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Berufliche Belastungen in Europa 1990-2005: Arbeitsintensität und Zeitdruck sind massiv gestiegen

Artikel 0587 Die Europäische Stiftung zur Verbesserung der Lebens- und Arbeitsbedingungen hat ihren 4.Bericht über Arbeitsbedingungen und berufliche Belastungen in Europa vorgelegt, der auf einer Umfrage von fast 30.000 Arbeitnehmern in 31 Ländern basiert. Betrachtet man die Entwicklungstendenzen seit dem ersten Bericht im Jahre 1990, so werden recht widersprüchliche Entwicklungstendenzen deutlich, was die Qualität der Arbeitsbedingungen anbetrifft.

So zeigt sich einerseits, dass die Anzahl der Arbeitnehmer, die ihre Gesundheit und Sicherheit am Arbeitsplatz als gefährdet ansehen, in den letzten 15 Jahren leicht zurückgegangen ist: Von 31 % im Jahr 1991 auf 27 % im Jahr 2005. Allerdings bestehen in diesem Punkt deutliche Unterschiede zwischen den alten EU15-Ländern (25 %) und den neuen Mitgliedstaaten (40 %). Positiv hervorgehoben wird in dem Bericht auch, dass der Anteil der in hoch qualifizierten Angestelltenberufen beschäftigten Arbeitnehmer in den vergangenen 15 Jahren von 32 % auf 38 % gestiegen ist. Der Anteil der Arbeitsplätze für hoch qualifizierte Angestellte liegt mittlerweile in vielen Ländern einschl. Deutschland bei mindestens 40 %.

Auf der anderen Seite zeigen sich jedoch auch einige Befunde, die auf negative Entwicklungstendenzen und Veränderungsbedarfe hindeuten:
• Arbeitsintensität, Zeitdruck und Stress sind seit 1990 deutlich gestiegen. Der Anteil an Beschäftigten, der zumindest gelegentlich unter sehr hohem Zeitdruck arbeiten muss, hat sich von 64% auf 79% erhöht. Ähnliche Tendenzen gibt es für die Arbeit unter sehr starkem Termindruck.
• In der Bezahlung klafft zwischen Männern und Frauen weiterhin eine deutliche Lücke. Tendenzen, dass diese Lücke sich schließen könnte, sind nicht zu erkennen. Rund die Hälfte aller Frauen in den Ländern der EU25 sind dem unteren Drittel der Einkommensskala zuzuordnen.
• Die durchschnittliche wöchentliche Arbeitszeit ist in den letzten 15 Jahren kontinuierlich gesunken. Dies liegt vor allem an der zunehmenden Bedeutung von Teilzeitarbeit und der dem Abbau extrem hoher Überstunden-Arbeit. Insgesamt ist eine deutliche Zunahme "atypischer Beschäftigungsverhältnisse" erkennbar: Teilzeitarbeit ist von 13% auf 18% gestiegen, befristete Beschäftigung ist insbesondere von 1990-2000 deutlich häufiger geworden. Ebenso ist die Zahl der Arbeitnehmer mit mehr als einem Job angestiegen.
• Zwar berichten die meisten Arbeitnehmer, dass sie selbst verantwortlich sind für die Arbeitsqualität (73%), dass sie unvorhergesehene Probleme selbständig lösen (81%) oder dass sie bei ihrer Arbeit auch Neues lernen (70%). In der Entwicklung der letzten 10 Jahre zeigt sich jedoch, dass diese Merkmale einer qualifizierten und autonomen Arbeit nicht massiv, aber kontinuierlich abgenommen haben (jeweils um rund 5%).

Weitere Ergebnisse der Studie:
• Der Anteil jener Arbeitnehmer, deren unmittelbarer Vorgesetzter eine Frau ist, hat in den letzten zehn Jahren stetig zugenommen. In den zehn neuen Mitgliedstaaten ist der Anteil an weiblichen Vorgesetzten mit 29 % deutlich höher als in den EU15-Ländern (24 %).
• Vier von fünf Arbeitnehmern (80 %) geben an, dass sie zufrieden mit der Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben sind. Allerdings berichten über 44 % der Arbeitnehmer, die über die Normalarbeitszeit hinaus arbeiten (mehr als 48 Stunden pro Woche), dass sie mit der Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben unzufrieden sind.
• Für die meisten europäischen Arbeitnehmer scheint die Normalarbeitszeit nach wie vor die Norm zu sein. In den EU27-Ländern ist für die Mehrheit der Erwerbsbevölkerung die Arbeitszeit insgesamt durch eine Kern-Arbeitswoche von fünf Arbeitstagen und 40 Arbeitsstunden gekennzeichnet. Über 55 % aller Arbeitnehmer arbeiten jeden Tag dieselbe Anzahl an Stunden, und mehr als 70 % arbeiten in jeder Woche dieselbe Anzahl an Tagen. Der Anteil der Arbeitnehmer, die außerhalb der üblichen Arbeitszeiten (nachts oder an den Wochenenden) arbeiten, ist seit 1995 leicht zurückgegangen.

Die europäischen Erhebungen über die Arbeitsbedingungen liefern seit 1990 alle fünf Jahre viele Daten zur Qualität der Arbeit, darunter zu Themen wie Arbeitsorganisation, Arbeitszeit, Chancengleichheit, Aus- und Weiterbildung, Gesundheit und Wohlbefinden sowie Zufriedenheit mit der Arbeit. Ende 2005 wurden dazu Befragungen von knapp 30.000 Arbeitnehmern aus 31 Ländern (EU25 sowie Bulgarien, Rumänien, Kroatien, Norwegen, Schweiz und Türkei) durchgeführt.

• Hier ist eine Zusammenfassung des 4.Berichts mit den Ergebnissen von 2005 (PDF, 12 Seiten)
Fourth European Working Conditions Survey - Résumé
• Der komplette Bericht (PDF, 139 Seiten) ist hier verfügbar:
Fourth European Working Conditions Survey
• Entwicklungstendenzen aus den Erhebungen 1991-2005 (PDF, 8 Seiten):
Fifteen years of working conditions in the EU: charting the trends
• Hier ist die Website der
Europäischen Stiftung zur Verbesserung der Lebens- und Arbeitsbedingungen

Gerd Marstedt, 22.2.2007