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11-Länder-Gesundheitssystemvergleich: Deutschland "teuer und Mittelmaß" - USA "it's the prices, stupid"

Artikel 2615 Dass BürgerInnen, die nach der Zufriedenheit mit ihrem Gesundheitssystems befragt werden und es dann häufig positiv oder gar als das "weltweit Beste" bewerten, ist erfreulich und ein Ruhekissen für einen Teil der Gesundheitspolitiker. Dies muss aber mangels fehlender Vergleichswerte mit anderen Gesundheitssystemen weder komplett noch für wichtige Elemente des Systems stimmen. Viele bewertungsrelevante Zustände eines Gesundheitssystems sind, wie z.B. die Über-, Unter- oder Fehlversorgung oder auch die Lebenserwartung nicht oder nicht einfach zu erkennen.
In inhaltlich anspruchsvollen und differenzierten Gesundheitssystemvergleichen, die dann auch meistens auf die Ergebnisse von bekannt tendenziösen Zufriedenheitsfragen verzichten, landen dann "beste" Systeme nicht selten im Mittelfeld, andere dafür im positiven wie auch negativen Spitzenfeld oder auf den letzten Plätzen.

Der neueste Vergleich verschiedenster Leistungsbereiche von 11 Gesundheitssystemen entwickelter Länder (USA, Japan, Deutschland, Großbritannien, Frankreich, Kanada, Australien, Niederlande, Schweden, Schweiz und Dänemark) durch WissenschaftlerInnen der Harvard Universität und der London School of Economics zeigt dies auch erneut für das deutsche oder das Gesundheitssystem der USA.

Verglichen wurde u.a. die Gesundheitsausgaben insgesamt, die Ausgaben nach Leistungsbereichen, die Häufigkeit ungesunden Verhaltens, die Lebenserwartung insgesamt sowie für Mütter und Kinder, diverse Kennzahlen zu den Beschäftigten im Gesundheitsbereich, die Ausstattung mit Krankenhausbetten und Langzeitpflege-Betten, die Ausstattung mit Hightech-Geräten, die Häufigkeit von aus dem Krankenhaus entlasssenen Personen nach ausgewählten Krankheiten, die Häufigkeit von ausgewählten Operationen, die Krankenhausliegezeiten, die Ausgaben für Arzneimittel bzw. deren Preise, die Möglichkeit des Zugangs zu ausgewählten Gesundheitsleistungen, die Qualität bzw. der Outcome für ausgewählte Behandlungsleistungen und eine Reihe von Kennzahlen zur Verteilung von Gesundheitsleistungen und die damit verbundene Gerechtigkeit.

Angesichts der Fülle der Daten, da der Aufsatz komplett kostenlos erhältlich und die Lektüre jeder Zeile lohnt, verzichten wir auf jedes detaillierte Ergebnis und schließen uns für das deutsche Gesundheitssystem den provokativen Zusammenfassungen von Werner Bartens in der Online-Ausgabe der "Süddeutschen Zeitung" an: "Das deutsche Gesundheitssystem: extrem teuer - und doch nur Mittelmaß" und ohne Fragezeichen "Der deutsche Patient: Ständig beim Arzt und deshalb gesund".

Für die USA kommen die WissenschaftlerInnen eher noch zu schlechteren Ergebnissen, zeigen aber auch, dass einige der geläufigen Erklärungen dafür, dass die USA das weltweit teuerste Gesundheitssystem haben (fast 18% des Bruttosozialprodukts), nicht zutreffen. Dazu gehört die Überzeugung, in den USA würde im jeweiligen Vergleich mit den anderen Ländern zu wenig für soziale Dienste und zu viel für Krankenhausbehandlungen ausgegeben, es gäbe zu viel Fachärzte mit zu vielen Arztbesuchenund die Behandlungsqualität wäre schlecht. Dies alles stimmt nicht oder kann die Ausgabenhöhe nicht erklären.
Stattdessen fassen die Newsletter-AutorInnen von "Science daily" die veröffentlichten Daten so zusammen: "The major drivers of high healthcare costs in the US appear to be higher prices for nearly everything • from physician and hospital services to diagnostic tests to pharmaceuticals • and administrative complexity."

Sie bestätigen damit die bereits im Titel eines im Jahr 2003 in der Zeitschrift "Health Affairs" (Heft 3: 89-105) publizierten und immer noch lesenswerten Aufsatzes des mittlerweile verstorbenen Gesundheitsökonomen Uwe Reinhardt und einiger seiner Kollegen zugespitzte Erklärung des Gesundheitsausgabenniveaus in den USA: It's The Prices, Stupid: Why The United States Is So Different From Other Countries.
Der äußerst datenreiche aktuelle Aufsatz Health Care Spending in the United States and Other High-Income Countries von I. Papanicolas et al. ist in der Fachzeitschrift "JAMA" (2018; 319(10):1024-1039) erschienen und komplett kostenlos erhältlich.

Bernard Braun, 16.3.18