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Ärzteumfrage des Gesundheitsmonitor zeigt: Ärzte sind präventiv kaum tätig
Im Rahmen des Gesundheitsmonitors hat die Bertelsmann Stiftung sowohl die Bevölkerung als auch niedergelassene Haus- und Fachärzte nach ihren Einstellungen und Verhaltensweisen zum Thema Prävention befragt. Wichtige Ergebnisse dieser Datenanalysen sind jetzt im Newsletter Nr.1/2006 zum Gesundheitsmonitor veröffentlicht worden.
Einige zentrale Befunde:
• Drei Viertel der Ärzte sprechen sich für eine Stärkung der Prävention im deutschen Gesundheitswesen aus. 40 Prozent von ihnen geben an, dass sie ihren Patienten selbst Beratungen, Schulungen und Kurse zur Primärprävention und Gesundheitsförderung anbieten.
- Insgesamt schreiben Ärzte verhaltensbezogenen Maßnahmen bei der Verhütung von Krankheiten eine höhere Bedeutung zu als medikamentösen Therapien. Dies zeigt sich am Beispiel von Herz- Kreislauf-Erkrankungen. Hier erachten die Ärzte alle verhaltenspräventiven Interventionen (wie Verringerung des Tabakkonsums, Abnehmen, mehr Bewegung, Ernährungsumstellung) zur Krankheitsvorbeugung für wirksamer als die Einnahme von Arzneimitteln (etwa Blutdruck- und Blutfettsenker).
• Vier von fünf Ärzten geben an, dass sie nicht mehr als 10 Prozent ihrer Arbeitszeit für Primärprävention nutzen. Bei den Fachärzten entfallen durchschnittlich 8,5 Prozent der Arbeitszeit auf primärpräventive Maßnahmen.
• Nach Meinung der Ärzte wären vor allem eine bessere Vergütung präventiver Leistungen und mehr verfügbare Zeit geeignete Anreize, damit sich Mediziner stärker um die Vorbeugung von Krankheiten kümmern. Ein Fünftel der Ärzte meint jedoch, schon jetzt ausreichend viel für die Prävention zu tun. Eine bessere Fortbildung halten nur noch 17 Prozent der Leistungserbringer für eine geeignete Maßnahme. 15 Prozent schließlich geben an, sie bräuchten mehr wissenschaftliche Nachweise über den Nutzen von Prävention.
Mehr Detailinformationen und auch die Ergebnisse der Patientenbefragung zur Prävention sind hier abrufbar: Gesundheitsmonitor Newsletter Nr.1/2006 zum Thema "Prävention"
Gerd Marstedt, 7.2.2006