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Gesundheitssystem
eHealth / IT: Versichertenkarte, Patientenakte


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Verschlechtert die Elektronische Gesundheitskarte die Arzt-Patient-Kommunikation?

Artikel 0447 Die Einführung der elektronischen Gesundheitskarte (eGK) wird aller Voraussicht nach den Krankenkassen erhebliche finanzielle Vorteile bringen, während gleichzeitig auf Ärzte, Kliniken und Apotheken erhebliche Mehrbelastungen zukommen. Für Patienten könnte die eGK und der Zugang zur eigenen Krankheitsakte ein Hilfsmittel sein für stärkere Prävention und Eigenbeteiligung bei der Therapie. Auch eine schnellere und zuverlässigere Verfügbarkeit von Daten zur Kontrolle des Therapieverlaufs für Co-Therapeuten wird als Zugewinn für Patienten erhofft. Auf eine Schattenseite der Neuerung, die nachhaltige Verschlechterungen der Arzt-Patient-Kommunikation mit sich bringen könnte, hat nun Christiane Groß in einem Aufsatz im Deutschen Ärzteblatt hingewiesen: "Telelematik: Folgen für die Arzt-Patient-Beziehung".

Sie weist auf mehrere Implikationen der eGK hin, deren Risiken bislang nur wenig diskutiert worden sind:
• Bei der Anamnese kann der Arzt wichtige Informationen über den Patienten sammeln über die Beobachtung von Verhalten, Gestik, Mimik und Sprache. Dieser Gesamteindruck verringert die Gefahr, dass der Arzt nur jenige Erkrankung betrachtet, die der Patient zunächst präsentiert. Unter ständig wachsendem Zeitdruck und monetärer Entwertung ärztlicher Gespräche wächst jedoch die Versuchung, Anamnesedaten aus der elektronischen Patientenakte zu entnehmen. Das ärztliche Gespräch und damit Chancen der Wahrnehmung von Krankheitshintergründen schwinden.
• Die Nutzung der eGK kann die Gesprächszeit zugunsten der Beschäftigung mit elektronisch verfügbaren Daten unterlaufen, muss der Arzt sich doch auch vergewissern, ob die Daten in der Akte vollständig sind und welche Daten neu hinzugefügt werden müssen.
• Zwar führt die Menge der im elektronischen Netz zur Verfügung stehenden Patientendaten zu höherer Informationstransparenz, doch könnte dies ebenso dazu verleiten, über die Fülle der Daten zu vergessen, mit dem Patienten angemessen zu sprechen. Weil sich der Arzt mit seinem Computer beschäftigt, wird dem Patienten das Gefühl von Nebensächlichkeit vermittelt.
• "Bei dem bestehenden ökonomischen Druck in Gesundheitseinrichtungen und der schlechten Honorierung ärztlicher Gesprächszeit besteht keine Hoffnung, die Nutzung der eGK könne an dieser Situation etwas ändern. Im Gegenteil: Es könnte reizvoll sein, an schnelle Informationen über den Patienten zu gelangen, um Zeit zu sparen. Da die Dauer des ärztlichen Gespräches als Hinweis auf die Qualität der Arzt-Patient-Beziehung gewertet werden kann, ist zu befürchten, dass die eGK die Qualität der ärztlichen Leistung weiter reduziert."

Der Aufsatz ist hier nachzulesen: Christiane Groß: Telematik: Folgen für die Arzt-Patient-Beziehung

Gerd Marstedt, 3.1.2007