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Prävention
Betrieblicher Arbeits- und Gesundheitsschutz


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Wirksame arbeitsplatzbezogene Prävention der "Volkskrankheit Rückenschmerzen" Fehlanzeige !?

Artikel 0441 Die so genannten unspezifischen Rückenschmerzen gehören schon seit langem zu den häufigsten Erkrankungen und Beschwerden, haben erhebliche soziale und ökonomische Folgen und sind nicht befriedigend zu therapieren. Insofern liegt es nahe, sie möglichst durch geeignete präventive Maßnahmen zu verhindern. Da ein großer Teil der Rückenschmerzen im Zusammenhang mit spezifischen physischen und psychischen Elementen der beruflichen Tätigkeiten entsteht oder von ihnen verstärkt wird, liegt es außerdem nahe, dass sich ein erheblicher Teil der präventiven Bemühungen im oder um das Arbeitsleben herum ansiedelt. Entsprechend boomen daher, gefördert durch den § 20 SGB V und getragen von Krankenkassen und Betrieben, eine Vielzahl von inner- und außerbetrieblichen "Rückenschulprogrammen" und ergonomischen oder auch "Setting"-Interventionen.

Die vielfach vorhandenen Erwartungen hinsichtlich der Art und Menge wirksamer Präventionsmaßnahmen gegen Rückenschmerzen haben aber nur zum Teil etwas mit der Wirklichkeit zu tun. Das ist jedenfalls das Ergebnis des von der "Deutschen Agentur für Health Technology Assessment (DAHTA)" des "Deutschen Instituts für Medizinische Dokumentation und Information (DIMDI)" 2006 herausgegebenen systematischen Berichts "Prävention rezidivierender Rückenschmerzen. Präventionsmaßnahmen in der Arbeitsplatzumgebung" von Lühmann, Burkhardt-Hammer, Stoll und Raspe.

Die wesentlichen Erkenntnisse des 145 Seiten umfassenden Berichts über die Ergebnisse der zum Thema Rückenschmerz-Prävention vorliegenden Forschungsarbeiten sind sehr durchmischt und sind auch dann, wenn sie positiver Art sind, nur mit Einschränkungen gültig. Dazu gehören u. a. (die Zahlen in Klammern sind Seitenangaben des HTA-Berichts)folgende Feststellungen, die im Bericht mit ausführlichen Beschreibungen der entsprechenden Forschungsarbeiten belegt werden:

• "Insgesamt betrachtet, sind die wissenschaftlichen Erkenntnisse zur Wirksamkeit und Kostenwirksamkeit der Rückenschmerzprävention in der Arbeitsplatzumgebung immer noch relativ lückenhaft." (81)
• "Für den Bereich Wirksamkeit von Trainings- und Übungsprogrammen kommt der überwiegende Teil der analysierten Studien zu positiven Ergebnissen." (1)
• "In der Kategorie Schulung und Information legen die verfügbaren wissenschaftlichen Daten nahe, dass Interventionen, die in Unterrichtsform auf reine Wissensvermittlung zu rückenassoziierten Themen zielen, für die Prävention von Rückenschmerzen am Arbeitsplatz ungeeignet sind." (1)
• "Den für den Bereich Multidisziplinäre Programme gesichteten Studien lassen sich Hinweise entnehmen, dass Programme, die neben Training und Information verhaltenstherapeutische Elemente zur Änderung der Krankheitseinstellung enthalten, im Arbeitsumfeld positive Effekte auf zukünftige Fehlzeiten am Arbeitsplatz haben. Bisher liegen allerdings nur Informationen für Hochrisikogruppen vor." (1)
• "In der Zusammenfassung legen die Ergebnisse (hochwertiger Studien) die Schlussfolgerung nahe, dass lumbale Stützgürtel in der gesunden arbeitenden Bevölkerung keine positiven Effekte auf die Inzidenz von Rückenschmerzepisoden, auf Fehltage vom Arbeitsplatz oder auf die Inzidenz von Arbeitstagen mit Beeinträchtigung haben."(1)
• "Belastbare und konsistente gesundheitsökonomische Evaluationen sind für keinen der genannten Bereiche verfügbar." (2)
• "Die Literaturlage zu reinen Settingansätzen...lässt keine belastbaren Schlussfolgerungen zu....Fehlen von Studien mit belastbaren Designs." (2)
• "Die deutlichsten Erfolge sind in Hochrisikogruppen durch Programme zu erzielen, die Setting- und individuelle Ansätze miteinander kombinieren...und eine starke partizipatorische Komponente beinhalten." (81)

Die PDF-Datei des HTA-Berichts ""Prävention rezidivierender Rückenschmerzen. Präventionsmaßnahmen in der Arbeitsplatzumgebung" können sie hier kostenlos herunterladen.

Bernard Braun, 2.1.2007