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International: Gesundheits- und Sozialstatistik
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"Sozialstandort Deutschland" schrumpfend und im OECD-Vergleich deutlich unterhalb der Medaillenränge
Für den aktuell relativ unaufgeregten, aber bei jeder Gelegenheit reaktivierbaren Krisendiskurs über den durch "zu hohe" Sozialausgaben gefährdeten "Wirtschaftsstandort Deutschland" liefert ein Blick in den neuesten OECD-Survey zur ökonomischen Situation Frankreichs ein paar interessante Details.
Beim Vergleich des Anteils der Sozialausgaben für Gesundheit, Alter, Beschäftigung etc. am Bruttoinlandsprodukt (BIP) in den Jahren 2000 und 2014 ergibt sich folgendes Bild:
• Dieser Anteil steigt in der gesamten OECD von 18,6% auf 21,62%.
• Entgegen dieses Trends, wenngleich auf höherem Niveau, fiel dieser Anteil in Deutschland von 26,21% auf 25,8%.
• Dieser Anteil war 2014 in Frankreich, Italien, Österreich, Schweden und Spanien - also einigen für den "Wirtschaftsstandort Deutschland" wichtigen Länder - höher als in Deutschland und war seit 2000 auch in all diesen Ländern zum Teil stark gestiegen.
• Bei den Ländern, in denen 2014 der Anteil der Sozialausgaben am BIP prozentual niedriger war, wie z.B. in den USA oder der Schweiz, stieg er in der Untersuchungszeit durchweg an. In den USA z.B. von 14,17% auf 19,23%.
Selbst wenn man die Kritik an den absoluten Zahlen in OECD-Statistiken Ernst nimmt (z.B. wegen der Schwierigkeiten, nationale Berechnungsbesonderheiten richtig zu bewerten), ändert dies nichts an den relativen Aussagen bzw. den aufgezeigten Entwicklungstrends.
Der Bericht - auf Seite 28 die Übersicht 10 zu den Sozialaufwendungen - OECD Economic Survey: France 2015: Assessment and recommendations ist kostenlos herunterzuladen. Separat erhält man auch die Liste der Anteile für alle OECD-Länder.
Bernard Braun, 11.4.15