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Radikale Reform zur Pflege Behinderter in England: Betroffene erhalten persönliches Geldbudget zur Finanzierung ihrer Pflege

Artikel 1051 Die britische Regierung hat ein Programm für chronisch Erkrankte und Behinderte beschlossen, das ab April 2008 eine neue Ära in der Versorgung dieser Bevölkerungsgruppe einleitet. Alle Anspruchsberechtigten werden dann über ein persönliches Finanzbudget verfügen und können selbst bestimmen, welche Art von Dienstleistungen, Pflege oder medizinischer Versorgung sie bei welcher Einrichtung erhalten wollen. Das Programm mit der Bezeichnung "Putting People First" (etwa: "Auf die Menschen kommt es an") hat bereits eine Erprobungsphase in einigen Kreisen und Gemeinden hinter sich. Ab 2008 sollen dafür dann drei Jahre lang 520 Millionen Pfund (etwa 720 Millionen Euro) zur Verfügung stehen.

Der Gedanke der Selbstbestimmung Behinderter über die für sie nötigen und unnötigen Leistungen im Bereich von Pflege, Haushaltshilfe oder medizinischer Versorgung spielt für die Initiative eine große Rolle. Womöglich noch bedeutsamer ist aber das Motiv, hier über die Entscheidungen der Betroffenen mehr Wettbewerb bei Pflegeeinrichtungen in Gang zu setzen und damit auch Kosten einzusparen. Eine Studie hatte unlängst gezeigt, dass über 60 Prozent der Sozialleistungen für Behinderte an stationäre Pflegeeinrichtungen gehen, obwohl eine solche Unterbringung für viele Ältere und chronisch Erkrankte weder medizinisch notwendig ist noch persönlich gewünscht wird.

Kernstück des Vorhabens ist ein persönliches Finanzbudget für alle Betroffenen, aus dem sie ihre persönlichen Bedürfnisse im Bereich der Pflege und sozialen Betreuung bezahlen. In bestimmten Fällen kann dieses Budget auch in bar ausgezahlt werden, in der Regel dürfte zukünftig aber in Absprache mit Sozialarbeiten oder Ärzten der jeweiligen Gemeinde festgelegt werden, welche Leistungen medizinisch notwendig und persönlich erwünscht sind, ferner, von welcher Einrichtung oder welchen Personen dies geleistet werden soll.

Aufgrund dieser Festlegung werden dann von der Gemeinde aus dem Konto des Behinderten entsprechende Zahlungen geleistet. Den Betroffenen soll es dann auch möglich sein, sich für ein betreutes Wohnen, eine ambulante Pflege oder Haushaltshilfe anstelle der stationären Unterbringung in einem Pflegeheim zu entscheiden und auch die Dienstleistungs- oder Versorgungseinrichtung selbst auszuwählen. In diesem Rahmen sind dann auch Details aushandelbar, wie der zeitliche Umfang der Pflege, der Einkauf von Notrufdiensten und -apparaten oder der Zeitpunkt bestimmter Hilfen in der Wohnung.

Hier sind Berichte der Tageszeitung "The Guardian":
Revolution in home care for old people
Disabled to get cash to choose care options
• Hier ist die Publikation der britischen Regierung zum Vorhaben: HM Government: Putting People First. A shared vision and commitment to the transformation of Adult Social Care

Gerd Marstedt, 10.12.2007