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Patienten
Alternative Medizin, Komplementärmedizin
Erleichtern, manchmal ja! Vorbeugen oder merklich heilen, nein! Evidenz zur Wirksamkeit von Mitteln bei gewöhnlicher Erkältung (11.2.18)
Generalisierte Angststörung: Lavendelöl in RCT signifikant und knapp nicht-signifikant wirksamer als Placebo und Antidepressiva (16.3.14)
"Stumme Fehldiagnose" - vermeidbar durch Shared Decision Making (3.12.12)
Akupunktur ist bei vier Arten von chronischen Schmerzen wirksam durch eine Mischung von spezifischen und unspezifischen Effekten. (26.9.12)
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Alternative Medizin: Patienten sind zufriedener, obwohl der Therapieerfolg nicht optimal ist (27.1.2008)
Anhänger der alternativen Medizin sind stärker interessiert an Mitbestimmung in der ärztlichen Sprechstunde (9.12.2007)
Heilungserfolge sind komplexer und verblüffender als angenommen - Das Beispiel der Akupunktur bei Rückenschmerzen (25.9.2007)
US-Studie zeigt: Nutzer alternativer Heilmethoden haben einen gesünderen Lebensstil (30.8.2007)
Der Placebo-Effekt in der Medizin: Studien der Hirnforschung zeigen neurologische Mechanismen der Patientenerwartung (24.6.2007)
GERAC-Akupunkturstudien zeigen: Akupunktur ist der Standardtherapie teilweise überlegen (21.1.2007)
Akupunktur: Eine Bilanz der Modellvorhaben in der GKV (1.2.2006)
Wirksamkeit der Homöopathie: Nichts als Placebo-Effekte? (28.12.2005)
Krankenkassen müssen bei Schwerkranken auch alternative Heilmethoden bezahlen (19.12.2005)
Akupunktur hilft. Unklar bleibt: Sind es nur Placebo-Effekte? (17.11.2005)
Modellversuch zur Alternativmedizin in der Schweiz beendet (18.8.2005)
Alternative Medizin in der Bewertung durch Patienten (22.7.2005)
"Alternative Medizin" - was steckt hinter der boomenden Nachfrage? (17.7.2005)
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Akupunktur ist bei vier Arten von chronischen Schmerzen wirksam durch eine Mischung von spezifischen und unspezifischen Effekten.
Eine tatsächlich durchgeführte Behandlung von vier verschiedenen Arten chronischen Schmerzes mit Akupunktur ist im Vergleich zur Schein-Akupunktur (Placebo) und zu gar keiner Akupunkturbehandlung klinisch wirksam und eine Überweisung zur Akupunktur empfehlenswert. Dies ist jedenfalls das belastbare ("most robust evidence") Ergebnis einer methodisch hochwertigen auf der Basis von Individualdaten (andere Metaanalysen benutzen meist Gruppendaten) von 17.922 Schmerz-PatientInnen aus 29 selber qualitativ hochwertigen randomisierten kontrollierten Studien (RCTs) gerade publizierten Metaanalyse von Mitgliedern der international besetzen "Acupuncture Trialist Collaboration". Damit ist eine längere Reihe von zum Teil kontroversen Resultaten aus oft qualitativ schlechten Studien zu einem vorläufigen Ende gekommen. Die PatientInnen litten an chronischen Rücken- und Nackenschmerzen, Osteoarthritis, chronischem Kopfschmerz und Schulterschmerzen. Das "vorläufig" beruht darauf, dass auch diese Studie das bereits öfters beobachtete Phänomen des relativ geringen Unterschieds ("relatively modest") zwischen den Effekten von Akupunktur und Scheinakupunktur belegt und offensichtlich nicht nur spezifische Wirkungen der Akupunktur (z.B. das lehrbuchgerechte Setzen von Nadeln), sondern auch unspezifische Effekte des Setzens von Nadeln und nichtspezifische psychologische oder auch Placeboeffekte zum Wirkeffekt beitragen: "The total effects of a acupuncture…include both the specific effects associated with correct needle insertion according to a acupuncture theory, nonspecific physiologic effects of needling, and nonspecific psychological (placebo) effects related to the patient's belief that treatment will be effective." Der Aufsatz "Acupuncture for Chronic Pain: Individual Patient Data Meta-analysis." von Vickers AJ, Cronin AM, Maschino AC, et al. wird in der Fachzeitschrift "Archives of Internal Medicine" erscheinen und ist am 10. September 2012 online veröffentlicht worden. Ein Abstract ist kostenlos erhältlich.
Bernard Braun, 26.9.12