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Englische Wissenschaftler stellen Selbsttest für Laien zur minutenschnellen Diagnose von Alzheimer vor

Artikel 1584 Das Geschäft mit Produkten zum "Gehirn-Jogging" boomt, und ebenso positiv entwickeln sich die Umsätze für allerlei Pillen und Arzneien gegen "Vergesslichkeit" oder Konzentrationsstörungen. Kein Wunder: Die Diagnose Alzheimer oder Demenz macht vielen Angst, und dies nicht erst im sechsten oder siebten Lebensjahrzehnt. Da kommt ein Test gerade recht, mit dem man sich selbst vergewissern kann: Ist mit mir noch alles okay oder habe ich schon Alzheimer-Symptome? Der jetzt in der renommierten Fachzeitschrift "British Medical Journal BMJ" vorgestellte Test weist nach Angaben der Wissenschaftlergruppe aus Cambridge eine Vielzahl von Vorteilen auf: Er ist auch von Laien ohne Probleme selbstständig durchführbar, seine Ausführung kostet nur wenige Minuten und die Auswertung könnte im Prinzip vollautomatisch über eine Software erfolgen, wenn der Test im Internet oder an einem PC durchgeführt wird. Und nicht zuletzt ist der Test mit einer Trefferquote von 93 Prozent richtig erkannten Erkrankungen vergleichsweise zuverlässig.

Der "TYM-Test - Test Your Memory" (Teste Dein Gedächtnis) wurde nach Angaben der Wissenschaftler entwickelt, um bestimmte Kriterien zu erfüllen, die andere Tests mit derselben Funktion derzeit nicht aufweisen. TYM jedoch ist 1.) sehr zeitökonomisch in der Durchführung und Auswertung, überprüft 2.) eine größere Zahl und nicht nur ein oder zwei kognitive Funktionen und ist 3.) zuverlässig, was die Identifikation und Diagnose leichterer Formen von Alzheimer anbetrifft. Zentraler Prüfstein für den Test war der Leistungsvergleich von mehreren Gruppen, bestehend aus
• einerseits 540 "normalen" Patienten im Alter von 18-95 Jahren, allesamt ohne psychische oder kognitive Störung, was im Rahmen einer medizinischen Untersuchung festgestellt wurde,
• 108 Patienten mit leichteren Anfangssymptomen von Alzheimer, diagnostiziert in einer Klinik,
• 31 Patienten mit einer schwerwiegenden Demenz, jedoch keiner Alzheimer-Diagnose.

Die endgültige Fassung des Tests zeigte dann für solche Verfahren überaus positive Ergebnisse. Die Sensitivität (Prozent-Anteil der korrekt erkannten Alzheimer-Erkrankungen) lag bei 93%, die Spezifität (Anteil der korrekt erkannten, nicht an Alzheimer erkrankten, gesunden Patienten) bei 86%. Bei einem Vergleich von zwei Gruppen mit gleicher Altersstruktur zeigte sich, dass Normalpatienten im TYM einen durchschnittlichen Punktwert von 47 erreichten (bei maximal 50 möglichen Punkten), Alzheimer-Patienten hingegen erzielten lediglich 33 Punkte.

Der Test besteht unter anderem aus folgenden Aufgaben:
• Eintragung des aktuellen Wochentags und Datums, des eigenen Geburtstags und Alters
• zu Beginn des Tests wird man gebeten, sich einen Satz zu merken, der dann ganz am Schluss abgefragt wird (Good Citizens Always Wear Stout Shoes, etwa: Gute Bürger tragen immer robuste Schuhe)
• Antwort auf die Fragen: Wer ist Premierminister? Wann begann der 2.Weltkrieg?
• 4 einfache Rechenaufgaben lösen (z.B. 20 - 4)
• Nennen von vier Tieren, deren Namen mit "S" beginnt
• Beantworten der Fragen: Warum ist eine Möhre einer Kartoffel ähnlich? Warum ist ein Löwe einem Wolf ähnlich?
• Benennung von 5 Teilen auf einer Zeichnung, die ein Hemd zeigt, Krawatte usw.
• Einen Kreis zu einer Uhr vervollständigen durch Eintragen der Zahlen 1-12 und dann Aufmalen von Zeigern, die die Uhrzeit 9.20 anzeigen

Die Wissenschaftler heben hervor, dass der TYM-Test im Vergleich zu früher verwendeten Instrumenten (wie Addenbrooke's cognitive examination oder abbreviated mental test) erhebliche Vorteile hat und auch genauer misst. Sie erwähnen, dass bereits eine Internet-Seite vorbereitet wird (www.tymtest.com), auf der Testmaterialien und Auswertungsinstruktionen heruntergeladen werden können. Es scheint aber ebenso absehbar, dass der Test oder Varianten davon in Kürze auf dem Internet präsentiert wird und dann nicht wenige Familien ihre Großmutter oder ihren Großvater ganz freundlich zur Teilnahme am Alzheimer-Test drängeln. Bei einer Quote von 7%-Falsch-Positiven (also fälschlich mit Alzheimer diagnostizierten Teilnehmern) ist diesen Familien zu raten, den Test nicht vor Feiertagen durchzuführen.

Kostenloses Abstract: J. Brown, G. Pengas, K. Dawson, L A Brown, P Clatworthy: Self administered cognitive screening test (TYM) for detection of Alzheimer's disease: cross sectional study (BMJ 2009;338:b2030; doi:10.1136/bmj.b2030)
Testaufgaben im Original und Auswertungsschema: Test Your Memory, The TYM Test

Gerd Marstedt, 19.6.09