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Arbeitslosigkeit und Krankenversicherungsschutz in den USA: "COBRA health coverage is great in theory and lousy in reality"!

Artikel 1464 Passend zu dem am 9. Januar 2009 vom us-amerikanischen Arbeitsministerium berichteten Anstieg der US-Arbeitslosenrate im Dezember 2008 auf 7,2 %, was einer absoluten Anzahl von 11,1 Millionen Erwerbstätigen entspricht, wurden von der unabhängigen Verbraucherschutzorganisation "Families USA" Ergebnisse einer Studie veröffentlicht, die zeigt wie schwer es arbeitslos gewordene Menschen mit Familie und vorherigem arbeitgeberspezifischem Krankenversicherungsschutz haben, einen Krankenversicherungsschutz finanzieren zu können.

Um solchen Arbeitslosen noch einen Schutz gegen das Risiko Risiko zu ermöglichen, gibt es seit 1986 mit der Verabschiedung des so genannten "Consolidated Omnibus Budget Reconciliation Act (COBRA)" noch für maximal 18 Monate die Möglichkeit, den vorherigen Versicherungsschutz erhalten zu können.

Da sie aber unter COBRA-Bedingungen die gesamten Versicherungskosten aus eigener Tasche bezahlen müssen, bekommen sie es rasch mit prohibitiv hohen Versicherungskosten zu tun. Diese sind noch belastender, wenn man sie mit den durchschnittlichen Arbeitslosenunterstützungen vergleicht. In Zahlen ausgedrückt beträgt das durchschnittliche Arbeitslosengeld 1.278 $, der durchschnittliche COBRA-Beitrag für den Versicherungsschutz ganzer, vierköpfiger Familien aber 1.069 $, d.h. 83,6 % der Unterstützung. Aber auch der Beitrag, den ein durchschnittlicher Single-Arbeitsloser unter COBRA für einen Krankenversicherungsschutz zahlen muss, verbraucht durchschnittlich 30,4 % des Betrags seines Arbeitslosen-Schecks.

Da der COBRA-Beitrag je nach Bundesstaat schwankt, das Arbeitslosengeld aber ein fixer bundesweiter Betrag ist, gibt es 9 Bundesstaaten in denen das Arbeitslosengeld vollständig durch Versicherungsprämien absorbiert würde oder gar über ihm liegt. In Alaska bräuchte man allein für die Familienkrankenversicherung 132 % des Arbeitslosengeldes. In weiteren 32 Staaten erfordern die COBRA-Beiträge mehr als ¾ des durchschnittlichen Arbeitslosengeldes.

Da Arbeitslose mit Familie auch noch andere unvermeidbare Lebenshaltungskosten haben, liegt die individuelle Lösung für viele Betroffene trotz oder gerade wegen der COBRA-Struktur im Verzicht auf jeglichen Versicherungsschutz gegen das Risiko Krankheit. Nach Schätzungen von Gesundheitsökonomen steigt die Anzahl der Nichtversicherten mit jedem Einprozent-Anstieg der Arbeitslosenrate um 1,1 % an.

Um dieses unerwünschte Wachstum der Nichtversichertenbevölkerung zu bremsen, werden zwei Lösungsvarianten diskutiert: Zum ersten wird überlegt, Arbeitslosen entweder einen Steuerkredit oder eine zweckgebundene Erhöhung des Arbeitslosengeldes zu gewähren, um diesem spezifischen Dilemma zu entgehen. Zum zweiten gibt es Diskussion, Arbeitslose vorübergehend die Versicherung in der staatlichen Armen-Krankenversicherung Medicaid zu ermöglichen, die dann 100 % der Krankenversorgungskosten übernehmen würde.
Ein weiterer individueller Ausweg, nämlich die Versicherung auf dem freien Versicherungsmarkt ist zumindest für Arbeitslose und ihre Familienmitglieder, die bereits gesundheitliche Probleme haben, ebenfalls nicht finanzierbar.

Weitere Einzelheiten über eine der vielen Schattenseiten des (noch) existierenden US-Krankenversicherungssystems und eine der Quellen des hohen Anteils von nichtversicherten US-BürgerInnen enthält der komplette 16-Seiten-Report der Verbraucherschutzorganisation "Families USA" mit dem Titel "Squeezed. Caught between unemployment benefits and health care costs", der kostenlos erhältlich ist.

Bernard Braun, 13.1.09