Home | Patienten | Gesundheitssystem | International | GKV | Prävention | Epidemiologie | Websites | Meilensteine | Impressum

Sitemap erstellen RSS-Feed

RSS-Feed
abonnieren


Weitere Artikel aus der Rubrik
Gesundheitssystem
eHealth / IT: Versichertenkarte, Patientenakte


Nutzerfreundlichkeit der elektronischen Gesundheitsakte aus Sicht von ÄrztInnen in den USA: mangelhaft und Burnout-fördernd (19.11.19)
"Inkonsistenzen" zwischen den tatsächlich durchgeführten ärztlichen Untersuchungen und der elektronischen Dokumentation erheblich (30.9.19)
Weder Vor- noch Nachteil von Telemonitoring bei Herzerkrankungen gegenüber Standardbehandlung - Lebensqualität Fehlanzeige! (22.7.18)
Nutzung digitaler Informationen etc. von 65+-US-BürgerInnen 2011 bis 2014: Auf niedrigem, ungleichen Niveau wenig Veränderung! (6.10.16)
"1,445.670.570 Milliarden Euro" - So teuer kommt die GKV-Versicherten die elektronische Versichertenkarte bis zum 19.6.2016-11.47 (19.5.16)
Gesundheits-Apps: ja, aber (9.3.16)
"Wie empathisch ist Ihr Arzt?": "fragen Sie dazu Ihre Spracherkennungssoftware" (6.12.15)
Gesundheitsdatenschutz zwischen "Die Daten sind sicher" und "NSA is watching you" - Wie sicher sind Gesundheitsdaten in den USA? (20.4.15)
Zur Vergabe von "health top-level domains": Wie sich vor .health bald in Wirklichkeit British-Tobacco oder MacDonald befinden kann (28.9.14)
"Stille- oder Null-Post"-Effekte bei der morgendlichen Übergabe von 40% der nächtlichen Ereignisse durch ärztliches Personal (22.7.14)
Pro, Contra und Ungeklärtes zur Gegenwart und Zukunft von sozialen Medien à la Facebook beim Management chronischer Krankheiten (2.2.14)
… und fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker - nur bekommen Sie die richtige Antwort und befolgen Ärzte wirklich Alarmhinweise? (13.11.13)
Telemonitoring bei der Behandlung von COPD-PatientInnen: kostenträchtig und unwirksam! (23.10.13)
"Gesundheitsmonitoring und -management aus der Hosentasche!" oder wie verlässlich sind Gesundheits-Apps? (19.1.13)
"Move slowly" oder Vorsicht vor vorschnellen und übersteigerten Erwartungen beim Einsatz von Telemonitoring bei älteren Kranken (14.10.12)
Elektronische Patientenakte: Mehr IT-Industrieförderung als sinnvoller Beitrag zur Kostenreduktion im Gesundheitswesen (8.8.12)
Wo findet man kritisches Wissen über den Nutzen von "e-health"-Innovationen? Das Beispiel ICMCC (10.4.12)
Angriff der Refeudalisierer (2.2.12)
E-Rezepte sind nicht fehlerfreier als handschriftliche Rezepte oder der Mythos der Fehlerfreiheit und Nützlichkeit von E-Health. (3.7.11)
9 Jahre des "größten Informationstechnologie-Projekts" für den NHS in Großbritannien: Geldverschwendung und wenige Verbesserungen. (19.6.11)
USA: Tele-Videokonferenzen mit Fachärzten ermöglichen auch die Behandlung schwieriger Erkrankungen durch Hausärzte auf dem Lande! (2.6.11)
Nur "cash cow" oder doch nützlich für Patienten? Die EU-Kommission und das "Lied vom großen Nutzen" von E-Health! (15.4.11)
Telemedizin paradox: Geringere Sterblichkeit, weniger Krankenhausaufenthalte, kürzere Aufenthalte in Intensivstationen, aber ...! (4.4.11)
"Medizin aus der Steckdose und via Bluetooth!?" Neues über den Nutzen und die Grenzen von Telemonitoring und Telemedizin (11.12.10)
Moderne Legenden: Kosten sparen und Qualität verbessern mit Computern im Krankenhaus!? (9.12.09)
Technikvision und Wirklichkeit: Weniger als 10% der US-Hospitäler haben irgendein elektronisches Gesundheitsinformationssystem (15.4.09)
US-Arztpraxisstudie: Elektronische Patientenakten vermeiden Medizinschadensfälle nur sehr geringfügig! (25.11.08)
Computer- und Internet-Einsatz in deutschen Allgemeinarzt-Praxen: Nachbarländer nutzen weitaus mehr Möglichkeiten von "eHealth" (1.5.2008)
Bessere medizinische Versorgung durch systematische Einführung von Qualitätsindikatoren (12.11.2007)
Elektronische Patientenbehandlungsakte führt weder zwangsläufig und nachhaltig noch allein zu besserer Qualität (10.7.2007)
Verschlechtert die Elektronische Gesundheitskarte die Arzt-Patient-Kommunikation? (3.1.2007)
Die Elektronische Gesundheitskarte: Meinungen von Versicherten und Ärzten (26.12.2006)
Elektronische Gesundheitskarte weitaus teurer als angekündigt - Ärzte sind Verlierer (27.11.2006)
Die "Online-Gesundheitsakte" wird in Bayern erprobt (30.10.2006)

