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USA - Soziale Ungleichheit


Mangelnde Lese- und Schreibfähigkeiten und Demenz: Ein Zusammenhang, der oft vergessen wird! (16.11.19)
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USA: Deutliche Zunahme der Lebenserwartungslücke zwischen gering- und vielverdienenden Frauen und Männern (23.2.16)
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Mehr Gesundheitsausgaben, mehr Lebenszeit und Gesundheit oder auch weniger!? Interessantes aus OECD-/US-Bundesstaaten-Vergleichen (6.11.14)
Neue Ungleichheiten trotz Obamacare: Worin und wie stark sich Mindestleistungspakete zwischen US-Bundesstaaten unterscheiden (25.10.14)
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Auch eine Form sozialer Ungleichheit: 50% der nicht krankenversicherten US-BürgerInnen leben in 3,7% aller Counties (6.2.14)
Merkantilisierung ärztlichen Handelns in USA und Deutschland: Bevorzugung gut zahlender Patienten - Aussperrung zum Quartalsende (26.10.11)
Wie zügig "der Markt" 44% der erwachsenen US-BürgerInnen 2010 zu Unter- oder Nichtversicherten im Krankheitsfall machte. (8.9.11)
Gesundheitsversorgung und Krankenversicherungsschutz für Frauen in den USA - bedarfsfern, unsozial und unwirtschaftlich. (18.5.11)
Alte und neue gesundheitliche Ungleichheiten in den USA und kein Ende! (23.1.11)
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2007-2010: Anteil der US-Bürger ohne Krankenversicherung nähert sich immer mehr der 20-Prozent-Marke (10.11.10)
USA 1988-2005: Sterberisiko im Krankenhaus für Kinder ohne Krankenversicherung um 60 % höher als für Kinder mit Versicherung (24.2.10)
Auch dies sind Ernährungsprobleme von US-Bürgern: Unzureichende Nahrungsaufnahme aus Geldmangel (29.11.09)
Krankenversicherungsschutz 2008 in den USA: Eher schlechter und ungleicher als auf dem Weg der Besserung. (22.9.09)
"ChartCart" zu bekannten und unbekannten Seiten des Gesundheitssystems der USA am Beispiel der Nicht- oder Unterversicherung (24.5.09)
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Diabetes-Inzidenz in den USA 1997-2007: Insgesamt Verdoppelung aber mit bedeutenden Trendunterschieden in den Bundesstaaten (23.11.08)
Engagement von US-Ärzten, Medicaid-Patienten zu versorgen, hängt stark davon ab, wie hoch und schnell erhältlich das Honorar ist! (19.11.08)
USA: Ethnische Ungleichheiten in der Versorgungsplanung von Krebspatienten in den 6 letzten Monaten vor dem Tod. (12.11.08)
USA: Zur Benachteiligung von Schwarzen und Frauen kommt nun auch noch die Diskriminierung der Dicken (18.4.2008)
Bei Frauen mit Übergewicht werden in den USA bestimmte Krebs-Untersuchungen deutlich seltener durchgeführt (27.3.2008)
USA: Nur geringfügige Abnahme sozialer Ungleichheit bei Kindersterblichkeit trotz besserer Gesamt-Sterblichkeit zwischen 1910-95! (28.1.2008)
27.000 US-Amerikaner starben 2006 allein wegen fehlenden Krankenversicherungsschutzes (14.1.2008)
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Audiovisuelle Präsentation von Charts zum Thema "Race, Ethnicity and Health Care" in den USA (24.8.2007)
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Gibt es Spätfolgen von Nichtversicherung gegen Krankheit? - Fakten aus dem Land der "uninsured people" (13.7.2007)
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USA: Rassische und ethnische Ungleichheiten auch beim Impfschutz der Medicare-Versicherten (24.6.2007)
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2005: Über 46 Millionen US-BürgerInnen unversichert und jährlich 18.000 vermeidbare Tote durch Nichtversicherung! (31.5.2007)
"AIDS is a black disease" - Warum der 7.2. der "National Black HIV/AIDS Awareness and Information Day" ist? (6.2.2007)
Wochenbericht der "Kaiser Family Foundation" über rassische und ethnische Ungleichheiten bei Gesundheit in den USA (13.1.2007)
25 % aller Krebspatienten in den USA verzögern aus Kostengründen ihre Behandlung oder beginnen gar nicht mit ihr. (13.1.2007)
USA: "Medizinische Kosten als Verarmungsrisiko" (Deutsches Ärzteblatt) (14.12.2006)
Ungleiche räumliche Verteilungen im US-Gesundheitssystem: Der Dartmouth Atlas (15.11.2006)
Krankenversicherungsschutz, Einkommen und Armut in den USA 2004 (31.8.2005)
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Gesundheitssicherung à la USA: 61 Millionen Erwachsene un- oder unterversichert! (17.7.2005)

