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Mehr Transparenz über verordnete und gekaufte Medikamente für PatientInnen und ÄrztInnen durch Medikationsplan!? Ja, aber…. (26.10.17)
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Medikamenten-Beipackzettel: Viele US-Amerikaner haben Verständnisprobleme

Artikel 0381 Erst vor kurzem hatte eine Studie des Wissenschaftlichen Instituts der AOK (WIdO) Packungsbeilagen der 100 am häufigsten verordneten Arzneimittel kritisch unter die Lupe genommen und Verbraucher nach ihren Einschätzungen hierzu befragt. Das eindeutige Urteil: Gebrauchsinformationen von Arzneimitteln sind nach dem Urteil von Experten ebenso wie von Patienten zu lang, schwer lesbar und oft unverständlich. (Siehe den Bericht in Forum Gesundheitspolitik Rubrik Patienteninformation: Medikamenten-Beipackzettel: Zu lang, unverständlich, angsteinflößend) .

Diese Befunde wurden jetzt auch in den USA bestätigt. In einem in der Zeitschrift Annals of Internal Medicine veröffentlichten Aufsatz "Literacy and Misunderstanding Prescription Drug Labels" (Lesekompentenz und Missverständnisse bei Einnahmevorschriften für Medikamente) ließ man 395 englischsprachige US-Amerikaner die Beipackzettel für verschiedene Medikamente (die Antibiotika Amoxicillin und Trimethoprim, das Expektorans Guaifenesin, das Bluthochdruckmedikament Felodipin und das Diuretikum Furosemid) lesen und sich dann die Dosierungsempfehlungen erläutern.

Als Ergebnis zeigte sich: Viele Patienten haben Verständnisprobleme und es dürfte daher zu problematischen Über- oder Unterdosierungen kommen. Die Vorschrift "Nehmen Sie zwei Tabletten durch den Mund zweimal täglich ein" ("Take two tablets by mouth twice daily") war zwar für 71 Prozent der Patienten mit niedrigem Bildungsniveau verständlich, aber die Gesamtzahl der täglich einzunehmenden Tabletten gaben nur 35 Prozent richtig an. Noch mehr Missverständnisse traten auf, wenn neben der Tagesdoss auf dem Beipackzettel auch noch die Dauer der Einnahme angegeben wurde. "Nehmen Sie zwei Tabletten durch den Mund zweimal täglich sieben Tage lang ein" - daraus wurde für viele Patienten: Eine Tablette täglich, über sieben Tage.

Sehr große Verständnisprobleme zeigten sich auch, wenn Warnhinweise angegeben waren wie z.B. die, in der ersten Stunde nach der Einnahme auf Milchprodukte zu verzichten. Diese Hinweise wurden insbesondere von Patienten mit niedrigem Bildungsniveau völlig übersehen. Insgesamt ergab sich zwar ein recht deutlicher Zusammenhang zwischen Bildungsniveau und korrektem Verständnis der Einnahmevorschriften. Gleichwohl zeigten sich auch noch bei höher gebildeten Patienten recht häufig Fehlinterpretationen. Die Autoren fordern daher sehr viel ausführlichere Informationen und erläuternde Beispiele für Beipackzettel. Auch sollten Ärzte ihren Patienten nach der Verschreibung noch einmal mündlich erklären, wann, wie oft und wie lange sie die Medikamente einnehmen sollen.

Der komplette Aufsatz ist hier nachzulesen: Literacy and Misunderstanding Prescription Drug Labels

Gerd Marstedt, 10.12.2006