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Patienten
Gesundheitsversorgung: Analysen, Vergleiche


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Warum es in Deutschland nur halb so viele Organspenden wie in Spanien gibt

Artikel 1343 Der Papst geht mit gutem Beispiel voran: Er möchte, sagte das betagte Kirchenoberhaupt vor wenigen Tagen, postmortem seine Organe spenden. Unabhängig davon, ob es medizinisch sinnvoll ist, die ebenso betagten Organe noch zu verpflanzen, hat er damit den Katholiken ein Zeichnen gegeben, es ihm nachzutun.

Aber wird das den chronischen Organmangel beheben können? Geht es nach den Kampagnen, die in regelmäßigen Abständen die Bevölkerung zu höherer Spendenbereitschaft aufrufen, so scheint es allein an der ablehnenden Haltung der potenziellen Spender und der Angehörigen liegen, dass so viele Patienten auf Organe warten. Doch dem ist nicht so. Bei 1963 gehirntoten potenziellen Organspendern, die 2007 offiziell in deutschen Kliniken registriert wurden, stimmten in 1426 Fällen die Angehörigen einer Organspende zu, das heißt, in drei von vier Fällen. Auch wenn Birgit Blome, Pressesprecherin der Deutschen Stiftung Organtransplantation, eine hohe Dunkelziffer von nicht registrierten potenziellen Spendern und eine geringere Zustimmungsrate vermutet, ließe sich zumindest nach den offiziellen Zahlen bei einer maximalen Zustimmungsrate die Organausbeute nur um ein Drittel erhöhen.

Wäre dann eine Gesetzesänderung eine Lösung? Immer wieder wird diskutiert, ob Deutschland die so genannte Zustimmungslösung beibehalten soll. Die besagt, dass Organe nur dann entnommen werden dürfen, wenn der Spender zu Lebzeiten oder die Angehörige nach dessen Tod ausdrücklich zugestimmt haben. Dokumentiert der potenzielle Spender seinen Willen nicht, wird eine Ablehnung angenommen. Doch selbst wenn der Spender seinen Willen in einem Spenderausweis dokumentiert, ist es gängige Praxis, die Angehörigen immer um ihr Einverständnis zu bitte. Der Ausweis ist laut Deutsche Stiftung Organtransplantation zwar rechtlich als Testament zu sehen ist, doch es wird sich wohl kaum ein Arzt über eine ausdrückliche Ablehnung der Angehörigen hinwegsetzen.

In anderen Ländern gilt hingegen die Widerspruchslösung. Nach ihr wird eine Zustimmung zur Organspende vorausgesetzt, es sei denn, der potenzielle Spender hat ausdrücklich widersprochen. Spanien beispielsweise praktiziert so eine Widerspruchslösung und kommt pro Jahr auf 34 Organspender pro 1 Million Menschen. Deutschland erreicht mit seiner Zustimmungslösung 16, Großbritannien sogar nur 13. Verglichen mit Spanien ließe sich also die Rate an gespendeten Organen in Deutschland um über 100 Prozent steigern. Doch Rafael Matesanz, Direktor der spanischen Transplantationsorganisation, mahnte jetzt im British Medical Journal davor, das hohe Spendenaufkommen in Spanien am Gesetz festzumachen (vgl.: No evidence that presumed consent increases organ donation). Die Akzeptanz der Organspende in der Bevölkerung liege in Spanien in Umfragen seit 13 Jahren unverändert bei nur 60 Prozent. Auch würden trotz Gesetz die Angehörigen vor einer Organentnahme gehört: "Sie haben immer die letzte Entscheidung", sagt Matesanz.

Woran liegt es also dann, dass Patienten in Spanien auf eine baldige Transplantation hoffen dürfen, während sie hierzulande mitunter jahrelang auf Wartelisten ausharren müssen? Es liegt am Nachruck, mit der Organspende von medizinischer Seite aus betrieben wird: Laut Matesanz sind es vor allem die Transplantationskoordinatoren, die in jedem spanischen Krankenhaus bereit stehen, um die Familien der Opfer zu betreuen. Sie sind speziell für den Umgang mit Angehörigen in dieser extrem belastenden Situation kurz nach dem Tod ihres Familienmitglieds ausgebildet. Zwar bemüht sich die Deutsche Stiftung Organtransplantation auch hierzulande, ihre Koordinatoren bei den Gesprächen mit den Angehörigen der Opfer dabei sein zu lassen, doch 60 Koordinatoren sind dafür hoffnungslos zu wenig.

Hinzu kommt, dass nur die 37 Universitätskliniken vollständig am Organgeschehen teilnehmen. Von den gut 102 Kliniken mit Neurochirurgie sind es zwar immer noch 98 Prozent, doch von den 1197 Kliniken ohne Neurochirurgie sind es nur noch 40 Prozent. Das heißt, dass mehr als die Hälfte der deutschen Krankenhäuser grundsätzlich keine potentiellen Spender erfasst. Und wie viele in den anderen Kliniken nicht erkannt oder nicht berücksichtigt werden, darüber lässt sich nur spekulieren. Brigitte Blome vermutet jedenfalls, dass "wesentlich mehr Spenden möglich wären, wenn alle gemeldet werden würden".

Der Vorstoß des Papstes wird also nicht nur Menschen motivieren, sich positiv zur Organspende zu stellen. Er wird auch Ärzten Mut geben, Angehörige um die Zustimmung zu bitten. Und vielleicht wird er auch die Verantwortlichen erleuchten, mehr in die Organisation und die Koordinatoren zu investieren. Mit einem bloßen Appellieren an die Bevölkerung ist es jedenfalls nicht getan. Aufklärungskampagnen verschleiern vielmehr die wahren Ursachen des Organmangels.

Christian Weymayr, 13.9.2008