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Patienten
Umfragen zur Pflege, Bevökerungsmeinungen


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Welche Methode ist die Beste: Face-to-Face-Interview oder Fragebogenbefragung?

Artikel 2345 Viele Studien über die Bewertung von Gesundheitssystemen, der Gesundheitspolitik und der gesundheitlichen Versorgung beruhen auf standardisierten Surveys bei für die gesamte Bevölkerung oder spezifische Gruppen repräsentativen Personen. Dabei stellt sich die Frage mit welchen Erhebungsmethoden valide und reliable Ergebnisse gewonnen werden können und von welcher Methode es besser wäre bei bestimmten Fragen die Finger zu lassen. Dabei werden oft standardisierte mündliche Erhebungen durch Interviewer (face-to-face interviews) als Goldstandard gepriesen, während schriftlich standardisierte Erhebungen mit einem persönlich auszufüllenden Fragebogen oft lediglich aus Kosten- oder Komfortgründen für akzeptabel gehalten werden.

Eine dänische WissenschaftlerInnengruppe hat nun durch den Vergleich der Antworten auf inhaltlich identische Fragen in einem 2010 durchgeführten "face-to-face"-Gesundheitssurvey" in Süd-Dänemark und in dem ebenfalls 2010 erhobenen "self-administered"-Danish Health and Morbidity Survey untersucht, welche Unterschiede es wirklich gibt. Das Besondere dieses Vergleichs war, dass den Ergebnissen auf individueller Ebene eine Reihe von administrativen Daten zugeordnet wurde und insofern "subjektive" durch "objektive" Daten überprüft werden konnten.

Die Ergebnisse sahen so aus:

• Während die Non-Responserate in der Fragebogenbefragung 37,9% betrug, lag sie bei mündlichen Befragungen bei 23,7%. In beiden Befragungstypen waren die wesentlichen Einflussraten auf die Nichtbeantwortung der Familienstand, der ethnische Hintergrund und der höchste Bildungsabschluss. Das Geschlecht und das Alter wirkten sich nur in der Fragebogenbefragung aus.
• Bei den Angaben zur Nutzung von Gesundheitsdiensten (z.B. die Rate der 3-Monats-Wiedereinweisung ins Krankenhaus) gab es keine signifikanten Unterschiede.
• Anders sah es bei den Angaben zur selbst wahrgenommenen gesundheitsbezogenen Lebensqualität, zum Gesundheitsverhalten, zu sozialen Beziehungen und zur Morbidität mit langanhaltenden Erkrankungen aus. Je nach Indikator gab es signifikante Unterschiede zugunsten von Interview- (z.B. mehr Lebensqualität, mehr Übergewicht und Rauchen und langandauernde Morbidität) oder Fragebogen- (z.B. bessere soziale Beziehungen)Befragten. In face-to-face-Befragungen stellen die Befragten häufig ihren Gesundheitszustand positiver dar als in Fragebögen, sind aber was ihr Gesundheitsverhalten angeht, "ehrlicher" als Fragebogenbeantworter. Sicherlich spielt hier die äußerliche Erkennbarkeit bestimmter Verhaltensweisen eine Rolle.

Wegen der teilweise gegenläufigen Methodenwirkungen empfehlen die Autoren, bei mehrmaligen Erhebungen bei einer Methode zu bleiben und bei der Auswahl der Methodik nicht nur die Kriterien Kosten und Effizienz anzuwenden.

Der Aufsatz Effect of survey mode on response patterns: comparison of face-to-face and self-administered modes in health surveys von Anne Illemann Christensen et al. ist 2014 in der Zeitschrift "European Journal of Public Health" (Vol. 24, No. 2) erschienen´. Das Abstract ist kostenlos erhältlich.

Bernard Braun, 5.4.14