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Beruflichen Ärger und Konflikte nur herunterzuschlucken kann zum Herzinfarkt führen

Artikel 1685 In Zeiten von Massenarbeitslosigkeit, Kurzarbeit und drohenden Betriebsschließungen erscheint es für Beschäftigte nur vernünftig, Konflikten mit Vorgesetzten aus dem Weg zu gehen und ebenso Streit mit Kollegen zu vermeiden. Dass solche Bewältigungsstrategien im Betrieb einerseits der Arbeitsplatzsicherheit dienen, andererseits aber gesundheitlich überaus problematisch sein können, hat jetzt eine schwedische Studie gezeigt. Das Risiko, einen Herzinfarkt zu erleiden oder daran sogar zu sterben, ist erheblich höher bei männlichen Arbeitnehmern, die sich auf der Arbeit ungerecht behandelt fühlen, diesen Ärger aber in sich hinein fressen und nicht offen artikulieren.

Basis der jetzt in der Zeitschrift "Journal of Epidemiology and Community Health" veröffentlichten schwedischen Studie sind Daten von 2.755 männlichen Arbeitnehmern im Großraum Stockholm. Diese hatten ein sehr unterschiedliches Lebensalter (im Durchschnitt 41 Jahre) und auch die Berufe und beruflichen Qualifikationen zeigten eine große Streuweite. Bei diesen Studienteilnehmern wurden im Zeitraum 1992-1995 einerseits viele sozialstatistische (u.a. Bildungsniveau, Einkommen, beruflicher Status, Verantwortung am Arbeitsplatz) und auch gesundheitliche Daten erhoben (u.a. BMI, Blutdruck, Diabetiker, Raucher, Cholesterinwerte).

Darüber hinaus wurde andererseits aber auch die bevorzugte Bewältigungsstrategie, der "Coping-Stil", bei Ärger und Konflikten im Berufsleben mit einem Fragebogen erfasst. Dort waren Fragen zu beantworten wie: "Wie reagieren Sie normaler Weise, wenn Sie ungerecht behandelt werden oder in einen Konflikt mit Ihrem Vorgesetzten geraten?"
• Lassen Sie das geschehen und sagen nichts?
• Gehen Sie weg?
• Geht es Ihnen schlecht (z.B. Kopfschmerzen, Magenbeschwerden)?
• Sind Sie dann später zuhause in schlechter Stimmung?

Die Antwortvorgaben für diese Fragen waren "selten oder nie", "manchmal" oder "oft". Diese Fragen wurden dann noch einmal gestellt für das Szenario "Konflikte mit Arbeitskollegen". Die Antworten wurden dann zusammengefasst und die Studienteilnehmer in drei Gruppen eingeteilt: Beschäftigte mit einem stark, mittel oder schwach ausgeprägten Bewältigungsstil der Unterdrückung von Ärger und Konflikten.

In die Studie einbezogen wurden dann nur Arbeitnehmer ohne vorherige gesundheitliche Auffälligkeiten im Hinblick auf Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Über einen Zeitraum von 10 bis 12 Jahren wurde dann kontrolliert, ob die Teilnehmer einen Herzinfarkt erlitten hatten und daran unter Umständen sogar gestorben waren.

Im Rahmen einer multivariaten Analyse, in der auch der Einfluss vieler anderer Faktoren (Lebensalter, Rauchen, Schulbildung usw.) für das Auftreten eines Herzinfarktes mit berücksichtigt wurde, zeigte sich dann nach 10-12 Jahren, dass die Wahrscheinlichkeit für das Auftreten eines Herzinfarkts (mit oder ohne tödlichen Ausgang) für Arbeitnehmer mit einer sehr ausgeprägten Unterdrückung von Ärger etwa 2,4mal so hoch war wie bei anderen mit eher schwacher Tendenz zu diesem Coping. Die Wissenschaftler fanden teilweise sogar für einzelne Verhaltensweisen solche Effekte: Für Befragte, die bei Konflikten manchmal oder öfter weggehen und die Flucht antreten, zeigte sich eine 4,0 bis 4,5mal so hohe Wahrscheinlichkeit für einen Herzinfarkt.

Unterscheidet man als Indikatoren das Bewältigungsverhalten selbst (nichts sagen, weggehen) und spätere Effekte (Beschwerden, Stimmung), dann erlauben in erster Linie die Verhaltensweisen eine Prognose über spätere Herzerkrankungen. Ein hohes Maß an Konfliktunterdrückung zeigt eine etwa sechs mal so hohe Auftrittswahrscheinlichkeit für spätere Infarkte (sog. "Odds-Ratio": 6-6,5).

Hier ist ein Abstract der Studie: Constanze Leineweber et al: Covert coping with unfair treatment at work and risk of incident myocardial infarction and cardiac death among men: Prospective cohort study (J Epidemiol Community Health doi:10.1136/jech.2009.088880)

Gerd Marstedt, 8.12.09