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Patienten
Verhaltenssteuerung (Arzt, Patient), Zuzahlungen, Praxisgebühr


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Streichung oder Senkung von Medikamenten-Zuzahlungen verbessern Therapietreue und damit Behandlungserfolg und Wirtschaftlichkeit.

Artikel 1878 Trotz der weitgehend fehlenden Wirkungslosigkeit der Zuzahlungen bei mittlerweile 75 % aller GKV-Leistungen auf die Inanspruchnahme dieser Leistungen und der übrig gebliebenen Funktion die Einnahmen im zweistelligen Milliardenbereich zu erhöhen, rührt in Deutschland immer noch kein Gesundheitspolitiker oder Krankenkassen-Manager einen Finger sie abzuschaffen.

Noch weniger wird darüber nachgedacht, ob ihre teilweise oder komplette Abschaffung nicht nur eine soziale Entlastung der Patienten mit sich bringen würde, sondern sogar möglicherweise die Wirksamkeit von Behandlungen verbessert und sie dadurch wirtschaftlicher macht.

Dies legt jedenfalls eine Reihe von Modellversuchen im us-amerikanischen Gesundheitssystem nahe, über die auch bereits im Forum-Gesundheitspolitik" berichtet wurde. Sie stellen auch einen Ausgangspunkt einer wissenschaftlichen Studie zusammen mit der Versandapotheke Sanicare dar, in der untersucht wird, ob und wie sich eine Halbierung der Zuzahlung auf Medikamente für eine Auswahl chronischer Erkrankungen auf die Adhärenz auswirkt.

Wer vielleicht dachte, bei den Ergebnissen in den USA hätte es sich um Einmal- oder Kurzzeiteffekte gehandelt, sollte sich angesichts der im Jahr 2010 veröffentlichten Ergebnisse eines aktuellen Modellversuchs anders besinnen.

Ausgangspunkt des in dem Technologieunternehmen Pitney Bowes durchgeführten Experiments war die abnehmende Therapietreue der dort beschäftigten und krankenversicherten Personen bei der Behandlung mit Statinen zur Senkung des Cholesterinspiegels.
Die durch eine Reihe wissenschaftlicher Untersuchungen (vgl. dazu den folgenden deutschsprachigen Überblick) gestützte Annahme, dass die finanzielle Belastung durch Zuzahlungen ein Grund für mangelnde Therapietreue und weitere unerwünschte Effekte ist, war der Ansatzpunkt, diese für die Beschäftigten und Versicherten bei Pitney Bowes komplett zu streichen und WissenschaftlerInnen vom Brigham and Women's Hospital in Boston zu beauftragen, die Effekte in einer kontrollierten Studie zu untersuchen.

Dieser Studie liegt damit die im Vergleich zur deutschen Kassenwartmentalität völlig andere gesundheitsökonomische Grundorientierung zugrunde, ein so genanntes "value-based insurance design" anzubieten, "which lowers copayments for services with high value relative to their costs."

Die folgenden Effekte sind besonders hervorzuheben:

• Bei den 2.051 Beschäftigten, die u.a. an Diabetes oder Gefäßerkrankungen litten, stieg die Therapietreue bei der Einnahme von Statinen in der Interventionsgruppe der Nichtmehrzahler von Zuzahlungen bei Pitney Bowes unmittelbar nach dem Ende der Zuzahlungen um 2,8% gegenüber der Vergleichsgruppe von Patienten (N=38.174) an. Nach 12 Monaten war die Therapietreue-Rate in der Interventionsgruppe um 5 % höher als in der Kontrollgruppe.
• Nach einem Teilverzicht auf Zuzahlungen für das Medikament Clopidogrel, einem Mittel, das Blutverklumpungen verhindern soll, hatten die Angehörigen oder Nutznießer der Interventionsgruppe (N=779) eine um vier Prozent höhere Therapietreue-Rate aufzuweisen als die Angehörigen der Kontrollgruppe (N=11.627).
• Diese positiven Ergebnisse blieben auch dann erhalten, wenn man nur die Patienten betrachtete, die ihre Behandlung bereits vor dem Beginn der zuzahlungsfreien oder -reduzierten Phase begonnen hatten, also möglicherweise bereits unerwünschte Therapieroutinen verinnerlicht hatten.
• Inwieweit es sich bei der ebenfalls beobachteten Reduktion der nichtmedikamentösen Ausgaben um 17 % wirklich um dauerhafte finanzielle Effekte der Zuzahlungsreduktion handelt und wie hoch deren "return of investment" ist, müssen weitere Studien genauer klären.
• Zu Recht weisen die Autoren daraufhin, dass Therapietreue noch durch zahlreiche andere Faktoren beeinflusst wird. Statt weiterer Erhöhungen von Zuzahlungen oder anderer Kostendämpfungsversuche, lohnte es sich wahrscheinlich mehr, auch bei diesen Faktoren genau zu untersuchen, welche positiven Effekte weitere Interventionen auf die Adherenz und die Wirtschaftlichkeit von Behandlungen haben könnten.

Die Studie "At Pitney Bowes. Value-Based Insurance Design Cut Copayments and Increased Drug Adherence" von N. K. Choudhry, M. A. Fischer, J. Avorn et al. ist in der Novemberausgabe 2010 der gesundheitspolitischen Fachzeitschrift "Health Affairs" (29 (11): 1995-2001) erschienen und als Abstract oder in einer zweiseitigen Zusammenfassung des Commonwealth Fund kostenlos erhältlich.

Bernard Braun, 22.11.10