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Patienten
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Pflege von Demenzkranken: Angehörige kritisieren Versorgungsmängel

Artikel 0451 In der Europäischen Union leiden 5,4 Millionen Menschen an Demenzerkrankungen, allein in Deutschland etwa eine Million. Mit rund zwei Dritteln aller Fälle ist die Alzheimer-Krankheit die häufigste Form der Demenz. Die meisten Erkrankten werden von einem Angehörigen gepflegt, meist Ehefrau, Ehemann, Tochter oder Sohn. Oft verzichten sie auf den Beruf, auf Freizeit und ein normales Alltagsleben, um Erkrankte zu betreuen und zu pflegen. Ihre enormen Belastungen und die Tatsache, dass sie dem Gesundheitswesen gewaltige Kosten ersparen, werden bisher kaum wahrgenommen und gewürdigt, denn immer noch hat weniger als die Hälfte der Betroffenen Zugang zu grundlegenden Unterstützungsleistungen. Das ergab der "Dementia Carers’ Survey", eine Studie in fünf europäischen Ländern, die mit Beteiligung der Deutschen Alzheimer Gesellschaft durchgeführt wurde. Darin werden schwere Mängel in der Versorgung von Alzheimer-Patienten offen gelegt.

Auf Initiative der europäischen Dachorganisation Alzheimer Europe (Luxemburg) und mit Unterstützung des Unternehmens Lundbeck (Kopenhagen) wurde eine Umfrage bei mehr als 1.100 Pflegepersonen aus fünf europäischen Ländern (Deutschland, Frankreich, Polen, Spanien und Schottland) von den nationalen Alzheimer Gesellschaften durchgeführt. Der "Dementia Carers’ Survey". Die Ergebnisse verdeutlichen, welch enormer Einsatz den Pflegenden abverlangt wird. So verbringt rund die Hälfte der Befragten mindestens zehn Stunden täglich mit der Pflege, fast immer ohne Urlaub, also bis zu 365 Tage im Jahr. Besorgnis erregend ist auch, dass es vielen Pflegenden an Unterstützung bei der Bewältigung ihrer Pflegetätigkeit mangelt. So zeigt die Umfrage, dass mehr als die Hälfte der Befragten keinen Zugang zu Dienstleistungen wie ambulanten Pflegediensten, Tagespflege oder stationärer Pflege in Heimen haben und dass viele Pflegende, sofern sie solche Einrichtungen nutzen können, dies selbst finanzieren müssen. Insgesamt meinen nur 17 Prozent der pflegenden Angehörigen, dass das Pflegeangebot für ältere Menschen in ihrem Land ein gutes Niveau aufweist.

Die Studie zeigt auch große Mängel bei der Bereitstellung von Informationen auf: Die Hälfte der Befragten gab an, dass sie zum Zeitpunkt der Diagnose nur unzureichende Informationen über die Erkrankung erhalten hatten. Vier von fünf Befragten hätten sich mehr Informationen über Hilfseinrichtungen und Dienstleistungen und fast die Hälfte mehr Informationen über medikamentöse Behandlungsmethoden gewünscht. Die Fragebögen wurden an eine Zufallsstichprobe von pflegenden Angehörigen verteilt, die einer der beteiligten Alzheimer Gesellschaften angehören. Insgesamt wurden 1.181 ausgefüllte Fragebögen zurückgesandt.

Eine Zusammenfassung des Berichts (PDF, 7 Seiten, englisch) kann bei alzheimer-europe heruntergeladen werden: Report on the state of dementia care in Europe

Gerd Marstedt, 5.1.2007