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Patienten
Alternative Medizin, Komplementärmedizin


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"Alternative Medizin" - was steckt hinter der boomenden Nachfrage? (17.7.2005)

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"Alternative Medizin" - was steckt hinter der boomenden Nachfrage?

Artikel 0012 Die Nachfrage nach "alternativen" medizinischen Heilmethoden wie Akupunktur, Homöopathie, Traditionelle Chinesische Medizin oder Anthroposophische Medizin hält unvermindert an. Und auch die Zahl der Anbieter (Ärzte, Heilpraktiker) steigt. Doch dieser Boom wird recht unterschiedlich bewertet. Bisweilen erscheint er als Ausdruck einer Krise der Schulmedizin, die weiterreichende, kommunikative Ansprüche autonom gewordener Patienten zur Krankheitsbewältigung nur unzureichend erfüllt, bisweilen wird er (von Ärzteverbänden) als Modeerscheinung abgetan und diese Mündigkeit von Patienten entschieden bestritten.

Doch was steckt dahinter? Finden Patienten in der Schulmedizin zu wenig Information, Kommunikation und "Lebenshilfe"? Ist es die letzte Hoffnung chronisch erkrankter Patienten? Ein neuer Trend zu mehr Esoterik und Mystik auch in der medizinischen Therapie? Der Aufsatz berichtet über viele aufschlussreiche Ergebnisse aus einer Bevölkerungsumfrage des "Gesundheitsmonitor".

Es zeigt sich, dass Kommunikation und Patientenmitwirkung offensichtlich im Versorgungssystem eine zu geringe Rolle spielen, so dass eine zunehmend größere Gruppe von Patienten nach alternativen Heilmethoden Ausschau hält. Dies sind Patienten, die
• sich im Alltag gesundheitsbewusster verhalten, ein anderes Verhältnis zu ihrem Körper haben, eine "sanftere" Medizin bevorzugen und Selbstheilungskräften eine große Rolle für Therapie und Rekonvaleszenz zuerkennen,
• mehr Kommunikation und soziale Unterstützung in der medizinischen Versorgung suchen, zum Teil auch emotionalen Beistand und "Seelsorge", mehr "sprechende Medizin" und im weitreichendsten Fall sogar psychotherapeutische Momente,
• das Thema Gesundheit und Krankheit für sich selbst entdeckt haben, sich sehr intensiv um Informationen zu Krankheitsursachen wie Therapie-Möglichkeiten bemühen,
• die alleinige Experten-Rolle des Arztes nicht anerkennen, im Behandlungsprozess aktiv mitwirken und auch Entscheidungen selber treffen oder zumindest mittragen möchten.

Ein Fazit der Veröffentlichung lautet: "Es sind sehr viel häufiger präventionsorientierte Patienten, solche mit höherem Bildungsniveau, Patienten, die besser informiert sind über Krankheitsursache und Behandlungsmöglichkeiten und die diese Wissensressourcen dann auch in die ärztliche Sprechstunde einbringen möchten. Kommunikation und Patientenmitwirkung spielen jedoch offensichtlich im Versorgungssystem eine zu geringe Rolle, so dass eine zunehmend größere Gruppe von Patienten nach Alternativen Ausschau hält."

PDF-Datei (15 Seiten) Die Popularität alternativer Medizin - Suche nach medizinischen Gurus und Wunderheilern?

Gerd Marstedt, 17.7.2005