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Ärzte enden nicht an der Spitze ihres Skalpells oder am Rezeptblock: das politische Verhalten der Ärzte in den USA 1991-2012

Artikel 2359 Zu den Standardannahmen oder -Ausreden von Gesundheitspolitikern gehört, Ärzte könnten bestimmte gesundheitspolitische Initiativen durch ihre vielfältigen Kontakte zu Patienten und damit auch WahlbürgerInnen erfolgreich blockieren bzw. die Wahlchancen dieser Politiker gefährden und seien politisch mehrheitlich konservativ.
Ob dies wirklich der Fall ist, lässt sich gerade in Deutschland mangels guter empirischer Untersuchungen nicht abschließend beurteilen. Dies gilt auch für die implizite Annahme, an konservativen und besitzstandswahrlerischen Einstellungen der Ärzte ändere sich nichts.

Dass sich hier aber im Laufe der Zeit erhebliche Änderungen vollziehen und welche Faktoren hieran beteiligt sein können, zeigt jetzt eine am 2. Juni 2014 veröffentlichte Studie über bestimmte Aspekte des politischen Verhaltens us-amerikanischer Ärzte zwischen 1991 und 2012. Untersucht wurden dabei die finanziellen Beiträge der Ärzte zu den Wahlkampagnen unterschiedlicher Politiker und Parteien im Rahmen von Präsidentschafts- und Kongresswahlen und die finanzielle Unterstützung von Partei-Gremien und so genannten "super political action committees (Super PACs)". Die zentrale Hypothese der ForscherInnen lautete, dass sich dieses Verhalten stark geändert habe, die Unterstützung der Republikaner abgenommen habe und dazu die Zunahme weiblicher Ärzte und die Abnahme von Solo-Arztpraxen beitrage.

Zu den wichtigsten empirischen Erkenntnissen gehören folgende:

• Die absolute Summe der finanziellen Unterstützung wuchs von 20 auf 189 Millionen US-Dollar (inflationsbereinigt 143,2 Mill.).
• Die Unterstützung leistete ein von 2,6% auf 9,4% wachsender Anteil aller Ärzte.
• Der Anteil der Ärzte, die bei verschiedenen Wahlen die Republikanische Partei finanziell unterstützte, stieg von rund 50% im Jahr 1991 auf den mit fast 75% höchsten Stand im Jahr 1996, sank bis 2008 auf knapp unter 50%, stieg 2010 wieder auf rund 58% und sank schließlich 2012 wieder bei etwas mehr als 50%. Der Anteil der Ärzte, welche die Demokratische Partei finanziell unterstützte, stieg im Untersuchungszeitraum entsprechend stark an.
• Über alle Jahre betrachtet unterstützten 57% der Ärzte und 31% der Ärztinnen die Republikaner.
• Gravierende Unterschiede des politischen Verhaltens zeigten sich auch noch zwischen Ärzten, die entweder in "for profit" oder in "nonprofit"-Einrichtungen arbeiteten: Von Ersteren unterstützten 2011/12 52,3%, von Letzteren 25,6% die Republikaner. Erheblich unterschieden sich auch Arztgruppen: Von den Chirurgen unterstützten 70,2% die Republikaner, von den Kinderärzten gerade einmal 22,1%. Diese Unterschiede waren 1991/92 deutlich geringer.
• Insgesamt unterstützten Ärzte mit höherem Einkommen wesentlich häufiger die Republikaner als ihre KollegInnen mit niedrigerem Einkommen.
• In einer Regressionsanalyse erwiesen sich das Geschlecht, die Profitorientierung, die Größe der Praxis und die Facharztqualifikation als signifikante Prädiktoren für die Unterstützung der Republikanischen Partei.

Bei den für diese Untersuchung genutzten Daten handelt es sich durchweg um Daten aus öffentlichen Quellen.

Der Aufsatz The Political Polarization of Physicians in the United States. An Analysis of Campaign Contributions to Federal Elections, 1991 Through 2012 von Adam Bonica et al. ist "online first" am 2. Juni 2014 in der Fachzeitschrift "JAMA Internal Medicine" erschienen. Kostenlos erhältlich ist ein Abstract.

Bernard Braun, 3.6.14