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Informationsmängel über die Möglichkeiten nach Obamacare krankenversichert zu sein häufig und politisch gewollt

Artikel 2595 Zu den Schwachstellen der "health literacy" oder Gesundheitskompetenz gehört auch mangelndes Wissen über gesundheitsbezogene Gesetze und die sich daraus ableitenden Rechte von Versicherten oder PatientInnen. Nichtwissen und vorsätzliche oder fahrlässige Nicht- oder Desinformation kann in vielen Fällen zu massiven gesundheitlichen und/oder finanziellen Nachteilen führen.

Ein konkretes Beispiel dafür zeigt sich gerade in einer aktuellen Befragung zum Wissen us-amerikanischer BürgerInnen über ihre Rechte und Möglichkeiten eine Krankenversicherung abschließen zu können. Hier hatte der "Affordable Care Act" oder Obamacare es in derzeit 39 Bundesstaaten durch die Einrichtung einer Internet-Versicherungsplattform oder von "Marktplätzen" für individuelle Versicherungsverträge (Healthcare.gov) ermöglicht, dass BürgerInnen leichter eine Krankenversicherung abschließen konnten.
Diese Möglichkeit wird derzeit, d.h. zwischen dem 1. November und 15. Dezember diesen Jahres auch zum fünften Mal von Millionen Personen genutzt. Im Jahr 2016 waren dies 12,2 Millionen Personen.
Trotz dieser Erfolge und trotz der anhaltenden öffentlichen Debatte über Obamacare und der damit verbundenen Erleichterungen für den Abschluss einer Krankenversicherung, waren auch hier eine Vielzahl von BürgerInnen und vor allem auch bisher nicht Krankenversicherte un- oder schlecht informiert.

In einer bevölkerungsrepräsentativen Befragung der Kaiser Family Foundation (KFF) von 1.201 Personen im November 2017 waren die wichtigsten Ergebnisse folgende:

— 80% der Befragten waren sich bewusst, dass Obamacare überhaupt noch in Kraft ist. Bei den restlichen 20% denen dies nicht bewusst war zeigte die mehrfach vom jetzigen Präsidenten D. Trump geäußerte Feststellung, diese Reform sei "already dead" offensichtlich Wirkung.
— 31% der Befragten sagten sie hätten dieses Jahr überhaupt nichts über die aktuelle Möglichkeit eines Versicherungsabschlusses gehört, darunter ein Drittel, die bisher keine Krankenversicherung hatte. Weitere 30% hatten nur wenig gehört.
— 45% aller Befragten und 52% der Befragten, die unversichert waren, sagten sie hätten im Vergleich zu den Vorjahren weniger über die Möglichkeit der Versicherung auf diesen "Marktplätzen" gehört als in den Vorjahren.

Für diese Informationsdefizite verantwortlich und damit auch möglicherweise für die immer noch existierende Krankenversicherungslosigkeit und das damit verbundene gesundheitliche und finanzielle Leid von Millionen US-Amerikanern, sind mehrere politische Entscheidungen jenseits des Versuchs Obamacare zu beseitigen.

Dazu gehören

— die Verkürzung des Zeitraums in dem jemand über Healthcare.gov eine Versicherung abschließen kann von drei Monaten auf rund anderthalb Monate,
— die Nichteinführung dieser Möglichkeit in den restlichen Bundesstaaten,
— die 2016 gegenüber dem Vorjahr durchgesetzte Kürzung der finanziellen Förderung von so genannten Navigatoren für das Finden einer Versicherung um 40% und
— die Kürzung der Ausgaben für Werbung um rund 90% gegenüber 2015.

Mit dieser Art von Verschlechterungen oder Beseitigung wichtiger für das Funktionieren von Obamacare notwendigen Bedingungen unterhalb der Schwelle der Abschaffung des Gesetzes versuchen Präsident Trump und seine Republikanische Partei doch noch ihr Ziel zu erreichen. Bei der außergewöhnlich komplizierten Konstruktion von Obamacare ist es auch nicht schwer, dies zu erreichen.

Die Ergebnisse des KFF-Survey und dort verlinkte weitere Informationen sind kostenlos erhältlich.

Bernard Braun, 29.11.17