Seite mit den Texten aller Artikel aufrufen:
eHealth / IT: Versichertenkarte, Patientenakte
 

Andere Rubriken in "Gesundheitssystem"


Umgestaltung, neue Modelle

Finanzierung und Kosten, Lohnnebenkosten

Demografie, Krankheitslast

Medizinisch-technischer Fortschritt

eHealth / IT: Versichertenkarte, Patientenakte

Das Märchen von der Kostenexplosion

Internationaler Gesundheitssystem-Vergleich

Gesundheitswirtschaft

Andere Themen



Wo findet man kritisches Wissen über den Nutzen von "e-health"-Innovationen? Das Beispiel ICMCC

Artikel 2113 Wer in diesen Tagen von seiner gesetzlichen Krankenkasse die Aufforderung erhält, ihr für die elektronische Gesundheitskarte ein (sein?) Bild zu schicken, erinnert sich vielleicht daran, dass die Geschichte dieser Karte bereits 2003 startete und sie "bis spätestens zum 1.1.2006 zur Verbesserung von Wirtschaftlichkeit, Qualität und Transparenz der Behandlung" (§ 291a Abs. 1 SGB V) Wirklichkeit werden sollte. Er innert sich vielleicht auch daran, dass eine eigens eingerichtete, gut mit Versichertengeldern ausgestattete "Gesellschaft für Telematik" nach § 291b SGB V u.v.a. "die Interessen von PatientInnen und Patienten zu wahren und die Einhaltung der Vorschriften zum Schutz personenbezogener Daten sicherzustellen" hatte. Und schließlich erinnert er sich daran, dass es erst eines ministeriellen Donnerwetters und der Androhung finanzieller Nachteile bedurfte, um die flächendeckende Einführung dieser Karte in der GKV in die Gänge zu bringen.

Wer sich angesichts der auch aus Sicht des Ministeriums und der Krankenkassen immer abgespeckteren und damit auch funktions- und nutzloser werden Karte noch mehr über die organisatorischen und datenschutztechnischen Vor- und Nachteile der Karte und vor allem den tatsächlichen Nutzen dieser Karte für die Gesundheit der Versicherten und gute Behandlungsverläufe informieren will, findet bezeichnenderweise bei der "Gesellschaft für Telematik" und bei den gesetzlichen Krankenkassen vielleicht noch etwas zum Thema Datenschutz, nichts aber über wissenschaftlich seriöse Nachweise ihres zusätzlichen gesundheitlichen Nutzen. Dieser ist aber wie bei Arzneimitteln und anderen Therapien der entscheidende Aspekt, der für die Einführung oder Nichteinführung maßgeblich ist oder sein sollte.

