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Was könnte man mit jährlich 200 Milliarden US-$ Ausgaben für den Irakkrieg alternativ anfangen? Antworten der New York Times!

Artikel 0532 Zuerst am 17.1.2007 in der USA-Ausgabe der New York Times und dann in der "New York Times Weekly"-Ausgabe vom 29.1.2007 (hier als Beilage der am gleichen Tag erschienenen "Süddeutschen Zeitung") beschäftigt sich einer der wirtschaftspolitischen Redakteure dieser altehrwürdigen liberalen Tageszeitung, David Leonhardt, unter der Überschrift "What U.S. could buy for $1.200.000.000.000" mit einem Thema, das früher allenfalls auf Flugblättern linker Vereinigungen zu finden war: Welche der vielen, penetrant für unbezahlbar erklärten sozialen, politischen und gesundheitlichen Verbesserungen, wären durch die Vermeidung der insbesondere durch den Irakkrieg hochgetriebenen Militär- bzw. Kriegsausgaben in den USA teilweise oder komplett finanzierbar?

Zuerst trägt der NYT-Redakteur die von verschiedenen Ökonomen (darunter z.B. dem Nobelpreisträger und Ex-Weltbank-Chefökonom Joseph Stieglitz) angestellten Berechnungen der direkten und indirekten Kosten des Irak-Krieges zusammen und kommt defensiv geschätzt zu der jährlichen Summe von 200 Milliarden US-Dollar. Die bisherigen 6 Jahre Krieg kosten dann die in der Überschrift genannten "$1,2 trillion". Die vom Petagon anfangs genannten Gesamtkosten des Irakkriegs von 50 Milliarden $ wirken dagegen wie die sprichwörtlichen "peanuts".

Unter der Überschrift "putting the Annual Cost of War in Perspective" stellt dann Leonhardt wiederum unter Nutzung zahlreicher Quellen zusammen, was man mit den jährlichen 200 Milliarden Dollar alles alternativ finanzieren könnte:

• Um eine allgemeine Gesundheitsversorgung für alle diejenigen finanzieren zu können, die zur Zeit keinen Schutz haben, müsste man 100 Milliarden US-$ abziehen,
• ein allgemeines, flächendeckendes Vorschulangebot (halbtags für Dreijährige und ganztags für Vierjährige) kostete 35 Milliarden US-$,
• um alle Sicherheitsempfehlungen umzusetzen, die es nach dem, 11.9. gab, wären 10 Milliarden US-$ aufzuwenden,
• das jährliche Budget für eine ordentliche Krebsforschung erforderte nochmals 6 Milliarden US-$ und
• mit jährlich 600 Millionen US-$ könnte man alle Kinder dieser Erde gegen mehrere schwere Infektionskrankheiten impfen.
• Mit den dann immer noch überschüssigen rund 50 Milliarden US-$ könnte man noch "locker" eine Verbesserung der Behandlung von Herzerkrankungen und Diabetes finanzieren.

Ein von der NYT zitierter eher konservativer Forscher bringt diese Konstellation auf folgenden Nenner: "This war has skewed (verzerrt, verdreht) our thinking about resources. In the context of war, $20 billion (Milliarden) is nothing." Man muss sich dieser Ressourcensituation nur erinnern, wenn davon geredet wird, dass "wir uns" eine der genannten oder der vielen anderen Aufgaben "nicht leisten können."

Für den deutschen Hausgebrauch: Wieviel kosten eigentlich die weltweiten Einsätze der Bundeswehr mittlerweile jährlich und insgesamt?

Auch wenn es bei weitem keine vergleichbar präzisen Analysen der aktuellen und perspektivischen Kosten für Deutschland gibt und man sie dann mit Sicherheit nicht in der FAZ oder SZ findet, bewegen sich die damit erheblich zu niedrigen Schätzungen der laufenden Kosten bei rd. 1,8 Milliarden Euro pro Jahr (davon ein Jahr Afghanistan-Krieg etwa 319 Millionen Euro). Wenn man ein Teil des Mehrjahresprogramm von 75 Mrd. Euro für die Modernisierung der Ausrüstung der Bundeswehr auf die Auslandseinsätze zurückführt, steigt der Betrag aber auch in Deutschland schnell in den Bereich zweistelliger Milliardenbeträge.

Minister Jung kündigte bereits an, die "verteidigungsinvestiven Ausgaben" (für Kriegsgerät und Kriegstransportgerät) erhöhten sich von 5,8 Milliarden Euro 2005 auf 7,2 Milliarden Euro 2009.
Bundeskanzlerin Merkel erklärte außerdem im September 2006 vor dem Bundeswehrverband prophylaktisch, "auf Dauer" sei "der bisherige Anteil der Verteidigungsausgaben am Bruttoinlandsprodukt für die neuen Aufgaben der Bundeswehr zu gering".

Leider kostet der Aufsatz in der US-New York Times mindestens 4,95 $. Seinen Nachdruck in der "New York Times Weekly" erhält man leider überhaupt nicht im Internet, sondern allenfalls in guten Zeitungsarchiven.

Bernard Braun, 1.2.2007