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Erhebliche Stadt-/Landunterschiede bei der Nutzung von Gesundheitsdiensten in China

Artikel 0880 Bei einem derartig großen und bevölkerungsreichen Land wie der Volksrepublik China ist das Risiko ungleich verteilter Angebote gesundheitlicher Versorgung und ungleicher Möglichkeiten, diese in Anspruch zu nehmen, relativ hoch. Wie hoch, zeigen jetzt die Ergebnisse des quantitativ weltweit größten Gesundheits- und Gesundheitsversorgungs-Survey, veröffentlicht in der August-2007-Ausgabe des hochkarätigen us-amerikanischen Medizinversorgungs-Journals "Medical Care" der "American Public Health Association".

Dabei handelt es sich um den dritten "National Health Services Survey" Chinas aus dem Jahre 2003, den 193.689 per Zufallsstichprobe befragte Personen beantworteten (Responserate=77,8 %). In dieser Gruppe befanden sich 6.429 in Städten lebende und 16.044 auf dem Lande lebende Teilnehmer, die über 18 Jahre alt waren und berichteten, dass sie innerhalb der letzten 2 Wochen vor ihrer Befragung an einer Erkrankung litten.

Diese Personen berichteten auf entsprechende Fragen folgendes über die Versorgung ihrer Erkrankung:

• Rund die Hälfte aller erkrankten Personen hatten keinen Kontakt zu einem Arzt.
• Auf dem Lande lebenden Chinesen nahmen stärker als in Städten lebende Landsleute Ärzte in Anspruch (52 % : 43 %), aber nutzten deutlich weniger ein Krankenhaus (7,6 % : 11,1 %). Beide Unterschiede waren statistisch signifikant.
• Erhöhte Inanspruchnahme eines Arztes hing u.a. davon ab, ob die betreffenden Personen auf dem Lande in einer mehrheitlichen mehrheits-chinesischen Population ( z. B. in der ethnischen Gruppe der Han) lebten, näher als 3 Kilometer von einem medizinischen Zentrum entfernt wohnten oder nichtversichert waren.
• Wer auf dem Land zu einer chinesischen Minderheitsgruppe gehörte besuchte signifikant weniger einen Arzt als Minderheitschinesen in Städten.
• Ein Krankenhaus nutzten signifikant weniger auf dem Land lebende Männer, Rentner über 65 Jahre, Personen mit niedrigem Bildungsabschluss oder auch versicherte Landmenschen als ihre jeweiligen städtischen Counterparts.

Die ForscherInnen schlussfolgerten, dass es nach den Ergebnissen dieses Surveys in einer Gesundheitssystemreform in China auf drei Hauptansätze ankommt: allgemeiner Versicherungsschutz, höhere Aufwendungen für den Versicherungsschutz und Anhebung des Bildungsniveaus der Bevölkerung. Außerdem müsse sich eine Reform um den Versorgungszugang in abgelegenen Gegenden und für die ländlichen ethnischen, aber chinesischen Minderheiten kümmern.

Leider gibt es keine kostenfreie Möglichkeit des Zugangs zu diesem und weiteren der teilweise sehr informativen Aufsätze der Zeitschrift "Medical Care" (ein Jahres-Abonnement kostet für "individuals" außerhalb der USA im Moment 475 US-Dollar, was angesichts des günstigen Kurses des Euros also letztlich gar nicht unfinanzierbar ist. Dies soll und ist weder bezahlte oder unbezahlte Werbung sein, sondern nur ein Versuch, dem Totschlagargument der "utopischen Kosten" eines Abos einer solchen Zeitschrift etwas von seiner Kraft zu nehmen).

Eine etwas ausführlichere und mit statistischen Kennziffern angereicherte Zusammenfassung des Artikels gibt es hier: Liu, Meina; Zhang, Qiuj; Lu, Mingshan; Kwon, Churl-Su und Quan, Hude: Rural and Urban Disparity in Health Services Utilization in China (Medical Care, (45(8):767-774)

Bernard Braun, 28.8.2007