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Patienten
Versorgungsforschung: Diabetes, Bluthochdruck


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Vernachlässigung psychischer Begleiterkrankung einer somatischen Krankheit erhöht Sterblichkeitsrisiko. Diabetes und Depression!

Artikel 1050 Die meist erst im mittleren bis höheren Lebensalter auftretende bzw. diagnostizierte primär somatische Erkrankung des Diabetes mellitus Typ 2 geht häufig mit Depressionen einher. Dies beruht vor allem auf den potenziell einschneidenden Beeinträchtigungen der Lebensqualität, die z. B. durch das Spritzen von Insulin oder veränderte Ernährungsweisen entstehen können oder zum Teil auch nur irrational antizipiert werden.
Ob und wie gravierend sich aber das gemeinsame Auftreten von Diabetes und Depressionen letztlich auf die Betroffenen und gar auf ihr Sterblichkeitsrisiko auswirkt, war bisher unbekannt. Enrsprechend gab es auch wenig systematische Bemühungen, in diese Konstellation gezielt zu intervenieren.

Eine Forschergruppe an der University of Pennsylvania, Hillary Bogner, Knashawn Morales, Edward Post und Martha Bruce, beendete diesen Zustand in einer randomisierten kontrollierten Studie mit 584 60 bis 94 Jahre alten PatientInnen aus 20 Primärarztpraxen in New York City, Philadelphia und Pittsburgh. Diese Personen wurden zwischen 1999 und 2001 im Rahmen eines Screening innerhalb des "Prevention of Suicide in Primary Care Elderly: Collaborative Trial (PROSPECT)" als PatientInnen mit Depression identifiziert.

Zusätzlich erhoben wurde, wer von ihnen an Diabetes erkrankt waren. Dies waren 123 Personen, d.h. 21,2% aller StudienteilnehmerInnen.
Die 20 Praxen und ihre PatientInnen wurden dann per Zufallsauswahl in eine Gruppe aufgeteilt, in der der Diabetes und die Depression traditionell behandelt wurden. Die zweite Praxengruppe bot neben der normalen Diabetesbehandlung ein gezieltes Depressions-Behandlungsmanagement an. In dessen Kern stand ein Depressionsmanager, der eng mit dem Primärarzt zusammenarbeitete und Empfehlungen für die Behandlung der Depression gab sowie die PatientInnen beim Durchhalten der Behandlung unterstützte.

Nach durchschnittlich 52 Monaten Studienverlauf waren 110 der depressiven PatientInnen gestorben. Die depressiven DiabetikerInnen, die gezielt ein Depressionsmanagement angeboten bekommen hatten, hatten nach fast 5 Jahren ein um die Hälfte geringeres Risiko zu sterben als jene depressiven DiabetikerInnen, die eine ganz normale Behandlung ohne Depressionsmanagement erhielten. Die Risikorate betrug nach einer Standardisierung der wesentlichen Merkmale der Angehörigen beider Gruppen 0.49 (95% CI 0.24-0.98).

Die Forscher schlussfolgern, dass die künftige Integration der speziellen Behandlung psychischer Begleiterkrankungen durch dafür qualifizierte Personen in die medizinische Behandlung der somatischen Erkrankung in primärärztlichen Praxen einen bedeutsamen Nutzen hat und intensifiert werden sollte.

Von dem in der Dezemberausgabe 2007 (30: 3005-3010) der Zeitschrift erschienenen Aufsatz "Diabetes, Depression, and Death: A randomized controlled trial of a depression treatment program for older adults based in primary care (PROSPECT)" von Bogner et al. gibt es kostenfrei ein Abstract.

Bernard Braun, 9.12.2007