Und wenn man via elektronischer Gesundheitskarte ganz schnell mitten in der schönen neuen Welt der E-, IT- und Tele-Karten und von Telemedizin, E-Health, "e-Doktor", Telematik, Telemonitoring und elektronischer Patientenakte landet, ist einerseits die Begeisterung der technikaffinen Hersteller und ihrer Kopflanger, aber auch der nicht wenigen Laien und potenziell Betroffene über die technischen Verheißungen kaum zu stoppen. Andererseits gibt es viele BürgerInnen, denen dabei angst und bange wird. Und spätestens hier findet man dann weder bei seiner gesetzlichen Krankenkasse noch den meisten anderen offiziellen Akteuren des Gesundheitssystems solide Informationen über den Nutzen und die Risiken der bereits eingeführten oder geplanten "e-Innovationen". Es sei denn man hat es mit einer Krankenkasse zu tun, die die Einführung der Telemonitoring-Technik für die Lösung des Ärztemangels in ländlichen Regionen hält.

Wer nicht selber die rasch zunehmende internationale Fachliteratur sichten will oder kann, findet aber auf der Website des "International Council on medical & care compunetics (ICMCC) (COMPUting & Networking, its EThICs and Social/societal implications)" eine Fülle von "inventories of knowledge". Zu den Zielen des ICMCC-Stiftung gehört es, Gesundheits-Professionals und PatientInnen kritisch und pluralistisch über die technischen, ethischen und sozialen Aspekte der Entwicklung und des Einsatzes von Informationstechnologien im Gesundheitswesen zu informieren und auch Informationen über den Einsatz von IT-Instrumenten und -verfahren und die dabei gemachten Erfahrungen zugänglich zu machen.

Auf der internationalen "Health IT"-Informationsseite sind im April 2012 16.424 Meldungen, 2.610 wissenschaftliche Aufsätze, 239 Reports und 266 Videos aus einem sehr breiten Themenspektrum zugänglich. Bei den durchaus kontrovers zusammengestellten wissenschaftlichen Aufsätzen gibt es zum Teil ausführlichere Zusammenfassungen oder wenigstens die Original-Abstracts und die Links zur Quelle. Ergänzt werden diese Informationen durch Hinweise auf themenbezogene Konferenzen und eine Sparte, die sich nur mit der Frage des Zugangs von PatientInnen zu ihren Gesundheitsdaten beschäftigt.

Die ICMCC-Website ist frei zugänglich und wird ständig aktualisiert. Ein regelmäßiger Blick lohnt sich also, egal für welche Neuerung zur "e-Gesundheit" man sich interessiert.
Und wer sich noch intensiver und tagespolitischer mit "e-Gesundheit" beschäftigen will, sollte auch regelmäßig ein etwas weniger wissenschaftliches aber dennoch sehr informatives Kontrastprogramm ansehen. Gemeint ist das mit EU-Geldern anfinanzierte, offen industrie-/anbieterlastige und hemmungslos technikoptimistische Internetportal "E-HealthNews.eu". Dort erfährt man Tag für Tag die letzten Neuigkeiten über die "e-Gesundheits"-Innovationen der in diesem Feld besonders aktiven Elektronikkonzerne Siemens oder Philipps. Man erfährt auch viel über die mit Zig-Millionen-Euro-Beträgen aus EU-Kassen geförderten Forschungs- und Entwicklungsprojekte und bekommt rasch eine Vorstellung vom Gewicht der mit der "e-Gesundheit" verbundenen ökonomischen Interessen.
Das "eHealthNews.eu - The first European eHealth News Portal" ist frei zugänglich und die neuesten Nachrichten kann man täglich zumailen lassen.

Bernard Braun, 10.4.12