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Wirksamkeit der Homöopathie: Nichts als Placebo-Effekte?

Artikel 0221 Beweise für einen spezifischen Effekt homöopathischer Heilmittel sind nach einer jetzt in der Fachzeitschrift "The Lancet" veröffentlichten Sekundäranalyse verschiedener Studien eher schwach. Die Autoren folgern, dass die klinischen Effekte von Homöopathie auf Placebo-Effekte zurückzuführen sind.

Matthias Egger von der Universität Bern und seine Kollegen verglichen 110 placebokontrollierte, randomisierte Studien zur Homöopathie mit 110 konventionellen medizinischen Studien, die bezüglich der Erkrankung und dem Behandlungsziel vergleichbar waren. Die klinischen Bereiche, die in den Studien untersucht wurden, erstreckten sich von Atemwegs-Infektionen über Operationen bis hin zur Anästhesiologie. Die Forscher analysierten Behandlungseffekte sowohl in kleineren, qualitativ weniger hochwertigen als auch in größeren, qualitativ hochwertigen Studien. In beiden Gruppen zeigten die kleineren Studien bessere Behandlungseffekte als die größeren. Wurde die Analyse auf die größeren Studien beschränkt, zeigte sich keine bessere Wirkung homöopatischer Medikamente im Vergleich mit Placebos, obwohl bei konventionellen Medikamenten ein deutlicher Effekt zu verzeichnen war.

Professor Egger erklärt: "Unsere Studie demonstriert deutlich den Zusammenhang und die kumulativen Effekte verschiedener Quellen der Voreingenommenheit. Wir geben zu, dass es unmöglich ist, das Ausbleiben eines Effekts zu beweisen, doch wir konnten zeigen, dass die Wirkungen, die in placebokontrollierten Studien zur Homöopathie gefunden wurden, mit der Placebo-Hypothese vereinbar sind."

Eine Kurzfassung der Ergebnisse ist als Pressemeldung der Zeitschrift "Lancet" verfügbar: Klinische Effekte von Homöopathie sind Placebo-Effekte. Der gesamte Artikel (englisch, PDF-Datei) ist hier abrufbar: Are the clinical effects of homoeopathy placebo effects? Comparative study of placebo-controlled trials of homoeopathy and allopathy

Die Ergebnisse der Studie blieben - wie zu erwarten - nicht unwidersprochen. Die Wiener Forscher Michael Frass von der Klinik für Innere Medizin I am AKH-Wien, Ernst Schuster vom BE für medizinische Statistik und Informatik an der Medizinischen Universität und die Pharmazeutin Ilse Muchitsch kritisierten in einer Pressemeldungen insbesondere methodisches Vorgehen und Schlussfolgerungen. "Der Leser sollte im Auge behalten, dass diese Arbeit nicht, wie im Titel suggeriert, Studien der Homöopathie mit Studien der konventionellen Medizin vergleicht, sondern die spezifischen Effekte der beiden Methoden in unabhängigen Analysen. Daher darf ein direkter Vergleich aus dieser Studie nicht gezogen werden", argumentieren die Wiener Forscher. "Hätten sie das nämlich getan, dann wäre kein statistisch nachweisbarer Effekt übrig geblieben". Die Kritik ist in einem Zeitschriften-Aufsatz des "JournalMed" abgedruckt: Homöopathie ist kein Placebo: Lancet-Artikel entbehrt wesentlicher wissenschaftlicher Grundlagen.

Gerd Marstedt, 28.12.2005