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Patienten
Einflussnahme der Pharma-Industrie


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ARD-Magazin: Preissteigerungen um 240 Prozent bei Krebsmedikamenten - mit Scheininnovationen (10.3.2008)
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Novartis erhält Höchststrafe für Einladung von Ärzten in den Spreewald (21.2.2008)
Pharma-Industrie: Werbung und Marketing hat Vorrang vor Forschung und Entwicklung (10.1.2008)
Pharmaindustrie und 3. Welt: Vernachlässigung ihrer Krankheiten und Kranken sowie ihre Entdeckung als lukrativer Markt (26.11.2007)
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Effekte des Pharma-Sponsoring auf die Ergebnisse klinischer Studien: Nebenwirkungen von Medikamenten werden unterbewertet (25.10.2007)
"Ghost Management" der Pharmaindustrie: Stammen viele wiss. Veröffentlichungen aus der Feder von Marketingfirmen? (4.10.2007)
Beispiel Schizophrenie: Wie Pharmaunternehmen im Internet Krankheiten definieren (27.9.2007)
Big Pharma's Data Collectors versus Maine, Vermont and New Hampshire - Wie viel dürfen Pharmafirmen über Ärzte wissen? (1.9.2007)
Werbebudgets der US-Pharmaunternehmen haben sich in 10 Jahren verdreifacht - Kontrolle funktioniert nicht (17.8.2007)
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Der lange Arm der Pharma-Industrie in der Arztpraxis: Marketing für hochpreisige Medikamente (28.2.2007)
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Der "Medicare Drug War" 2004 in den USA: Ein Lehrstück über die Einflussnahme der Pharmaindustrie auf die Arzneimittelgesetzgebung (21.12.2006)
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Pharma-Industrie will Patienten mit Direktwerbung stärker beeinflussen (10.12.2006)
Das Geschäft mit der Krankheit (28.11.2006)
Pharmaindustrie unterwandert Selbsthilfegruppen (30.10.2006)
Einflussnahme der Pharma-Industrie auf Medikamentenverschreibungen (6.2.2006)
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Wie innovativ und "gesund" ist die Pharmaindustrie? Bluff und Wirklichkeit (28.11.2005)
Internationale Studienlage eindeutig: Irreführung durch Pharmaindustrie eher Regel als Ausnahme (24.11.2005)

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Pharmaindustrie und 3. Welt: Vernachlässigung ihrer Krankheiten und Kranken sowie ihre Entdeckung als lukrativer Markt

Artikel 1028 Während in Deutschland und vergleichbaren Ländern Europas und Nordamerikas heftige Debatten um die Anzahl und Aufgaben der "Apotheken um die Ecke" und die Anteile der Internetapotheken geführt werden und ein zähes Ringen um die Zulassung innovativer oder scheininnovativer Medikamente gegen alle möglichen Zivilisationskrankheiten stattfindet, scheitert eine Basisversorgung mit Arzneimitteln bereits wenige Flugstunden in südlicher oder südöstlicher Richtung an einer systematischen Vernachlässigung der Entwicklung von Arzneimitteln für die dort weit verbreiteten Krankheiten und an der, wenn überhaupt, nur auf äußersten staatlichen und öffentlichen Druck abgemilderten Hochpreispolitik.
Die in Hochglanzprospekten vieler Pharmahersteller immer wieder propagierte besondere Verantwortung und Ethik der Arzneimittelhersteller verhindert in Afrika oder Lateinamerika nicht, dass es entweder gar keine oder nur veraltete Mittel gegen die dort weitverbreiteten Erkrankungen gibt oder vorhandene Arzneimittelmittel um ein Vielfaches zu teuer sind.

Die bereits seit 1942 in Großbritannien existierende und heute international operierende Nichtregierungsorganisation "Oxfam (Oxford Committee for Famine Relief)" hatte bereits 2002 zusammen mit anderen Organisationen den Bericht "Beyond Philanthropy" (K. Bluestone, A. Heaton, and C. Lewis (2002) 'Beyond Philanthropy: The Pharmaceutical industry, corporate social responsibility and the developing world’, Oxfam, Save the Children UK, and VSO) veröffentlicht, in dem die Pharmaindustrie aufgefordert wurde, zu einer besseren Gesundheitsversorgung in den Entwicklungsländern qualitativ und finanziell beizutragen.
Die damals genannten 5 Schwerpunkte waren die Preispolitik, der Umgang mit Patenten, die Mitarbeit in öffentlich-privaten Initiativen, Forschung und Entwicklung spezifischer Medikamente und die Vermittlung des angemessenen Umgangs mit Medikamenten. Wie der Titel des Reports andeutet, ging es bereits damals nicht nur um Menschenfreundlichkeit, sondern durchaus auch um die längerfristigen wirtschaftlichen Interessen der Arzneimittelhersteller an diesen Märkten. 100.000 zum Jahrespreis von 2.000 Euro verkaufte Packungen erbringen weniger Umsatz und Gewinn als 1.000.000 zum Preis von 1.000 Euro verkaufte Packungen desselben Medikaments.

Das jüngste, am 27. November 2007 veröffentlichte "Briefing Paper 109" von Oxfam, kommt unter der Überschrift "Investing for life. Meeting poor people’s needs for access to medicines through responsible business practices" und auf 56 Seiten zu nicht erheblich anderen Beschreibungen der Pharmaindustrie-Strategien in der Dritten Welt als 5 Jahre zuvor.

