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Das "4-2-1"-Problem der Volksrepublik China: Gesundheitsversorgung in Zeiten rasanter Konjunktur und Bevölkerungsalterung

Artikel 0379 Nicht um ein Spielsystem geht es, sondern um die Tatsache, dass u.a. durch frühere bevölkerungspolitische Intervention (z.B. die Ein-Kindpolitik), demnächst eine junge Person die soziale Absicherung von zwei Eltern und möglicherweise auch noch von vier Großeltern finanzieren muss.

Der vielfach beschriebene wirtschaftliche Boom des Schwellenlandes China führt auch zu einem schnellen demografischen Wandel, der sogar schneller erfolgt als in dem häufig dramatisierten Fall Deutschlands.
Wer also studieren will, was ein politisch gewollter und teilweise erzwungener dramatischer Rückgang der Fertilität, ein rasanter Alterungsprozess und eine Kostenexplosion im Gesundheits- und Invaliditätswesen bedeutet, sollte sich die Entwicklung in China genau ansehen.

Die Entwicklung auf der Makroebene des chinesischen Gesundheitswesens fasst ein Artikel auf der stets informativen und lesenswerten Homepage des Rostocker Zentrums für den demografischen Wandel (ZDWA) so zusammen:

"Während die Zahl der zu versorgenden alten Menschen steigt, geht der Anteil der Bevölkerung im erwerbsfähigen Alter (die einen Großteil der Kosten des Gesundheitswesens trägt) zurück. So wird das Verhältnis zwischen Erwachsenen im erwerbsfähigen Alter (zwischen 15 und 64 Jahre) und alten Menschen (65 Jahre und älter) voraussichtlich stark abfallen und bis zum Jahr 2050 von 9 Personen auf 2,5 Personen sinken. Der demografische Wandel ist für ein Gesundheitssystem, das ohnehin mit zahlreichen Herausforderungen — insbesondere mit dem raschen Anstieg der Gesamtkosten und der privaten Zuzahlungen für Gesundheitsleistungen — zu kämpfen hat, alles andere als förderlich. Das chinesische Gesundheitswesen galt früher als exemplarisch für einkommensschwache Agrargesellschaften; es basierte vornehmlich auf staatlicher Bezuschussung und bot gleichberechtigten Zugang zur medizinischen Grundversorgung. Seit Anfang der 1980er Jahre, also seit Beginn des Kostenanstiegs, hat sich die Gesundheitsversorgung für die Bevölkerung verschlechtert: Es ist ein marktorientiertes System geworden, das stark auf private Beteiligung baut und sich durch überhöhte Gebühren auszeichnet. Steigende Selbstbeteiligungskosten haben mittlerweile dazu geführt, dass Arztbesuche von vielen Chinesen hinausgezögert werden und besonders zwischen städtischen und ländlichen Gebieten ein großes Ungleichgewicht beim Zugang zur ärztlichen Versorgung besteht. Besorgniserregend sind diese Entwicklungen besonders für alte Menschen, die voraussichtlich einen höheren Bedarf an medizinischer Betreuung haben und gleichzeitig über weniger finanzielle Mittel verfügen. Hinzu kommt, dass gerade in den ländlichen Gebieten, dort wo die Gesundheitsversorgung schlechter ist, der Anteil älterer Menschen an der Gesamtbevölkerung besonders groß ist."

Dabei entpuppen sich die speziellen Entwicklungsdynamiken der chinesischen Gesellschaft sogar als für das Gesundheitswesen krisenverschärfend:

"Die Herausforderungen der Bevölkerungsalterung sind für jedes Land gewaltig, doch für China sind sie besonders entmutigend. Denn im Gegensatz zu entwickelten Ländern, in denen der Alterung eine wirtschaftliche Entwicklung vorausgegangen ist, sieht China sich mit den massiven Bedürfnissen einer sehr viel schneller alternden Bevölkerung konfrontiert, während der wirtschaftliche Aufbau des Landes noch am Anfang steht — d.h. die für die Deckung des Bedarfs notwendigen Gelder fehlen. Chinas Dilemma besteht also darin, die dringend benötigten Mittel unter den miteinander konkurrierenden Bereichen aufzuteilen und gleichzeitig das wirtschaftliche Wachstum aufrechtzuerhalten."

Auf der Website des "Population Reference Bureau" finden Sie den von Toshiko Kaneda im Juni 2006 verfassten ausführlichen Report "China's concern over population aging and health"

Bernard Braun, 10.12.2006