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Prävention
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Interventionen zur Erhöhung der körperlichen Aktivität zeigen bei chronisch Erkrankten Erfolg

Artikel 1114 Körperliche Bewegung gilt neben gesunder Ernährung als eine zentrale Voraussetzung zur Prävention vieler Gesundheitsbeschwerden und chronischer Erkrankungen. Doch Interventionen, um die Zahl der Bewegungsmuffel in der Bevölkerung nachhaltig zu senken, zeigen nach bislang vorliegenden Studien nur sehr beschränkten und meist kurzzeitigen Erfolg. Etwas optimistischer stimmen Befunde, wenn man nicht die Gesamtbevölkerung, sondern nur chronisch Erkrankte betrachtet. Hier hat jetzt eine Meta-Analyse schon veröffentlichter Studien gezeigt, dass Interventionen zum Teil durchaus beachtliche Erfolge aufweisen können und das Ausmaß körperlicher Bewegung auch im Vergleich zu Kontrollgruppen fast verdoppeln.

In der Studie wurden insgesamt 153 Veröffentlichungen berücksichtigt, die über den Erfolg ganz unterschiedlicher Maßnahme zur Erhöhung der körperlichen Aktivität berichtet hatten. Die Daten aus diesen Studien umfassten über 23.000 Teilnehmer. Die jeweils durchgeführten Interventionen umfassten eine breite Palette von Maßnahmen, angefangen von Sportangeboten mit Unterstützung durch Pädagogen und Sportmediziner, über psychologische Schulungen und Gruppensitzungen bis hin zu Kursen, in denen Techniken zum Feedback oder zur Selbstbelohnung erlernt wurden. In einigen Interventionen wurde überdies mit Erfolgsprämien und Belohnungen gearbeitet.

Die chronischen Erkrankungen der Teilnehmer zeigen ebenfalls eine große Streuweite, beteiligt waren Patienten mit Bluthochdruck, Diabetes, Herzinfarkt, Arthritis, Asthma Parkinson und noch vielen anderen Krankheiten.

Die Wissenschaftler werteten alle 153 Studien auch quantitativ aus, indem sie einen "Effektwert" berechneten: Das Ausmaß, indem sich Teilnehmer an den Interventionen später hinsichtlich ihrer körperlichen Bewegung von Kontrollgruppen unterschieden, sei es gemessen in Zeiteinheiten oder auch im Hinblick auf täglich absolvierte Kilometer. Unter dem Strich und im Durchschnitt aller Interventionen zeigte sich, dass die erprobten Maßnahmen einen im Vergleich zu Kontrollgruppen etwa doppelt so großen Effekt erzielten. Praktisch bedeutet dies eine Differenz von 48 Minuten Sport oder körperlicher Bewegung in der Woche oder 945 Schritte am Tag.

Bei detaillierterer Betrachtung ergab sich für einige Rahmenbedingungen, dass sie besonders förderlich oder auch hinderlich sind:
• Die stärksten Effekte ergaben sich für Maßnahmen, die nicht eine Vielzahl von Verhaltensweisen im Fokus hatten (z.B. Rauchen und Alkohol und Sport), sondern einzig und allein den Bereich körperlicher Bewegung avisierten. Die Wissenschaftler weisen hier ausdrücklich darauf hin, dass man diesen Befund bei chronisch Erkrankten erzielt hat und möglicherweise nicht auf Gesunde übertragen kann.
• Wenn man die Maßnahmen danach unterschied, welche Bevölkerungsgruppen beteiligt waren (Ältere oder Jüngere, Männer oder Frauen oder beide, Angehörige unterer oder oberer Sozialschichten usw.) dann zeigte sich, dass diese sozialstatistischen Faktoren keinerlei Einfluss auf den Erfolg hatten.
• Bei den Interventionen fand man am häufigsten sportliche Übungen, die von einem Mediziner oder Sportlehrer begleitet wurden. Dieser besonders häufige Interventions-Typus war jedoch nicht erfolgreicher als andere Maßnahmen.
• Vorteile ergaben sich jedoch für Interventionen, wenn ein Monitoring des Verhaltens erfolgte, also wenn Teilnehmer über ihre Fortschritte informiert wurden und darüber Protokoll geführt wurde oder auch Hilfsmittel dazu (Pedometer) verwendet wurden.
• Kognitive Strategien, die über psychologische Übungen versuchten, eine bessere Teilnehmer-Motivation und stärkere Autonomie zu erzielen, waren eher weniger erfolgreich als Maßnahmen, in denen konkrete Sport- und Bewegungsangebote gemacht wurden.

Hier ist ein Abstract der Studie: Vicki S. Conn u.a.: Meta-analysis of patient education interventions to increase physical activity among chronically ill adults (Patient Education and Counseling, Volume 70, Issue 2, February 2008, Pages 157-172)

Gerd Marstedt, 23.1.2008