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Versorgungsforschung: Psychische Erkrankungen


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Fehl- oder nützliche Versorgung? Von den Schwierigkeiten einer Entscheidung am Beispiel der Versorgung von Selbstmordpatienten (5.12.2006)

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Fehl- oder nützliche Versorgung? Von den Schwierigkeiten einer Entscheidung am Beispiel der Versorgung von Selbstmordpatienten

Artikel 0368 Wie schwierig Entscheidungen über den Nutzen einer Behandlung oder eine mögliche Fehlversorgung sein können, zeigt die bei über 15.000 finnischen PatientInnen mit einem Selbstmordversuch zwischen 1997 und 2003 gemachte Studie "Antidepressants and the Risk of Suicide, Attempted Suicide, and Overall Mortality in a Nationwide Cohort" von Tiihonen et al., die in der Dezemberausgabe der Zeitschrift "Archives of General Psychiatry" (63: 1358-1367) veröffentlicht wurde.

Die gesamte Gruppe wurde in eine Untergruppe aufgeteilt, deren Angehörige mit Antidepressiva behandelt wurde, die andere Untergruppe wurde ohne Einsatz dieser Medikamente behandelt. Nach jeweils etwas mehr als 3 Jahren wurde der weitere Lebensverlauf untersucht. Im Zentrum der Aufmerksamkeit standen weitere Selbstmordversuche und die gesamte Mortalität während der Behandlungszeit.

Das jetzt bekannte Ergebnnis ist verblüffend bzw. paradox: Wer mit Antidepressive behandelt wurde, wies gegenüber den nicht mit Antidepressiva Behandelten einen deutlichen Anstieg (60 %) des Risikos eines erneuten Selbstmordversuches auf, aber ein ebenfalls deutlich geringeres Risiko eines vollendeten Selbstmordes (10 %) oder der Sterblichkeit insbesondere an Herz-Kreislauf- oder Gehirndurchblutungserkrankungen (40 %).
Die Autoren empfehlen bei diesen Outcomes eine Behandlung mit Antidepressiva, weil die generelle Mortalität gesenkt würde.

Hier finden Sie das Abstract des Aufsatzes ".Antidepressants and the Risk of Suicide, Attempted Suicide, and Overall Mortality in a Nationwide Cohort".

Bernard Braun, 5.12.2006