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"Peer review": Nachdenkliches zu einem angesehenen Standard, Forschungsanträge und andere Texte zu bewerten

Artikel 2613 Die anonyme Bewertung von Anträgen zur Finanzierung von Forschungsprojekten und wissenschaftlichen Manuskripten durch jeweils mehrere so genannte "peers" im jeweiligen Fachgebiet, gilt als eine hochwertige und verlässliche Methode - auch im Bereich der Gesundheitsforschung.
Dass es möglicherweise bald "galt" heißen muss, folgt aus dem Ergebnis einer kleinen Studie, das am 5. März 2018 in den "Proceedings of the National Academy of Sciences of the United States of America (PNAS)" veröffentlicht wurde.

Trotz der milliardenschweren Bedeutung der Auswahl von zu finanzierenden Projekten oder der Bedeutung dieser Methode für akademische Karrieren, gibt es bislang wenig Forschung über ihre Qualität und Verlässlichkeit. Die für die hier vorgestellte Studie verantwortlichen WissenschaftlerInnen betraten also Neuland.

Dafür wählten sie 25 Forschungsanträge aus, die finanzielle Zuschüsse für gesundheitsbezogene Projekte von den "National Institutes of Health (NIH)" erhalten wollten. Diese Anträge sollten 43 im jeweiligen Fachgebiet anerkannte Personen ("peers") oder Experten schriftlich qualitativ und auf einer einheitlichen Skala quantitativ bewerten.

Das Ergebnis sah so aus:

• Zur Qualität der Anträge gab es keine oder nur geringe Übereinstimmung zwischen den Reviewern.
• Obwohl alle Reviewer dieselben Anweisungen erhielten wie sie die Anträge im Einzelnen bewerten und ihre schriftlichen Kritiken verfassen sollten, gab es keine oder nur geringe Übereinstimmung.
• Dies traf auch für die Übertragung der zu bewertenden Stärken und Schwächen der Anträge in einen quantitativen Wert auf einer einheitlichen Bewertungsskala zu.

Nach Meinung der AutorInnen hängt das Ergebnis des Reviewprozesses mehr vom jeweiligen Reviewer ab als von den Inhalten der Forschungsanträge.

Ob und was dieses Ergebnis praktisch bedeutet, hängt sicherlich noch von der Replikation der Studie mit mehr Anträgen und Reviewern in verschiedenen Forschungsbereichen ab. A priori der inhaltlichen Zuverlässigkeit und Reliabilität der Methode des "peer review" zu vertrauen fällt nach dieser Studie aber schwer.

Der Aufsatz Low agreement among reviewers evaluating the same NIH grant applications von Elizabeth L. Pier, Markus Brauer, Amarette Filut, Anna Kaatz, Joshua Raclaw, Mitchell J. Nathan, Cecilia E. Ford und Molly Carnes - fast alle am Center for Women's Health Research der University of Wisconsin-Madison tätig - ist vor Drucklegung veröffentlicht. Ein Abstract ist kostenlos erhältlich.

Bernard Braun, 12.3.18