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Gesundheitssystem
Finanzierung und Kosten, Lohnnebenkosten


Wie groß ist die Verschwendung in der Gesundheitsversorgung? Und wie viel davon könnte vermieden werden? - Das Beispiel USA (26.11.19)
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Lasst die "Sau am besten im Stall"! Verbessert Kostenerstattung die Transparenz und steuert die Inanspruchnahme von Leistungen? (4.9.11)
Untergang oder Herausforderung! Was bedeuten Prognosen des Erwerbspersonenpotenzials für die Zukunft des deutschen Sozialsystems? (26.8.11)
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Warum selbst Arbeitgeber im Moment nicht so richtig über die Last zu hoher Lohnnebenkosten durch die Sozialversicherung klagen ?

Artikel 2187 Eine Triebkraft der jetzt schon mehrere Jahre geführten Debatte über die wirtschaftliche und soziale Zukunft von Griechenland, Portugal, Spanien und Italien, für die Aussichten der diversen Rettungsschirm- und Schuldensschnittprogramme, für die Zukunft des Euro, und der aktive Beitrag Deutschlands zu dieser Entwicklung, ist der bereits mehr als 10 Jahre alte Sonderweg der deutschen Lohnstück- und Arbeitskosten.
Dadurch, dass sie im EU-Vergleich auf einem leicht überdurchschnittlichen Niveau am langsamsten wachsen, erhalten und verbessern sie zum einen die Wettbewerbsfähigkeit und Exportmacht deutscher Unternehmen. Diese Entwicklung verschlechtert dann andererseits die schon traditionell nicht besonders starke Wettbewerbsposition u.a. der genannten Ländervolkswirtschaften, aber auch die Einnahmen der einkommensbasierten deutschen Sozialversicherungsträger und last not least die Binnen- oder Konsumnachfrage in Deutschland.

Die diese Position bestätigenden Daten liefert anschaulich der im November 2012 erschienene Report 77 des "Instituts für Makroökonomie und Konjunkturforschung (IMK)" in der Hans-Böckler-Stiftung.
Die wichtigsten Erkenntnisse lauten:

• "In Deutschland kostete 2011 eine Arbeitsstunde in der Privatwirtschaft 30,1 Euro. Damit liegt Deutschland im europäischen Vergleich weiterhin an siebter Stelle. Im Dienstleistungssektor kostete die Arbeitsstunde 20 % weniger als im Verarbeitenden Gewerbe. In keinem anderen EU-Land ist dieser Rückstand so gross." Dieses Tiefstniveau bei Dienstleistungssektor-Einkommen trägt selbst in den Berechnungen des arbeitgebernahen "Instituts der deutschen Wirtschaft (IW)" zum extrem günstigen Kostenniveau der Vorleistungen z.B. in der verarbeitenden Industrie bei. Während das IW den direkten Kostenvorteil im Jahr 2011 auf 5,8% oder 2,05 Euro pro Stunde schätzt, spart das verarbeitende Gewerbe, also eine Stütze der Exportstärke durch das Preisniveau der gesamten Vorleistungsproduktion fast 13%.
• Das IMK weist zu Recht darauf hin, dass mit den niedrigen Einkommen im Diestleistungsbereich nicht nur die gegenwärtige Einkommenssituation vieler dort Beschäftigter schlecht ist und ihre Beiträge zur Kranken- und Rentenversicherung relativ niedrig sind. Die Kehrseite ihres Beitrags zur Wettbewerbsfähigkeit der heutigen Unternehmen sind drohende Niedrigstrenten und geringe Krankenversicherungsbeiträge.
• "In Deutschland stiegen seit Beginn der Währungsunion Arbeitskosten und Lohnstückkosten also die Kosten im Verhältnis zur Produktivitätsentwicklung nur wenig. Dies lähmte die Binnennachfrage und schadete den sozialen Sicherungssystemen."
Eine der Schlussfolgerungen und Ratschläge der traditionell nachfrageorientierten Oekonomen des IMK lautet daher, die Lösung der heutigen wirtschaftlichen und sozialen Probleme nicht allein den europäischen Ländern zu überlassen, die u.a. Opfer des Wettbewerbsvorteils a la Deutschland geworden sind. Um diese jemals vom Dauertropf der Rettungsschirmen oder der EZB-Hilfen loszubekommen und drohende soziale Schieflagen in der eigenen Zukunft frühzeitig zu vermeiden, schlägt das IMK dagegen vor: "Um die Leistungsbilanzungleichgewichte im Euroraum schneller abzubauen und die Anpassung in den Krisenländern zu erleichtern, müssen die deutschen Löhne über etliche Jahre um mehr als 3 % zulegen."

Der 22 Seiten umfassende faktenreiche IMK-Report "Zu schwache deutsche Arbeitskostenentwicklung belastet Europäische Währungsunion und soziale Sicherung. Arbeits- und Lohnstückkosten in 2011 und im 1. Halbjahr 2012" von Ulrike Stein, Sabine Stephan und Rudolf Zwiener ist komplett kostenlos erhältlich.

Zum Schluss: Keine Sorge, dass sich an der relativen Ruhe an der Mythenfront über zu hohe Lohnnebenkosten bereits bei der ersten Absatzkrise alles schlagartig ändert.

Bernard Braun, 3.12.12