Bei der Vorstellung des Berichts brachte die deutsche Koordinatorin des Medikamenten-Schwerpunkts von Oxfam, Corinna Heineke, den Sachstand auf folgende Nenner:

• Mehr als 85 % der Menschen weltweit haben keinen oder keinen ausreichenden Zugang zu Medikamenten. Noch immer konsumieren heute die reichsten 15 Prozent der Welt über 90 Prozent aller Medikamente, während in Armut lebende Menschen in Entwicklungsländern keinen Zugang zu bezahlbaren Medikamenten haben.
• Laut Oxfams Bericht investieren die Pharmaunternehmen nicht ausreichend in Forschung und Entwicklung für Medikamente, die vor allem Entwicklungsländer benötigen. Zwischen 1999 und 2004 kamen nur drei innovative Arzneien auf den Markt, die Krankheiten in Entwicklungsländern behandeln - von insgesamt 163 neu vermarkteten Medikamenten. "Zum Beispiel ist das neueste Medikament gegen Tuberkulose 30 Jahre alt. Dabei sterben jedes Jahr zwei Millionen Menschen an TBC", so Heineke.
• Neben dem Mangel an neuen Medikamenten sind auch die von den Pharmaunternehmen geforderten Preise zu hoch. Zwar bieten dem Oxfam-Bericht zufolge einige Unternehmen gestufte Preise an, dies aber nur in sehr begrenztem Umfang und nur für viel diskutierte Krankheiten wie HIV/Aids und Malaria. Die Preisstufen gelten zudem meist nicht weltweit und sind für arme Menschen in Entwicklungsländern oft immer noch zu teuer. Oft bedarf es für Preissenkungen aber erst erheblichen öffentlichen Drucks und langwieriger patentrechtlicher Auseinandersetzungen.
• Beispielsweise verkaufte der Pharmakonzern Abbott sein AIDS-Medikament Kaletra in Ländern geringen bis mittleren Einkommens wie Guatemala für 2.200 US-Dollar pro Patient und Jahr. Das durchschnittliche Pro-Kopf-Einkommen in dem zentralamerikanischen Land liegt bei nur 2.400 US-Dollar jährlich. Erst nachdem Thailand eine Zwangslizenz erteilt hatte, um den Preis für Kaletra auf 1.000 US-Dollar zu senken, reduzierte Abbott die Kosten weltweit auf 1.000 US-Dollar pro Patient und Jahr. Ein weiteres Beispiel ist die Preispolitik, die der französische Pharmamulti Sanofi-Aventis bei seinem Herz-Kreislauf-Medikament Plavix verfolgte: Es wurde zu einem 60-mal höheren Preis verkauft als die generische Version des indischen Herstellers Emcure. Im März 2007 reagierte das Unternehmen auf eine thailändische Zwangslizenz, indem es den Preis um 70 Prozent reduzierte.
• Erneut weisen die Berichterstatter darauf hin, dass sich die Pharmaunternehmen mit dieser Strategie sogar selber und auch ihren an wirtschaftlich leistungsfähigen Entwicklungsländern interessierten Herkunftsländern kurz-, mittel- und langfristig ökonomisch schaden.

Dass dieses Argument sehr ambivalent ist, zeigt eine im neuesten "Pharma-Brief", dem Rundbrief der BUKO Pharma-Kampagne" (Nr. 8, November 2007) (siehe Näheres weiter unten) zu findende Kurzbesprechung der von "Consumers International" (mit 220 Mitgliedsorganisationen in 115 Ländern die weltweit größte unabhängige Konsumentenorganisation) veröffentlichten Studie "Drugs, Doctors and Dinners. How drug companies influence health in the developing world".

Dort wird auf 44 Seiten zuerst beschrieben, dass und wie parallel zu den von Oxfam berichteten Strategien die Schwellen- und Entwicklungsländer einen immer größeren Beitrag zum globalen Umsatzwachstum der Pharmaindustrie liefern. Der Bericht liefert dann zahlreiche konkrete Beispiele aus verschiedenen Entwicklungsländern mit welchen Mitteln die Industrie die dortigen Ärztinnen und Ärzte "im großen Maßstab beeinflusst, manipuliert und mit Geschenken besticht" (BUKO).

Die Oxfam-Studie "Investing for Life" untersucht die Geschäftspolitik der zwölf größten internationalen Pharma-Konzerne hinsichtlich Preisgestaltung, Forschung und Entwicklung von Medikamenten, die insbesondere armen Ländern zugute kommen, und in Hinsicht auf geistige Eigentumsrechte. Der 56 Seiten umfassende Bericht ist hier herunterladbar.

Regelmäßige sachkundige Berichte u.a. über die Strategien der Pharmaunternehmen in den Ländern der Dritten Welt aber auch in der Ersten Welt finden Interessierte im übrigen auch im 10mal jährlich mit jeweils 8 Seiten Umfang erscheinenden Informationsdienst "Pharma-Brief. Rundbrief der BUKO Pharma-Kampagne".

Der komplette Brief kann als PDF-Datei kostenlos auf der Homepage der BUKO Pharma-Kampagne heruntergeladen werden oder gegen eine geringe Gebühr in schriftlicher Form bestellt werden. Auf der BUKO-Website finden sich häufig auch noch weitere aktuellen oder archivierten Materialien aus dem Bereich der unabhängigen Arzneimittel- und Pharmaberichterstattung bis zurück ins Jahr 1996

Bernard Braun, 26.11.2007