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Patienten
Patienteninformation, Entscheidungshilfen (Decision Aids)


Ausgerechnet kurz vor Ostern: Eier wieder zurück auf der "Lieber-nicht-essen"-Liste! Schwierigkeiten der informierten Entscheidung (8.4.19)
Evidenz ja, aber wie kommuniziert man sie und wer versteht sie wirklich!? (8.1.19)
Das Elend von Transparenz im Wettbewerb: Qualität hinter der Vielzahl von Siegeln zur Langzeitpflege trotz Checkliste unzureichend (27.3.18)
Was wissen Eltern über den Zuckergehalt einiger der Lieblingsspeisen ihrer Kinder? Enorm wenig. (27.2.18)
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Fragen Sie bei ernsthaften gesundheitlichen Problemen (derzeit) lieber nicht "Hey Siri", Google Now, S Voice oder Cortana! (16.3.16)
Zahlen oder Worte - Welche Art der Darstellung von unerwünschten Wirkungen von Arzneimitteln führt zu stimmigen Einschätzungen? (15.12.14)
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Schlechte Information der und Kommunikation mit Eltern zum Risiko unerwünschter Wirkungen von Arzneimitteln ihrer Kinder (15.10.12)
Autoritäres Verhalten von Ärzten verhindert Shared Decision Making (16.6.12)
Zwei RCT-Studien zeigen keine positiven Wirkungen zweier Interventionen bei Typ 1 und Typ 2-DiabetikerInnen nach 3 und 1 Jahr! (12.5.12)
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Online-Cochrane-Summaries evidenter Erkenntnisse für BürgerInnen in Kanada: Hilfreich aber für viele immer noch nicht ausreichend. (16.11.11)
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Geographische Versorgungsunterschiede und Shared Decision Making - Reports aus den USA und England (12.9.11)
Bessere Entscheidungen durch evidenzbasierte Informationen zur Darmkrebsfrüherkennung (7.6.11)
Spornen besser informierte Patienten ihre Ärzte dazu an, mehr oder weniger Leistungen anzubieten? In den USA eher weniger! (1.6.11)
Verpasste Chance: Wie der Gemeinsame Bundesausschuss wider besseres Wissen wenig zur Verbesserung des Qualitätsberichts tat! (4.5.11)
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Darmkrebs-Screening: Entscheidungshilfen sind auch bei Personen mit geringem Bildungsstand nützlich, senken aber die Teilnahme. (20.11.10)
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Möglichkeiten und Grenzen von BürgerInnenbeteiligung in der Gesundheitspolitik und Gesundheitsforschung - Ein Cochrane-Review (28.7.10)
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Welchen Effekt haben Entscheidungshilfen (Decision Aids)? Tamoxifen-Studie zeigt: Es hängt auch von Details der Textdarbietung ab

Artikel 1727 Bei der Gestaltung von Entscheidungshilfen sollte auf eine ausgewogene Darstellung von Risiken wie Nutzen geachtet werden - so weit herrscht Konsens. Dass jedoch Patienten in ihrer Meinung über eine Therapie oder ein Medikament davon beeinflusst werden, ob zuerst die Risiken oder zuerst der Nutzen beschrieben wird, hat jetzt eine Studie gezeigt, die in der Zeitschrift "Patient Education and Counseling" veröffentlicht wurde und sich mit der Einnahme des Medikaments "Tamoxifen" beschäftigt.

Entscheidungshilfen für Patienten, in denen das Pro und Contra für bestimmte Therapien oder Risiken und Nutzen einzelner Früherkennungsuntersuchungen beschrieben werden, waren im deutschen Gesundheitssystem bis vor wenigen Jahren noch eher ein Fremdkörper. Inzwischen haben Patienten eher die Qual der Wahl, da Krankenkassen ebenso wie Ärzteverbände und Verbraucher- und Patientenorganisationen Informationsmaterialien für diagnostische wie therapeutische Verfahren veröffentlicht haben. Auf der von der Bundesärztekammer und der kassenärztlichen Vereinigung herausgegebenen Website patienten-information.de kann man nach diesen Informationsmaterialien suchen und auch die Bewertung ihrer Qualität erfahren. Eine gewisse Unübersichtlichkeit ist bei bestimmten Themen nicht von der Hand zu weisen, etwa, wenn die Suche nach Risiken und Nutzen der Mammographie zu 46 ausführlichen Informationsquellen führt.

