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Drei Seiten der Medaille: Gesundheitsrisiken in Berufen, Krankheitslast von Berufen und Belastungen in Berufen mit viel Krankheit

Artikel 2043 Im November 2011 erschien ausschließlich online der Band 22 der Reportreihe der "Initiative Gesundheit und Arbeit (iga)", einer Gemeinschaftsveranstaltung der gesetzlichen Kranken- und Unfallversicherung, um arbeitsbedingten Gesundheitsgefahren vorzubeugen.

Der Band dokumentiert die wesentlichen Ergebnisse zweier Teilprojekte und stellt eine wahre Fundgrube und eine unverzichtbare Informationsquelle für die Arbeit von Wissenschaftlern, Publizisten oder Betriebsräte zum Themenfeld Arbeit und Gesundheit dar.

Projektteil 1 zielte auf eine Zusammenstellung der wissenschaftlichen Übersichtsliteratur und die Ermittlung der Verbreitung der Risikofaktoren nach Berufen. Hierdurch sollten insbesondere folgende Fragen beantwortet werden:

• Welche systematischen Übersichtsarbeiten gibt es im Hinblick auf Risikofaktoren der Arbeitswelt?
• Was gilt wissenschaftlich als gesicherter arbeitsweltbezogener Risikofaktor für welche Krankheiten?
• In welchen Berufen kommen die als gesichert geltenden Risikofaktoren besonders häufig vor?

In die Auswertung gingen letztlich 53 wissenschaftlich hochwertige Übersichtsarbeiten ein, die über physische und/oder psychische Risikofaktoren aus dem Bereich psychische Störungen, Erkrankungen des Herz-Kreislauf-Systems, Muskel-Skelett-Erkrankungen und Verletzungen berichteten
Tabellenförmig wird z.B. gezeigt, wie oft eine Berufsgruppe unter den zehn Berufsgruppen mit der jeweils größten Verbreitung der Risikofaktoren vertreten war. Bei Männern sind es z. B. Maschinisten sowie die Keramik- und Glasberufe, die jeweils sieben Mal zu den zehn Berufen gehörten, bei denen die als wissenschaftlich belegt geltenden Risikofaktoren besonders häufig vorkommen. Die insgesamt meisten Nennungen erfolgten für weibliche Maschinisten und zugehörige Berufe, bei denen neun wissenschaftlich als belegt geltenden Risikofaktoren gehäuft vorkommen (> 80 % der einbezogenen Risikofaktoren). Mit sieben Nennungen sind bei Frauen die Gesundheitsdienstberufe, die Hoch- und Tiefbauberufe sowie die Hilfsarbeiterberufe ähnlich stark betroffen. Bei dieser Betrachtungsweise müssten damit die Maschinisten und zugehörige Berufe sowie die Hilfsarbeiter in den Mittelpunkt von Präventionshandeln rücken.

Projektteil 2 diente der Ermittlung der Krankheitslast nach Berufen und der relativen Belastungsrisiken für Berufe mit hoher Krankheitslast. Ergänzend zu den als wissenschaftlich gesichert geltenden Risikofaktoren sollen auffällige Belastungen identifiziert werden, die bislang in wissenschaftlichen Übersichtsarbeiten nicht ausreichend untersucht wurden.

Konkret zielte dieses Teilprojekt auf die Fragen:

• In welchen Berufen findet sich eine besondere Häufung von Krankheitsmaßen wie z. B. Arbeitsunfähigkeit, Arbeitsunfälle oder Frühberentung?
• Welche Belastungen treten bei diesen Berufen besonders häufig auf?
• Welche Berufe weisen eine hohe Krankheits- und Risikofaktorenlast auf?

Bei Männern nehmen aus dieser Perspektive die Keramik- und Glasberufe den ersten Rang ein. Auf dem Rangplatz zwei finden sich die Textil- und Bekleidungsberufe, deren Krankheitslast sich aus sehr hohen Rängen für die Krankenhausbehandlung ergibt. Bei den Frauen zeigt sich die höchste Krankheitslast bei den Berufen in der Metallerzeugung und -bearbeitung. Sie erreichen einen höheren Wert als Männer und schöpfen 80 % der maximal erreichbaren Rangsumme aus. Mit einer nur geringfügig geringeren Rangsumme wird von den Frauen in Maler- und Lackiererberufen der zweite Platz eingenommen. Auffallend ist, dass sich auf den oberen Rangplätzen traditionelle "Männerberufe" finden, erst auf dem Rangplatz 5 taucht mit den Verkehrsberufen eine Berufsgruppe auf, in denen Frauen einen relativ hohen Beschäftigungsanteil haben.

Um einen Eindruck über Zusammenhänge für alle Berufsgruppen und Belastungsfaktoren zu bekommen, wurden schließlich für alle Berufsgruppen Krankheitslast und Belastungen gleichzeitig berücksichtigt. Von besonderer Bedeutung sind dann die Berufe die eine hohe Krankheitslast und gleichzeitig eine hohe Belastung aufweisen. Bei Männern gilt dies für Keramik- und Glasberufe, Bergleute, Berufe der Metallerzeugung und -bearbeitung sowie für Verkehrsberufe. Bei Frauen sind neben den Metallberufen und Bauberufen die Verkehrsberufe und Ernährungsberufe auffällig.

Der 122-seitige iga.Report 22 "Arbeitsbedingte Gesundheitsgefahren und Berufe mit hoher Krankheitslast in Deutschland" von Wolfgang Bödeker und Ina Barthelmes ist kostenlos herunterladbar.

Bernard Braun, 26.11.11