich, Deutschland, Niederlanden, Neuseeland, Großbritannien und den USA aussieht erforschten im Auftrag des us-amerikanischen "Commonwealth Fund" C. Schoen, R. Osborn, S. K. H. How, M. M. Doty und J. Peugh und veröffentlichten ihre Ergebnisse in der neuesten (13. November 2008) Web Exclusive-Ausgabe von "Health Affairs" (Seite 1-16) unter dem Titel, In Chronic Condition: Experiences of Patients with Complex Health Care Needs, in Eight Countries, 2008".

Dazu interviewten die AutorInnen von März bis Mai 2008 innerhalb des "Commonwealth Fund International Health Policy Survey of Sicker Adults" in den genannten 8 Ländern 7.500 (darunter z.B. 867 deutsche und 1.007 US-BürgerInnen) chronisch an mindestens einer der an 7 Erkrankungen (Hochdruck, Herzerkrankungen, Diabetes, Arthritis, Lungenprobleme, Krebs und Depression) leidenden Personen per Telefon.

Zu den wichtigsten Ergebnissen zählen:

• Zwischen 7 (Niederlande) und 54 % (USA) der Befragten hatten kostenbedingte Probleme beim Zugang zur Versorgung (Deutschland=26 %).
• Zwischen 14 (NL) und 34 % (USA) hatten mit Koordinationsproblemen (u.a. Doppeluntersuchungen aufgrund mangelnder Transparenz) zu tun (D=26%, d.h. der zweithöchste Wert). 32 % der in Deutschland Befragten sagten, dass ihre in den letzten 2 Jahren besuchten Fachärzte keine Informationen über ihre Behandlungsgeschichte gehabt hätten. In Neuseeland betrug diese Subgruppe lediglich 12 %.
• 17 % der Befragten in den Niederlanden und 34 % in den USA hatten mit Irrtümern im medizinischen, Arzneimittel- und Laborbereich zu tun (D=19%).
• Während 41 % der chronisch Kranken in den USA im Jahr vor der Befragung mehr als 1.000 US-Dollar aus eigener Tasche für ihre Versorgung ausgeben mussten, waren britische (4 %) und niederländische Patienten (8 %) vor solchen Lasten relativ geschützt. In Deutschland belief sich dieser Anteil auf 13 %.
• In den vergangenen zwei Jahren mussten 64 % der kanadischen Chroniker eine Notfallstation aufsuchen, dicht gefolgt von den 59 % der US-Chroniker, die dies ebenfalls machen mussten und dann mit großem Abstand 39 % der deutschen Chroniker. Rund 20% von diesen Patienten suchten die Notfallstation deswegen auf, weil sie trotz der im Grunde ambulant behandelbaren Störung keinen verfügbaren Arzt gefunden hatten.
• Nur ein Viertel der Chroniker in den USA und Kanada erhielten bei Bedarf eine Behandlung am selben Tag ("same-day access") und mussten teilweise sehr lange warten. Dagegen erhielten 60% der holländischen, 54 % der neuseeländischen, 48 % der britischen und 43 % der deutschen chronisch Kranken einen sofortigen Behandlungstermin.
• An der Spitze der Länder, in denen chronisch Kranke 6 und mehr Tage auf einen Arzttermin warten mussten oder ihn sogar nie erhielten lag Kanada mit 34 %, dicht gefolgt von Deutschland mit 26 % und mit dem Schlusslicht Niederlande mit 3 % der Befragten.
• Ganz am Rande zeigen sich auch solch interessante Unterschiede der Behandlung wie der, dass 50% der deutschen Befragten in den zwei vergangenen Jahren 4 und mehr Ärzte in Anspruch nahmen während dies in Großbritannien nur 31 % berichteten.
• In Deutschland war der Anteil der Chroniker, die einen kompletten Umbau des Versorgungssystems für notwendig erachteten, mit 26 % am zweithöchsten (nach den US-Bürgerinnen mit 33 %) während er in den Niederlanden mit 9 % am niedrigsten lag.

Die ebenfalls vom Commonwealth Fund unterstützte spezielle Analyse der OECD Health Data 2008, im November 2008 veröffentlicht unter der Überschrift "Multinational Comparisons of Health Systems Data, 2008" von Gerard F. Anderson und Patricia Markovich (Johns Hopkins University) unterstreicht und hinterlegt wichtige Erkenntnisse der Interviewbefragung.
Ein 36 Seiten umfassendes Chartpack über die Ergebnisse des Surveys zu den wichtigsten Zentraleffekte und Trends im Versorgungsszenario gibt es kostenlos als PDF-und Powerpointdatei.

Die 16 Seiten eines weiteren Chartpacks zum internationalen Vergleich wichtiger Eckziffern im OECD-Health-Data-Report von Anderson und Markovich sind ebenfalls kostenlos erhältlich.

Und schließlich erhält man auch den 16 umfassenden kompletten Aufsatz von Schoen et al. kostenlos als PDF-Datei.

Bernard Braun, 21.11.08