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Todkranke, aber tiefreligiöse Krebspatienten wünschen sich am Lebensende öfter aggressive, lebensverlängernde Maßnahmen

Artikel 1513 Gläubigen Christen und tiefreligiösen Menschen anderen Glaubens, so könnte man vermuten, fällt es leichter, den nahenden Tod zu akzeptieren - weil sie das Sterben als Ausdruck göttlichen Willens wahrnehmen oder weil sie den Tod nur als Übergang ins Himmelreich interpretieren. Tatsächlich scheinen jedoch gläubige Menschen sich sehr viel mehr als Ungläubige an das diesseitige, irdische Leben zu klammern. Eine jetzt veröffentlichte US-amerikanische Studie jedenfalls hat gezeigt, dass todkranke Krebspatienten, die ihre Krankheit durch Religion und Frömmigkeit zu bewältigen trachten, sehr viel häufiger als andere auch aggressive, lebensverlängernde Maßnahmen wie Wiederbelebung oder künstliche Beatmung wünschen und in der Klinik auch erhalten.

Basis der Studie, die jetzt in der Zeitschrift "Journal of the American Medical Association (JAMA)" veröffentlicht wurde, sind Interviews und Fragebogenerhebungen bei einer Gruppe von 345 Patienten mit Krebs in fortgeschrittenem Stadium. Alle wurden um ihre Teilnahme gebeten zwischen den Jahren 2003 und 2007. Voraussetzung dafür waren mehrere Bedingungen unter anderem eine Krebsdiagnose in fortgeschrittenem Stadium (Metastasen) und ein Fortschreiten der Krankheit nach einer Chemotherapie.

Zu Beginn der Studie wurden dann von den Patienten und zusätzlich auch einem Angehörigen vielfältige Informationen erfasst, darunter sozio-demographische Daten (wie Alter, Geschlecht, Bildung, Religionszugehörigkeit) und subjektive Angaben zum Gesundheitszustand. Darüber hinaus wurde aber auch in Fragebögen versucht, den Bewältigungsstil der Betroffenen im Umgang mit ihrer Krankheit näher zu bestimmen. Eine besonders ausführlich erfasste Bewältigungsform war das "Religious Coping", das durch eine Reihe von Fragen erfasst wurde nach dem Ausmaß des Gottvertrauens, der religiösen Sicherheit, der Interpretation von Schicksalsschlägen, ihrer Glaubens-Gewissheit.

Protokolliert wurde dann, ob die Studienteilnehmer in der letzten Lebenswoche aggressive und lebensverlängernde Therapiemaßnahmen bekommen hatten oder nicht. Dabei zeigte sich in einer multivariaten Analyse: Krebspatienten mit einem sehr hohen Grad der Religiosität und Gottgläubigkeit erhielten (im Vergleich zu einer Gruppe "Ungläubiger") 2,9mal so oft eine intensive lebensverlängernde Therapie, und zwar Beatmung (2,8mal häufiger), Wiederbelebungsmaßnahmen (3mal häufiger), mechanische Beatmung (2,8mal häufiger). In die Analyse einbezogen waren sozialstatistische Merkmale wie das Alter, aber auch andere, nicht-religiöse Formen der Krankheitsbewältigung (wie z.B. intensives Verlangen nach emotionaler Unterstützung). Eine schlüssige und plausible Interpretation dieser Befunde liefern die Forscher (noch) nicht, wollen dieser Frage aber in weiteren Studien nachgehen.

Hier ist ein Abstract der Studie: Andrea C. Phelps u.a.: Religious Coping and Use of Intensive Life-Prolonging Care Near Death in Patients With Advanced Cancer (JAMA. 2009;301(11):1140-1147)

Gerd Marstedt, 19.3.09