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Gesundheitssystem
Finanzierung und Kosten, Lohnnebenkosten


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Abschied von der "Mittelstandshypothese": Zur schwachen Empirie des "Jobmotors" Klein- und Mittelbetriebe.

Artikel 1448 Die finanzielle Stabilität und damit die Leistungsfähigkeit von Sozialversicherungssystemen, die an die Erwerbstätigkeit und die dort erzielten Einkommen gebunden sind, beruhten und beruhen ihrerseits erheblich auf ideell und materiell gesicherten Annahmen über die Stabilität von sozialen, ökonomischen und gesellschaftlichen Rahmenbedingungen und Entwicklungen.

Dazu gehört in der deutschen Sozial- und Wirtschaftsordnung die in vielerlei Hinsicht erwartete und unangefochten verfochten stabilisierende Existenz der kleinen und mittleren Betriebe (alle Betriebe mit bis zu 499 Beschäftigten).

Die wichtige Rolle dieser Größenklasse von Betrieben ergibt sich schon aus der Tatsache, dass im Jahr 2005 69,6 % der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten in Deutschland in kleinen Betrieben mit unter 250 Beschäftigten arbeiteten und dieser Anteil in den letzten 10 Jahren sogar gewachsen ist (1994=65 %). Damit hängen sowohl die Erwerbstätigkeit oder Arbeitslosigkeit als auch das Einkommen und damit die Einnahmenbasis und die Höhe der Einnahmen von Sozialversicherungsträgern in erheblichem Maße vom Geschehen in Klein- und Mittelunternehmen (KMU) ab. Der Anteil aller Beschäftigten, die in KMU arbeiteten lag 2005 bei 79,7 %.

Wegen der historisch gewachsenen besonderen Binnen-Sozialverhältnisse und der spezifischen Produktionsweisen in mindestens einem Teil dieser Betriebe (Stichwort "Betriebsfamilie") galt es bisher für gesichert, dass in ihnen weniger schnell konjunkturellen Impulsen gefolgt und entlassen wird als in Großbetrieben und sogar rascher und mehr neue Arbeitsplätze geschaffen werden als in größeren Betrieben. Es wurde sogar für möglich gehalten, dass Beschäftigungseinbrüche in größeren Betrieben durch kleinere und mittlere Unternehmen kompensiert werden können.

Ein empirischer Beleg dafür ließ sich aber bisher nicht (einfach) finden, aber Zweifel an dieser Funktion nahmen zu.

Für die Jahre 1993 bis 2005 beseitigt diese Ungewissheiten und Erkenntnislücken aber jetzt eine Analyse der Beschäftigungsdynamik in Betrieben unterschiedlicher Größe in allen Sektoren der Wirtschaft, die mit Beschäftigungs-Daten der Bundesagentur für Arbeit (BA) von WissenschaftlerInnen des "Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB)" durchgeführt wurde. Die Datenbasis ist ein Mikrodatensatz auf Betriebsebene, der aus der Grundgesamtheit aller sozialversicherungspflichtig Beschäftigten (ohne geringfügig Beschäftigte) aus der Beschäftigten-Historik der BA gebildet wurde.

Die als "IAB-Kurzbericht 23/2008" auf 6 Seiten veröffentlichten Ergebnisse zeigen ein wesentlich weniger idyllisches Bild der Kompensationskraft kleinerer Betriebe als in den (Selbst)-Inszenierungen mittelständischer Betriebslandschaft von links bis rechts:

• Betriebe mit weniger als 500 Beschäftigten sind am Auf- und Abbau von Arbeitsplätzen, also an den Beschäftigungsbewegungen, überdurchschnittlich beteiligt - sowohl in Zeiten des Aufschwungs als auch in Abschwungphasen und dies stärker als bisher.
• Sie können sich aber - anders als früher - in Jahren des Beschäftigungsrückgangs nicht mehr besser behaupten als große Betriebe.
• In Westdeutschland unterliegen die Anteile der Kleinstbetriebe (1 bis 9 Beschäftigte) und die der Kleinbetriebe (10 bis 49 Beschäftigte) an den Beschäftigungsgewinnen nur leichten Schwankungen. Ihr Anteil an den Verlusten nimmt dagegen im Untersuchungszeitraum tendenziell zu.
• Beschäftigungsverhältnisse sind in Großbetrieben beständiger als in Kleinstbetrieben mit bis zu 9 Beschäftigten: Während ein Arbeitsplatz in einem westdeutschen Großbetrieb mit 500 und mehr Beschäftigten im Zeitraum von 1994 bis 2005 rund 11 Jahre bestand, betrug die Lebensdauer eines Arbeitsplatzes in einem westdeutschen Kleinstbetrieb im selben Zeitraum 2,6 Jahre. Die Arbeitsplatz-Lebensdauer lag in Ostdeutschland in allen Betriebsgrößenklassen unter der vergleichbar großer Betriebe in Westdeutschland.
• Die KMU sind - gemessen durch die jeweilige Veränderung der Nettobeschäftigung bezogen auf die größenklassenspezifische Durchschnittsbeschäftigung - sowohl in Aufschwung- als auch in Abschwungzeiten überdurchschnittlich an den entsprechenden Beschäftigungsbewegungen beteiligt. Im Zeitraum 2002-2005 nahm die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten in Großbetrieben um 1,19 % ab, in allen anderen Größenklassen war der Abschwung stärker. Mit -2,27 % lagen hier die westdeutschen Betriebe mit bis zu 9 Beschäftigten an der Spitze (Beschäftigte in ostdeutschen Kleinstbetrieben schrumpften im selben Zeitraum um 4,41 %).
• Anders als oft unterstellt, können mittelständische Unternehmen somit Beschäftigungseinbrüche nicht in erheblichem Umfang kompensieren und die eingangs erwähnte gesicherte Erwartung entsprechender materieller Effekte zielt ins Leere.

Die Autorengruppe fragt sich angesichts der Ergebnisse ihrer Analysen "warum sich das uneingeschränkt positive Bild der KMU als 'Jobmotor' in der Öffentlichkeit und der Politik durchgesetzt hat", ohne selbst eine Antwort oder zumindest Hypothesen zu liefern. Zu Recht heben sie aber hervor, dass eine besondere Förderung der kleinen und mittleren Betriebe wegen einer besonderen Fähigkeit zur Arbeitsplatzsicherung durch ihre Empirie nicht gerechtfertigt werden kann.

Der IAB-Kurzbeitrag "Beschäftigungsbeitrag von kleinen und mittleren Unternehmen. Viel Umschlag, wenig Gewinn" von Thomas K. Bauer, Alexandra Schmucker und Matthias Vorell ist komplett kostenlos erhältlich.

Bernard Braun, 20.12.08