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Deutschland ein Feinstaubalptraum: Was kostet uns die autofreundliche Umweltpolitik in Deutschland an Kreislaufkranken und -toten?

Artikel 0565 Egal ob es um politische Anreize für die Automobilindustrie geht, Motoren und Autos zu bauen, die niedrigere Kohlendioxid-Expositionen haben als bisher oder um Maßnahmen gegen die akkurat gemessenen Feinstaubkonzentrationen in den Innenstädten, egal ob es nationale oder EU-Vorschriften sind, ob der deutsche Umweltminister "grün", "rot" oder "schwarz" ist: die Interessen der Automobilindustrie haben in Deutschland Vorfahrt, koste es was es wolle!

Im Fall des Feinstaubes liegen mit der Ausgabe des "New England Journal of Medicine" vom 1. Februar 2007 (NEJM No.5, Vol.356, 2007), d.h. gerade rechtzeitig vor dem Zeitpunkt, ab dem wieder zahlreiche deutsche Städte ihr Jahressoll an Feinstaub in den verkehrsreichen Stadtteilen überschritten haben und seit 3 Jahren nichts oder wenig dagegen tun, neue Daten über die gesundheitlichen "Kosten" vor.

Eine zwischen 1994 und 1998 in 36 städtischen Gebieten in den USA durchgeführte prospektive Beobachtungs- bzw. Kohortenstudie bei 65.893 Frauen im Alter von 50 bis 79 Jahren, der so genannten "Women’s Health Initiative (WHI)", untersuchte die Frauen nach rund 6 Jahren erneut und konzentrierte sich hier u.v.a. auf einen möglichen Zusammenhang von Herz-/Kreislauferkrankungen und Feinstaubbelastung.

Die wichtigsten Ergebnisse lauten:

• Es besteht ein deutlicher Zusammenhang zwischen langandauernder erhöhter Feinstaubbelastung und dem Eintreten kardiovaskulärer Erkrankungen und Sterblichkeit. Ein Anstieg von 10 Mikrogramm Feinstaub pro Kubikmeter Luft (die Konzentration in den untersuchten Städten schwankte zwischen rund 4 und 28 Mikr0gramm pro Kubikmeter Luft) lässt das Risiko einer Herz-/Kreislauf-Attacke um 24 Prozent klettern. Die Gefahr, eine solche Erkrankung nicht zu überleben, steigt dabei sogar um 76 Prozent. Dies übertrifft frühere Risikoberechnungen deutlich.
• Ein noch stärkerer Zusammenhang zwischen erhöhten Feinstaubwerten und unerwünschten gesundheitlichen Ereignissen zeigt sich bei schweren Störungen der Hirndurchblutung und dem damit verbundenen Sterberisiko. Für jeden Anstieg um 10 Mikrogramm pro Kubikmeter stieg das Risiko von zerebrovakulären Ereignissen um 35 % und das der spezifischen Sterblichkeit um 83 % an.
• Die Effekte unterschiedlicher Feinstaubwerte für kardiovaskuläre Ereignisse sind innerhalb einer Stadt größer als zwischen Städten.

Angesichts der Ergebnisse ist der in Deutschland sehr passive Umgang mit dem Überschreiten der jetzigen EU-Feinstaubgrenzen, d.h. das meist sanktionsfreie Aufhängen von Einfahrtsverbotsschildern und der für 2015 in der EU geplante Grenzwert von 25 Mikrogramm pro Kubikmeter Luft hochproblematisch.

In dem kostenfrei erhältlichen Editorial "Cardiovascular Risks from Fine Particulate Air Pollution" diskutieren Dockery und Stone die umweltmedizinischen Schlussfolgerungen der Studie.

Eine kostenfreie PDF-Datei des kompletten Aufsatzes "Long-Term Exposure to Air Pollution and Incidence of Cardiovascular Events in Women" von Miller et al. können Sie hier herunterladen.

Bernard Braun, 11.2.2007