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Studie mit über 50.000 Erwerbstätigen zeigt: Überdurchschnitt lange Arbeitszeiten beeinträchtigen die Gesundheit

Artikel 1564 Schlafstörungen bei Erwerbstätigen werden mitverursacht durch lange Arbeitszeiten und ebenso steigt das Risiko anderer gesundheitlicher Beeinträchtigungen wie Rückenschmerzen und Herzbeschwerden bei überdurchschnittlich langen Arbeitszeiten. Dies sind Ergebnisse einer Studie der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA), die sich auf vier unterschiedliche Befragungen und Aussagen von über 50.000 Erwerbstätigen stützt. Bei der Auswertung der Umfragen ließ sich ein direkter Zusammenhang zwischen der Dauer der geleisteten Arbeitsstunden und der Häufigkeit gesundheitlicher Beschwerden (Schlafstörungen, Rückenschmerzen, Herzbeschwerden) nachweisen. Darüber hinaus zeigte sich, dass Faktoren wie Schichtarbeit, variable Arbeitszeiten und Arbeitsschwere sich verstärkend auswirken.

Schon seit längerem haben Arbeitswissenschaftler einen Zusammenhang zwischen langen Arbeitszeiten und gesundheitlichen Beschwerden vermutet. Die Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA) führte deshalb eine Datenanalyse durch, die mehrere Stichproben einbezieht:
• die dritte und vierte europäische Umfrage über die Arbeitsbedingungen (2000 und 2005),
• die Befragung "Was ist gute Arbeit?" (2004)
• und die BIBB/BAuA-Erwerbstätigenbefragung (2006).
Damit flossen die Daten von insgesamt über 50.000 Befragten in die Untersuchung ein.

Die Auswertung der Daten zeigt beispielhaft den Zusammenhang zwischen der wöchentlichen Arbeitsdauer und drei gesundheitlichen Symptomen: Schlafstörungen, Rückenschmerzen und Herzbeschwerden. In allen vier Datensätzen lassen sich vergleichbare Strukturen erkennen in Form eines linearen Anstiegs der Beschwerdehäufigkeit in Abhängigkeit von der Dauer der Arbeitszeit.

Besonders deutlich machen dies die beiden untersuchten Umfragen aus Deutschland. Hier klagt nur jeder zehnte Befragte in Teilzeit (weniger als 19 Wochenarbeitsstunden) über Schlafstörungen, bei Beschäftigten in Vollzeit (zwischen 35 und 44 Wochenarbeitsstunden) ist es bereit jeder Fünfte. Im Bereich der Beschäftigten mit deutlich überlangen Arbeitszeiten von mehr als 60 Stunden pro Woche leidet nach eigenen Angaben sogar etwa jeder vierte unter Schlafbeschwerden. Faktoren wie Schichtarbeit, variable Arbeitszeiten, Arbeit an Wochenenden oder schlechte Planbarkeit der Arbeitszeit wirken sich verstärkend auf gesundheitliche Beeinträchtigungen aus.

Die Ergebnisse der vier untersuchten Stichproben zeigen so starke Übereinstimmungen, dass gesichert festgestellt werden kann: Längere Arbeitszeiten erhöhen das Risiko gesundheitlicher Beeinträchtigung. Die negativen Auswirkungen langer täglicher und wöchentlicher Arbeitszeiten auf das Unfallrisiko sind bereits seit einiger Zeit bekannt. In Diskussionen um Arbeitszeitverlängerungen sollte nach Ansicht der Wissenschaftler deshalb nicht nur auf die wirtschaftliche Komponente geschaut, sondern auch deren gesundheitlichen und sozialen Effekte berücksichtigt werden.

• Studie im Volltext: A. Wirtz, F. Nachreiner, B. Beermann, F. Brenscheidt, A. Siefer: Lange Arbeitszeiten und Gesundheit (BAUA 2009. 6 Seiten, PDF-Datei)
• Download auch von dieser Seite: "Lange Arbeitszeiten und Gesundheit"

Gerd Marstedt, 21.5.09