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Arbeitsplatzängste sind mit eine Ursache für die Volkskrankheit Depression

Artikel 0684 Jede dritte Frühverrentung in Deutschland wird verursacht durch eine psychische Erkrankung, wobei Depressionen den Hauptanteil stellen. Damit sind knapp 7% aller Frühverrentungen Folge einer chronisch gewordenen depressiven Erkrankung, die zu dauerhafter Erwerbsunfähigkeit führt. Dass auch psychische Belastungen in der Arbeitswelt und insbesondere die Angst vor einem Verlust des Arbeitsplatzes mit darauf folgender Arbeitslosigkeit eine wesentliche Ursache für Depressionen sein können, hat jetzt eine Literaturstudie gezeigt, die in der Zeitschrift "Gute Arbeit" veröffentlicht wurde.

Dass psychische Erkrankungen sich in den letzten Jahrzehnten immer stärker verbreitet haben und zu einer Volkskrankheit geworden sind, ist keine Neuigkeit. Erst unlängst hatte die EU in einem Dossier "Grünbuch psychische Gesundheit" festgestellt, dass Depressionen und Angststörungen die am weitesten verbreiteten Krankheiten in der EU seien, 27% aller Erwachsenen sind betroffen. Und auch in einer Broschüre des BMBF "Es ist, als ob die Seele unwohl wäre... Depression - Wege aus der Schwermut. Forscher bringen Licht in die Lebensfinsternis" wurde kürzlich auf die zunehmende Bedeutung hingewiesen: Rund vier Millionen Menschen in Deutschland leiden an einer Depression.

Über die Ursachen der Depression wird seltener berichtet. Dass dabei auch psychische Belastungen im Berufsleben und insbesondere Arbeitsplatzängste eine große Rolle spielen können, hat jetzt eine Veröffentlichung des Bremer Sozialwissenschaftlers Dr. Wolfgang Hien gezeigt, der mehrere Studien über den Zusammenhang von Arbeitsbedingungen und psychischen Störungen noch einmal bilanziert hat. Dabei zeigt sich ein sehr deutlicher Zusammenhang zwischen dem Belastungsniveau und der psychischen Gesundheit.

• So fand eine australische Studie bei rund 1.200 hoch qualifizierten Berufstätigen, dass in einer Gruppe mit hoher Arbeitsplatzunsicherheit Depressionen 3,5mal so oft auftauchten im Vergleich zu anderen, die ihren Arbeitsplatz als relativ sicher wahrnahmen. Auch der allgemeine Gesundheitszustand war deutlich beeinflusst von Arbeitsplatzängsten. In der Studie wurde dabei auch der Einfluss anderer Faktoren (wie Krankheiten, Familienstand, Stresserfahrungen im sozialen Umfeld) kontrolliert.
• In einer Studie in Kanada wurden 6.000 Erwerbstätige zweimal im Abstand von 12 Monaten interviewt. Bei der ersten Befragung wurde das Ausmaß der Stressbelastungen im Betrieb erfasst. Nach einem Jahr wurde dann überprüft, ob eine depressive Erkrankung vorlag. Es zeigte sich, dass bei hohem Stress das Risiko für eine Depression um das zweieinhalbfache erhöht war.
• Eine finnische Studie, der die Daten von 15.000 Personen zugrunde lag, kam zu dem Ergebnis, dass vor allem eine mit geringem Einkommen verbundene Arbeitslosigkeit ein hohes Gesundheitsrisiko darstellt. Im Vergleich zu Personen mit fester Beschäftigung lag das Risiko, an einer Depression zu erkranken, bei Frauen zweimal so hoch, bei Männern sogar 3,5mal so hoch.

In der Literaturstudie wird nicht nur der Zusammenhang von Arbeit bzw. Arbeitslosigkeit und psychischen Erkrankungen, insbesondere depressiven Störungen bilanziert. Darüber hinaus werden auch die Arbeitsmarktprobleme von bereits psychisch Erkrankten, der Zusammenhang von Depression und Älterwerden sowie die Bedeutung von Freiräumen und Fragen der Prävention erörtert.

Die Literaturstudie ist hier nachzulesen (PDF, 6 Seiten): Wolfgang Hien: Volkskrankheit Depression - auch eine Folge von schlechten Arbeitsbedingungen und Arbeitslosigkeit

Der Bremer Gesundheits- und Sozialwissenschaftler Dr. Wolfgang Hien betreibt das "Forschungsbüro für Arbeit, Gesundheit und Biographie". Auf seiner Homepage findet sich noch eine Reihe weiterer Aufsätze und Vorträge zum Themenkreis Arbeit und Gesundheit. Forschungsbüro für Arbeit, Gesundheit und Biographie

Gerd Marstedt, 30.4.2007