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Neue Ungleichheiten trotz Obamacare: Worin und wie stark sich Mindestleistungspakete zwischen US-Bundesstaaten unterscheiden

Artikel 2417 Eine Besonderheit des privaten Gesundheitsversicherungsschutzes in den USA war lange Zeit das Fehlen einer Art Mindestleistungspaket, das jedes Versicherungsunternehmen seinen Versicherten bieten musste. Die Versicherten mussten sich daher in der kurzen Zeit in der sie gegen Ende eines Jahres die Versicherung wechseln oder ein neues Leistungspaket auswählen konnten, genau überlegen, ob sie im folgenden Jahr schwanger werden wollten oder ob sie überhaupt und wenn ja wie viele psychotherapeutische Sitzungen sie benötigen würden. Die Folgen waren häufig Unterversorgung oder erhebliche, privat zu zahlende Arzt- oder Krankenhausrechnungen.

Ein erklärtes Ziel des Affordable Care Act (ACA oder Obamacare) war, diesen Zustand zu beenden. Leisten sollte dies die Vorschrift, dass jede Versicherung ein Paket so genannter "essential health benefits (EHBs)" bieten musste, die 10 Leistungsbereiche von ambulanten Diensten bis zu pädiatrischen Leistungen abdeckten. Aus verschiedenen Gründen erlaubt das Bundesgesetz den US-Bundesstaaten ihre eigenen EHBs zu definieren, die dies auch sofort machten.

Wohin dies führte ließ jetzt die "Robert Wood Johnson Foundation" genauer untersuchen. Ihr im Oktober 2014 veröffentlichter Bericht, zeigt Folgendes:

• Nicht mehr nach Versicherungsunternehmen, sondern jetzt primär je nach Bundesstaat gibt es erhebliche Leistungsunterschiede. Während chiropraktische Behandlungen noch in 45 Bundesstaaten im Pflichtleistungspaket enthalten sind, ist dies z.B. für Hörgeräte nur noch in 26, für routinemäßige Fußuntersuchungen (u.a. wichtig für Diabetespatienten) in 20, für Akupunktur in 5 und für Gewichtsabnahmeprogramme in 5 Bundessstaaten der Fall.
• Dass beim Schnüren der EHB-Leistungspaketen nicht der Patient oder seine Erkrankung im Mittelpunkt steht, zeigt das Beispiel der Versorgung/Behandlung von übergewichtigen Menschen: In 23 Staaten gehören bariatrische Operationen (z.B. Verkleinerung des Magens zur Verringerung der Nahrungsaufnahme bei schwer übergewichtigen Personen) zu den EHBs. Nur in 12 dieser 23 Bundesstaaten gehört aber Ernährungsberatung, also eine mögliche Alternative oder Vorstufe für Magenverkleinerungen, zu den EHBs und nur in 3 der 23 Bundesstaaten gilt dies für Gewichtsabnahmeprogramme.
• Ausgerechnet in den USA mit ihrer immer wieder beschworenen "epidemic obesity" gehört die gesamte Palette von darauf bezogenen Leistungen von der Ernährungsberatung über Gewichtsabnahmeprogramme bis zu bariatrischen Operationen nur in 2 Bundesstaaten (Washington DC und Michigan) zum Mindestleistungspaket der Krankenversicherungen.
• Ironischerweise klagen die Versicherungsunternehmen, die bundesweit Versicherungsleistungen anbieten, zuvorderst über die gravierenden Unterschiede zwischen den Bundesstaaten.

Der komplette Bericht Essential Health Benefits. 50-State Variations omn a theme ist kostenlos erhältlich und enthält weitere Details nach Bundesstaat und Leistungsbereich.

Bernard Braun, 25.10.14