Ob die jeweils auch mitgeteilten Qualitätsbewertungen der einzelnen Informationsmaterialien so zutreffen, wäre sicherlich noch einmal eine lohnende Forschungsaufgabe. Denn eine Studie hat jetzt deutlich gemacht, dass eine suggestive Einflussnahme auf Patientenentscheidungen von Darstellungs-Details abhängen kann, auf die man nicht unbedingt vorher kommt. Welchen Einfluss eine schriftliche Entscheidungshilfe ("Soll ich Tamoxifen zur Prävention von Brustkrens einnehmen oder nicht?") auf das spätere Verhalten von Patientinnen hat, haben wir bereits in einem anderen Artikel beschrieben: Wie entscheiden sich Patienten für oder gegen Therapien und welche Rolle spielen dabei Entscheidungshilfen? Das Beispiel Tamoxifen.

Der jetzt veröffentlichte Zeitschriftenartikel beschäftigt sich mit Details der Gestaltung von Entscheidungshilfen. In einem Experiment wurde 663 Frauen, die (aufgrund klinischer und anamnestischer Vorbefunde) ein erhöhtes Risiko für Brustkrebs aufwiesen, eine Entscheidungshilfe präsentiert, in der Risiken und Nutzen einer Einnahme von Tamoxifen beschrieben waren. Tamoxifen hat sich zur Prävention von Brustkrebs in vielen fundierten Studien als überaus effektiv erwiesen, weist allerdings einige, zwar seltene, aber nicht unproblematische Nebenwirkungen und Risiken auf.

Die den Frauen vorgelegten Entscheidungshilfen waren, von wenigen Punkten abgesehen, im Text und in der Aufmachung identisch. Einige Aspekte wurden von den Wissenschaftlern jedoch systematisch variiert, und zwar betraf dies:
• die Reihenfolge der Darstellung von Risiken und Nutzen: (Gruppe a) Risiken zuerst, dann Nutzen, (Gruppe b) Nutzen zuerst, dann Risiken
• die Datenbasis für die Angabe der Risiken: Hier wurde variiert, ob zum Beispiel "40 von 1000 Frauen" gesagt wurde oder "4 von 100 Frauen". Frühere Studien hatten gezeigt, dass Patientinnen besorgter waren, wenn ein Text "40 von 1000" enthielt als wenn gesagt wurde "4 von 100".
• die Angabe oder das Weglassen zusätzlicher Informationen zum Brustkrebs-Risiko. Allen Teilnehmerinnen wurde mitgeteilt, dass ihr Brustkrebs-Risiko für die nächsten 5 Jahre im Durchschnitt bei 2,5 Prozent läge. Nur einer Hälfte der Teilnehmerinnen wurden dann jedoch noch zusätzliche Vergleichsdaten gegeben, nämlich die Risiken für mehrere andere Erkrankungen (Darmkrebs, Herzinfarkt, Mortalität).
• die Wissenschaftler variierten auch noch weitere Aspekte der Textgestaltung (u.a. ob Grafiken und Piktogramme dargeboten wurden). Dies hatte jedoch keinen Einfluss.

In multivariaten Analysen, in denen neben den Gestaltungsmerkmalen für die Entscheidungshilfen auch sozialstatistische Informationen berücksichtigt wurden (Alter, Bildungsniveau, Rasse) zeigten sich dann folgende zentrale Befunde:
• Die Reihenfolge, in der Risiken und Nutzen dargeboten werden, hat einen deutlichen Einfluss auf die Einstellung zur Medikamenten-Einnahme. Die zuletzt dargebotene Information bleibt wohl stärker haften. Frauen, denen zuerst die Risiken, dann der Nutzen erläutert wurde, waren positiver gegenüber einer Tamoxifen-Einnahme eingestellt (Besorgnis über Nebenwirkungen, vermutliche Entscheidung pro oder contra etc.) und umgekehrt.
• Unter der experimentellen Bedingungen, dass auch zusätzliche Informationen zu anderen Erkrankungsrisiken mitgeteilt wurden, zeigte sich dieser Effekt nicht mehr.

Die Forscher erklären in der Zusammenfassung und Diskussion ihrer Befunde, dass sie für dieses letzte Ergebnis keine schlüssige Erklärung gefunden haben. Sie halten es jedoch aufgrund der zunehmenden Bedeutung von Entscheidungshilfen für Patienten für wichtig, die gefundenen Effekte auch bei anderen Patientengruppen und Informationsmaterialien zu überprüfen.

Hier ist ein Abstract: Ubel P.A. et al.: Testing whether decision aids introduce cognitive biases: Results of a randomized trial (Patient Educ Couns (2009), doi:10.1016/j.pec.2009.10.021)

Gerd Marstedt, 4.2.10